- Gerhard Pendl
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Gerhard Pendl (* 10. Juli 1934 in Linz) ist ein österreichischer Mediziner und emeritierter Universitätsprofessor. Pendl ist Verfasser von ca. 300 wissenschaftlichen Publikationen.
Inhaltsverzeichnis
Medizinische Laufbahn
Pendl war zunächst als Drogist im pharmazeutischen Großhandel beschäftigt, holte 1958 die Matura nach und begann das Studium der Medizin an der Universität Wien. 1964 erfolgte die Promotion. Nach kurzer Tätigkeit am Allgemeinen Krankenhaus Linz setzte Pendl seine medizinische Laufbahn als Assistent an der Neurochirurgischen Uni-Klinik Wien fort. In den Jahren 1972 bis 1976 war Pendl unter Prof. Dr. H.-P. Jensen Oberarzt an der Neurochirurgischen Universitätsklinik in Kiel. Später folgte die Position als Chefarzt an der Neurochirurgischen Abteilung an der Ostseeklinik Damp/Schleswig-Holstein, die Pendl eingerichtet hatte. 1978 erfolgte als 1. Oberarzt die Rückkehr an die Universität Wien, wo sich Pendl 1980 habilitierte und 1987 zum außerordentlichen Universitätsprofessor ernannt wurde.
Seit April 1990 war Pendl als ordentlicher Universitätsprofessor für Neurochirurgie tätig und bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2002 auch Leiter der Universitätsklinik für Neurochirurgie in Graz. Des Weiteren war Pendl u. a. auch Dekan (1997–1999) sowie Vizedekan (1999–2002) der Medizinischen Fakultät.
Aufgrund seiner Leistungen übernahm die Grazer Uni-Klinik 1992 die Vorreiterrolle am Sektor Gamma-Knife. Seit der Inbetriebnahme eines der teuersten medizinischen Geräte in Österreich sorgte die Gamma-Knife-Methode weltweit für Aufmerksamkeit. Pendl erinnert sich: „Viele Mediziner in Europa, Amerika und Asien greifen auf das Know-how aus Graz zurück. Und wir konnten weltweit einige Zentren, wie in Shanghai, einrichten”. Die Methode zählt zu den wirkungsvollsten und auch zu den schonendsten Therapien von schwierig zu behandelnden gutartigen Tumoren, Gefäßmissbildungen und funktionellen Störungen.
Politische Aktivität
Gerhard Pendl ist seit der Gründung Obmann des Vereins zur Pflege des Grabes von Walter Nowotny. Der Verein organisiert jährlich zu Nowotnys Todestag eine Kranzniederlegung an dessen Grab, an der auch Burschenschafter, Vertreter des Österreichischen Kameradschaftsbundes sowie rechtsextreme Skinheads teilnehmen. Pendl sprach am 12. November 2006 von der Pflicht, gegen die seelischen Narben der Gutmenschen, die auch die Toten nicht in Ruhe lassen, aufzuzeigen, dass es doch noch ein Fähnlein gibt in diesen deutschen Landen, die unsere unschuldigen Soldaten und ihren furchtbaren Tod nicht vergessen oder gar herabwürdigen und bezeichnete politische Gegner als „RAF-Sympathisanten […] Generation der Zivildiener und Störer der Totenruhe“.[1] Als Folge dieser Rede distanzierte sich die Leitung der Medizinischen Universität öffentlich von Pendl und seinen Aussagen und kündigte an, sich im Bundesministerium um seine Abberufung zu bemühen.[2] Pendl wurde in der Folge von der zuständigen Ministerin Elisabeth Gehrer abberufen, da die unkritische Haltung zum Nationalsozialismus, die in der Rede zum Ausdruck kam, eine „schwere Pflichtverletzung“ darstellte.[3] FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian Strache bezeichnete das als „linken Meinungsterror“ und „Linksfaschismus“. Gerhard Pendl legte Einspruch beim Höchstgericht ein, wobei er vom ehemaligen Justizminister Harald Ofner (FPÖ) vertreten wurde.[4] Der Verfassungsgerichtshof bestätigte im April 2008 die Korrektheit der Abberufung, wobei er in der Begründung anführte, dass die „kompromisslose Ablehnung des Nationalsozialismus ein grundlegendes Merkmal der 1945 wiedererstandenen Republik“ sei.[5]
Quellen
- ↑ Der Standard: Aufmarsch am Wiener Zentralfriedhof für NS-Offizier Nowotny, 12. November 2006
- ↑ Medizinische Universität Wien: Meduni Wien stellt Antrag auf Abberufung ihres Universitätsrats Gerhard Pend, 13. November 2006
- ↑ Der Standard: Med-Uni-Rat Pendl wird abberufen, 14. November 2006
- ↑ Ö1: FPÖ-Protest gegen Abberufung Pendls, 22. November 2006
- ↑ Der Standard: Abberufener Uni-Rat Pendl blitzte bei Verfassungsgerichtshof ab, 18. April 2008
Weblinks
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