- Gert Schramm
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Gert Schramm (* 28. November 1928 in Erfurt) ist ein Zeitzeuge des Nationalsozialismus; er war der jüngste dunkelhäutige Häftling im KZ Buchenwald.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schramm wurde als Sohn von Marianne Schramm und Jack Bransken, einem afroamerikanischen Ingenieur einer US-Stahlbaufirma, geboren. Er wuchs in Witterda und Bad Langensalza auf. Nach Abschluss der Volksschule arbeitete er als Hilfsarbeiter in einer Autowerkstatt; eine Lehrausbildung wurde ihm als „Mischling ersten Grades“ aufgrund der Nürnberger Rassengesetze verweigert. Fünfzehnjährig wurde er im Mai 1944 von der Gestapo nach dem Blutschutzgesetz in Schutzhaft genommen und in verschiedenen Gestapogefängnissen inhaftiert. Am 20. Juli wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Sein Vater wurde 1941 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und kam dort ums Leben.
Nach der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 kehrte er zu seiner Mutter nach Bad Langensalza zurück. Er arbeitete zunächst im Uranbergbau der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut. 1956 bis 1964 arbeitete er in der Essener Zeche Vereinigte Hagenbeck, kehrte aber 1964, drei Jahre nach dem Bau der Mauer, freiwillig in die DDR zurück. Dort arbeitete er beim VEB Kraftverkehr Eberswalde und holte den Abschluss als Kfz-Mechaniker und Kfz-Meister nach. Er wurde Werkstattleiter, Abteilungsleiter, wechselte ins Tiefbaukombinat und arbeitete sich bis zum Abteilungsleiter des Fuhrparks im Tiefbaukombinat in Eberswalde hoch. 1985 gründete er in Eberswalde ein Taxi- und Speditionsunternehmen namens 'Taxi-Schramm' und führte es als Privatbetrieb.
Gert Schramm lebt heute mit seiner Familie in Eberswalde (Brandenburg). Er ist Schützenbruder, engagiert sich bei der Freiwilligen Feuerwehr und ist ehrenamtlicher Richter. Als zweiter Vizepräsident des Buchenwald-Komitees/Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora engagiert er sich aktiv für Aufklärung und gegen Rechtsextremismus. Für die schwarze deutsche/afrodeutsche Gesellschaft ist er ein wichtiger Zeitzeuge.
Schriften (Auswahl)
- Wer hat Angst vorm schwarzen Mann. Mein Leben in Deutschland. Aufbau-Verlag: Berlin 2011
Literatur
- Peter Hochmuth und Gerhard Hoffmann (Hrsg.): Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen. Lebensbilder. Dietz Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-320-02100-9 (http://www.freitag.de/2001/17/01170301.php).
Film
- Junk, Ursula / Reinhardt, Albrecht (18. Januar 2001): Die Nazis überlebt, von Skinheads bedroht – Ein schwarzer Deutscher in Eberswalde (Deutsch). Monitor. Abgerufen am 3. Mai 2007.
- Lagergemeinschaft Buchenwald Internetseite (Deutsch). Lagergemeinschaft Buchenwald. Abgerufen am 3. Mai 2007.
Siehe auch
Weblinks
- Nummer 49489 in: Berliner Zeitung vom 17. März 2011
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