German Football League 2008

German Football League 2008
Teams 2008   Blue pog.svg:GFL Nord   Red pog.svg:GFL Süd

German Football League 2008 gibt einen Überblick über die Saison 2008 der American-Football-Bundesliga, die die 30. Saison der 1. Bundesliga/GFL war.

Inhaltsverzeichnis

Ligaaufteilung

Überblick über die teilnehmenden Mannschaften und ihren ewigen Bundesliga- bzw. GFL-Bilanzen[1].

GFL Nord GFL Süd
Team Jahre G V U Heim Ausw. TD-Verhältnis Team Jahre G V U Heim Ausw. TD-Verhältnis
Berlin Adler 25 178 103 6 92 48 2 86 55 4 8318:5967 Munich Cowboys (N) 26 161 122 8 91 53 2 70 69 6 6957:5708
Braunschweig Lions (TV) 14 118 38 1 63 15 0 55 23 1 5372:2900 Stuttgart Scorpions 16 80 93 6 42 42 5 38 51 1 4661:4861
Hamburg Blue Devils 13 99 45 4 56 19 0 43 26 4 4038:2537 Schwäbisch Hall Unicorns 10 49 56 7 27 29 0 22 27 7 2772:2769
Kiel Baltic Hurricanes 8 33 54 2 22 22 1 11 32 1 1857:1478 Darmstadt Diamonds 5 23 40 1 18 14 0 5 26 1 891:1433
Dresden Monarchs 5 26 32 2 16 13 1 10 19 1 1262:1598 Marburg Mercenaries 5 34 19 3 17 9 2 17 10 1 1693:1213
Cologne Falcons 3 13 22 1 7 10 1 6 12 0 636:1034 Weinheim Longhorns 1 4 8 0 2 4 0 2 4 0 196:311
  • (N) - Aufsteiger
  • (TV) - Titelverteidiger

Saisonverlauf

Reguläre Saison

Den Saisonauftakt bestritten am 14. April 2008 die Weinheim Longhorns gegen die Schwäbisch Hall Unicorns. Das Match konnten die Longhorns, etwas überraschend, mit 35:6 gewinnen, was sich noch als wichtig erweisen sollte zum Saisonabschluss. Die Darmstadt Diamonds erreichten in ihrem ersten Spiel einen Punktgewinn bei den Cologne Falcons, es sollte allerdings der einzige Punktgewinn in der gesamten Saison bleiben. Und auch die Falcons verloren recht schnell den Anschluss zu den anderen Mannschaften und spielten bei der Verteilung der Play-Off-Plätze keine Rolle mehr. Dennoch war die Liga sehr spannend, alle weiteren Teams hatten bis zum letzten Spieltag die Chance die Play-Offs zu erreichen. Zudem schien es, als könne jede Mannschaft jede andere schlagen. Den Dresden Monarchs gelang es, gegen die späteren Play-Off-Teilnehmer Weinheim, Braunschweig, Berlin und Kiel jeweils einen Sieg, bei einer Niederlage zu holen. Witzigerweise verfuhren sie ebenso gegen die Falcons und die Blue Devils und damit allen Gegnern denen sie gegenüber standen.

Im Norden entwickelten sich zwei Rennen. Die ersten drei Plätze machten die Adler, Lions und Hurricanes unter sich aus. Erst im letzten Saisonspiel im eigenen Stadion konnten die Kieler die Braunschweiger schlagen[2] und durch den gewonnen direkten Vergleich die Lions noch von der Spitze verdrängen. Die Kieler machten sich aber auch selbst das Leben schwer, da sie die Tabellenführung zuvor durch eine Niederlage gegen Dresden und ein Remis gegen die Adler selbst verspielt hatten. Die Berlin Adler errichteten im laufe der Saison eine Berliner Mauer und ließen nur einmal mehr als zwei gegnerische Touchdowns in einem Spiel zu. Leider punktete die Adler-Offense aber auch nicht so zahlreich wie die Konkurrenz und man musste sich mit dem dritte Platz in Nordgruppe begnügen. Das andere Rennen um den verbleibenden vierten Play-Off-Platz entspann sich zwischen Hamburg und Dresden. Nachdem die Blue Devils ihr Heimspiel 12:7 gewinnen konnten, musste Dresden mit mindestens sechs Punkten Differenz das Rückspiel gewinnen, um doch noch an den Hamburger vorbei zu ziehen. Und es wurde knapp, etwa vier Minuten vor Ende des Spiels gelang es den Hamburgern durch ein Field Goal auf 12:17 zu verkürzen. Doch die Dresdner konnten noch ein Mal zurückschlagen, ihr Kicker Holger Hempel erzielte aus etwa 40 Yard Entfernung das Field Goal zum 20:12 Endstand[3]. Damit standen die Monarchs als vierter Play-Off-Teilnehmer des Nordens fest.

Im Süden war das Rennen um die Krone nicht ganz so spannend, Marburg erspielte sich ein Punktepolster, welches auch durch Niederlagen in den letzten beiden Spielen nicht mehr aufgebraucht werden konnte. Dafür war auch hier der Kampf um den vierten Platz sehr spannend und knapp. Durch den gewonnen direkten Vergleich, gegenüber den Schwäbisch Hall Unicorns, konnte sich Weinheim einige Spieltage vor Schluss relativ sicher wähnen. Doch die Unicorns hatten es, nach einem überraschenden Sieg gegen Marburg[4], in ihrem letzten Spiel noch selbst in der Hand die Longhorns abzufangen. Dies gelang jedoch nicht, die Unicorns mussten sich den Stuttgart Scorpions beugen und die Weinheim Longhorn erreichten, neben Marburg, Stuttgart und den Munich Cowboys die Play-Offs. Die Münchner waren schlecht, mit nur einem Sieg aus den ersten fünf Spielen, in die Saison gestartet, doch mit einem Endspurt von sechs Siegen bei nur noch einer Niederlage erreichten die Cowboys sicher den dritten Platz der Tabelle.

Interconference Games

Die Nordgruppe bestimmte im großen Ganzen die direkten Vergleiche zwischen den beiden Gruppen. Nur den Munich Cowboys, gegen Dresden, und den Marburgern, gegen Berlin, gelangen Siege. Die Darmstadt Diamonds erreichten ein Unentschieden bei den Falcons, die weiteren neun Spiele gestaltete das jeweilige Nordteam siegreich.

Relegation

In der Relegation der GFL Nord forderten die Assindia Cardinals die Cologne Falcons heraus. Im Süden trafen die Darmstadt Diamonds auf die Plattling Black Hawks.

Überraschend konnten die Cardinals aus Essen die favorisierten Falcons im Hinspiel, in Köln, ärgern und mit 24:17 gewinnen. Das war nicht zu erwarten, waren die Cardinals doch erst im Jahr zuvor aus der Regionalliga in die GFL 2 aufgestiegen[5]. Zudem sahen die Cologne Falcons bei ihren Auftritten in der GFL gar nicht so schlecht aus und konnten viele Spiele knapp gestalten, wenn sie auch verloren gingen. Und auch in Süden konnte sich der Zweitligist im ersten Spiel durchsetzen. Die Black Hawks aus Plattling gewannen den Offense-Schlagabtausch mit 43:33[6].

Die Rückspiele fanden am 20. September statt. Im Süden setzte sich erneut Plattling in einem Highscoringgame durch. Mit 44:36 mussten sich die Darmstadt Diamonds geschlagen geben und erneut den Weg in die Zweitklassigkeit antreten. Für die Plattling Black Hawks dagegen ist der Aufstieg in die Erstklassigkeit der größte Erfolg in der, mehr als zwanzigjährigen, Vereinsgeschichte. Und auch im Norden setzte sich der Underdog durch. Mit 28:23 konnten die Cardinals auch ihr Heimspiel gewinnen und sind damit sportlich in die GFL aufgestiegen. Die Lizenzauflagen könnten aber noch einen Strich durch die Rechnung der Essener machen[7].

Play-Offs

Nach den Resultaten der Interconference-Games waren zumindest in den Spielen zwischen Kiel und Weinheim, sowie Braunschweig gegen München die Favoriten recht gut auszumachen. Und die beiden Nordteams fuhren sichere Heimsiege ein[8][9]. Spannender war es schon in den beiden anderen Partien. Die Marburger erspielten sich gegen Dresden zwar einen relativ komfortablen 26:7 Vorsprung bis zum Ende des dritten Viertels. Dann erhöhten die Monarchen noch einmal die Schlagzahl und kamen bis auf 21:29 heran. Doch bei weniger als einer Minute Restspielzeit war es der Kicker der Mercenaries Stephan Bauer, der seine Glanzleistung mit seinem vierten Field Goal zum 32:21 Endstand krönte[10][11]. Ebenfalls spannend bis zu Schluss verlief die Abwehrschlacht zwischen den Stuttgart Scorpions und den Berlin Adler. Die Scorpions konnten im ersten Viertel durch zwei Field Goals mit 6:0 in Führung gehen. So ging es auch in die Pause. Im dritten Quarter schlugen dann die Adler zurück, zunächst verkürzten sie auf 3:6 bevor dann WR Sebastian Judis zum Matchwinner avancierte und einen 87 Yard Touchdown-Pass, zum 9:6 für die Adler, fangen konnte. Zwar kam Stuttgart zum Ende des Spiels noch in Field Goal-Reichweite, jedoch lief die Spielzeit aus[12].

Die Braunschweig Lions mussten zum Halbfinal nach Marburg reisen. Dort siegten sie, vor mehr als 1600 Zuschauern, sicher mit 49:21. Bis zum Zwischenstand von 28:21 konnten die Marburger den Anschluss immer wieder herstellen, doch die Defense der Mercenaries fand einfach kein Mittel gegen den explosiven Laufangriff der Lions. Deren Runningbacks fast 250 Meter Raumgewinn sammeln konnten. Das Halbfinale in Kiel war dagegen sehr spannend, was bei den beiden abwehrstarken Mannschaften auch zu erwarten war. Das Spiel der regulären Saison in Berlin endete 7:7, in Kiel konnten die Adler sogar 9:7 gewinnen. Vor knapp 3500 Zuschauern im Holstein-Stadion zu Kiel übernahmen jedoch zunächst die Kieler das Zepter und konnten bis zur Halbzeit eine beruhigende 17:0 Führung herausspielen. Doch die zweite Halbzeit gehörte, wie schon beim Viertelfinal in Stuttgart, dann den Adlern, sie kamen auf 17:12 heran und hatten bis zum Ende der Partie die Chance das Spiel noch zu gewinnen, schafften es aber nicht mehr[13].

German Bowl

Der German Bowl 2008 fand am 27. September in der Frankfurter Commerzbank-Arena statt[14]. Qualifiziert waren die Kiel Baltic Hurricanes und die Braunschweig Lions, die damit das volle Dutzend Endspielteilnahmen komplett gemacht haben. Seit 1997, dem German Bowl XIX, heißt ein Endspielteilnehmer immer Braunschweig Lions. Und die Lions konnten sich vor 16177 Zuschauern zum siebten Mal in einem deutschen Endspiel durchsetzen. Damit haben die Lions die Düsseldorf Panther als Rekordmeister abgelöst, die es auf bisher sechs German Bowl Siege gebracht haben.

Scoreboard

German Bowl XXX
Team Punkte Q1 Q2 Q3 Q4
Kiel Baltic Hurricanes 14 0 7 0 7
Braunschweig Lions 20 7 0 7 6
Kiel Braunschweig Spieler Spielzug
0 7 J. Johnson 55-Yard Lauf (PAT Steffen Dölger)
7 7 Brandon Langston 33-Yard Pass von Adrian Rainbow (PAT Matthias Eck)
7 14 Michael Andrew 29-Yard Lauf (PAT Steffen Dölger)
14 14 Adrian Rainbow 1-Yard Lauf (PAT Matthias Eck)
14 20 Michael Andrew 3-Yard Lauf (PAT vergeben)

Statistik

Abschlusstabellen

GFL Nord

Verein Sp G V U Punkte TD Diff.
1. Kiel Baltic Hurricanes 12 8 3 1 17:7 294:160 +134
2. Braunschweig Lions 12 8 3 1 17:7 328:214 +114
3. Berlin Adler 12 7 3 2 16:8 141:108 +33
4. Dresden Monarchs 12 6 6 0 12:12 192:272 -80
5. Hamburg Blue Devils 12 6 6 0 12:12 201:185 +16
6. Cologne Falcons 12 2 9 1 5:19 206:286 -80
  • Tie-Breaker
    • Kiel vor Braunschweig wegen des gewonnenen direkten Vergleichs (14:16 und 33:14)
    • Dresden vor Hamburg wegen des gewonnenen direkten Vergleichs (7:12 und 20:12)

GFL Süd

Verein Sp G V U Punkte TD Diff.
1. Marburg Mercenaries 12 9 3 0 18:6 356:206 +150
2. Stuttgart Scorpions 12 8 4 0 16:8 302:195 +107
3. Munich Cowboys 12 7 5 0 14:10 224:164 +60
4. Weinheim Longhorns 12 4 8 0 8:16 248:256 -8
5. Schwäbisch Hall Unicorns 12 4 8 0 8:16 207:331 -124
6. Darmstadt Diamonds 12 0 11 1 1:23 121:443 -332
  • Tie-Breaker
    • Weinheim vor Schwäbisch Hall wegen des gewonnenen direkten Vergleichs (35:6 und 44:30)

Relegation

Liga Heimverein Gastverein Ergebnis Nach Quartern
Nord Cologne Falcons Assindia Cardinals 17:24 0:14; 7:0; 7:7; 3:3
Nord Assindia Cardinals Cologne Falcons 28:23 7:3; 0:7; 7:0; 14:13
Süd Darmstadt Diamonds Plattling Black Hawks 33:43 7:20; 12:7; 14:7; 0:9
Süd Plattling Black Hawks Darmstadt Diamonds 44:36 13:7; 10:7; 7:8; 14:14

Aufsteiger im Norden sind die Assindia Cardinals, absteigen müssen die Cologne Falcons. Und auch im Süden steigt der Zweitligist auf, die Plattling Black Hawks sehen ihrer ersten GFL-Saison entgegen, die Darmstadt Diamonds müssen erneut den Weg in die Zweitklassigkeit antreten.

Playoffs

  Viertelfinale Halbfinale German Bowl - Frankfurt
                           
  1N  Kiel Baltic Hurricanes 47  
4S  Weinheim Longhorns 21  
  1N  Kiel Baltic Hurricanes 17  
  3N  Berlin Adler 12  
2S  Stuttgart Scorpions 6
3N  Berlin Adler 9  
  1N  Kiel Baltic Hurricanes 14
  2N  Braunschweig Lions 20
1S  Marburg Mercenaries 32  
4N  Dresden Monarchs 21  
1S  Marburg Mercenaries 21
  2N  Braunschweig Lions 49  
2N  Braunschweig Lions 32
  3S  Munich Cowboys 10  

Einzelstatistiken

Eine Auswahl an den wichtigsten Offense-Statistiken[15].

Quarterbacks

Spieler Verein Sp Att Cmp  % Yards TDs Int. Rating
1. Joachim Ullrich Marburg 14 349 223 63.9 3015 28 11 156.6
2. Adrian Rainbow Kiel 15 418 259 62.0 3507 31 7 153.6
3. Dennis Zimmermann Braunschweig 14 260 149 57.3 2137 23 11 147.1

Wide-Receiver

Spieler Verein Sp. Fänge Yards TDs Long Avg/C Yds/G
1. Brandon Langston Kiel 15 81 1497 15 68 18.5 99.8
2. Estrus Crayton Kiel 15 77 1037 9 75 13.5 69.1
3. Marcel Duft Marburg 12 63 979 14 64 15.5 81.6

Runningbacks

Spieler Verein Sp. Läufe Yards Avg TDs Long Yds/G
1. Sean Cooper Marburg 14 233 1983 8.5 18 83 141.6
2. Tony Hollings Dresden 13 239 1480 6.2 13 75 113.8
3. Patrick Geiger Stuttgart 10 198 1111 5.6 12 35 111.1

Zuschauerzahlen Hauptrunde 2008

Verein Schnitt/Spiel Heimspiel 1 Heimspiel 2 Heimspiel 3 Heimspiel 4 Heimspiel 5 Heimspiel 6
Braunschweig Lions
5.560
5.500
5.337
5.300
5.070
6.521
5.633
Kiel Baltic Hurricanes
4.133
4.400
6.500
3.500
3.700
4.300
2.400
Hamburg Blue Devils
2.514
3.150
2.358
2.960
1.782
2.117
2.718
Cologne Falcons
1.843
3.512
1.204
1.144
1.098
1.784
2.314
Dresden Monarchs
1.550
2.000
1.000
1.500
1.000
1.500
2.300
Berlin Adler
1.219
1.350
2.011
704
1.748
834
668
Stuttgart Scorpions
946
1.200
980
780
980
875
860
Munich Cowboys
926
885
1.079
640
893
1.124
937
Schwäbisch Hall Unicorns
800
500
900
1.200
800
700
700
Marburg Mercenaries
767
850
900
850
750
600
650
Weinheim Longhorns
609
700
720
540
570
540
583
Darmstadt Diamonds
390
700
400
400
370
270
200
Schnitt 1.771

Einzelnachweise

  1. Quelle: Huddle-Magazin 13/08-18/08
  2. Spielbericht Kiel Baltic Hurricanes - Braunschweig Lions
  3. Spielbericht Dresden Monarchs - Hamburg Blue Devils
  4. Spielbericht Schwäbisch Hall Unicorns - Marburg Mercenaries
  5. Assindia sorgt für Sensation in Köln
  6. Plattling stößt Tor zur GFL weit auf
  7. Essen schlägt Köln! Steigt Essen in die GFL I auf?
  8. Spielbericht Kiel - Weinheim
  9. Spielbericht Braunschweig - München
  10. Spielbericht Marburg - Dresden
  11. Spielbericht Marburg - Dresden
  12. Quelle Huddle-Magazin 37/2008
  13. Spielberichtsquelle Huddle-Magazin Nr. 38/2008
  14. Homepage GermanBowl
  15. Alle Individualstatistiken

Weblinks


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