Gerd Mingram

Gerd Mingram

Gerd Mingram (* 1910 in Hamburg; † 2001), genannt Germin, war ein deutscher Fotograf und Bildreporter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1928 war er mit Helmuth Lasch Mitbegründer der Kommunistischen Jugend in Hamburg-Winterhude. Mit der Fotografie beginnt er nach seiner Schriftsetzerlehre, als er mit einem Freund als gerade 20-Jähriger auf Walz in Skandinavien war. Seit 1933 arbeitete er als Fotograf. Im Dritten Reich verweigerten offizielle Stellen dem mit der kommunistischen Jugend sympathisierenden Germin den Schriftleiterausweis, der zur Ausübung journalistischer Arbeit unabdingbar war. Germin arbeitete dennoch. Während des Krieges war er als Soldat an der Ostfront. Dort versteckte er seine Leica im Brotbeutel, um die Grausamkeiten und Schrecken des Krieges heimlich festzuhalten. Unter dem Pseudonym Germin fotografierte er auch nach dem Krieg für Hamburger Tageszeitungen, die Gewerkschaftspresse und Magazine wie den Stern, als Theaterfotograf für Bühnen wie das Hamburger Schauspielhaus und das Thalia-Theater. Zudem war er als Foto-Journalist für Hauszeitungen der Gas-und Wasserwerke tätig. 1975 beendete er seine Tätigkeit als Fotograf und siedelte nach Hemmoor über.

Werk

Insgesamt sind über hunderttausend Schwarz-Weiß-Aufnahmen von ihm überliefert. Germin war Autodidakt. Hauptsächlich dokumentierte er Alltagsszenen in Norddeutschland, vor allem Themen der Arbeitswelt. Daneben porträtierte er aber auch Größen aus Film, Theater und Politik. 1962 fotografierte er im Auftrag einer Gewerkschaftszeitung im Hamburger "Top Ten Club" und machte dabei zufällig frühe Fotos der damals noch unbekannten Beatles. Einige der Fotos verkaufte er Mitte der siebziger Jahre für 30.000 Pfund an Paul McCartney. Ein Großteil seines Nachlasses befindet sich heute im Landesmedienzentrum Hamburg und im Museum der Arbeit, das ihm mehr als 80.000 Bilder abkaufte. Seine Aufnahmen wurden bereits für mehrere Bücher verwendet.

Eigene Publikationen

  • Auf Walze in Skandinavien. Hamburg 1930
  • Improvisierter Neubeginn: Hamburg 1943-1953. Hamburg 1989

Publikationen über Gerd Mingram

  • Gernot Krankenhagen (Hrsg.): Foto Germin: Leben und Werk eines Bildjournalisten., Hamburg 1994

Sein privates Fotoarchiv mit ca. 40.000 Fotos, die sorgfältig beschriftet sind, vererbte er an seinen Freund und Kollegen Günter Zint. Im Auftrag des Instituts für Sozialforschung von Jan Philipp Reemtsma wurden alle Fotos digitalisiert und können bei www.panfoto.de eingesehen werden.


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