- Geruchloser beweglicher Abtritt
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Ein Geruchloser beweglicher Abtritt (franz. = fosses inodores et mobiles) aus Paris und München von 1821, war eine erste technische Entwicklung zur Geruchsminimierung und einfacheren Entsorgung der Fäkalien.
Geschichte
Nach Angabe in "Über den Dünger" von Joseph von Hazzi wurde der geruchlose bewegliche Abtritt (fosses inodores et mobiles) in den frühen 1820er Jahren in Paris von Gazeneuve et Companie erfunden.
Der Architekt Leo von Klenze fuhr in die französische Hauptstadt, um diese Entwicklung vor Ort zu studieren, damit er sie noch in das im Bau befindliche Palais Leuchtenberg in München integrieren konnte. In der Folgezeit wurde diese technische Errungenschaft in die Alte Pinakothek, im Gebäude des landwirtschaftlichen Vereins, im königlichen Kriegsministerium, der neuen Kaserne und weiteren neuen Häusern und den städtischen Gebäuden integriert.
Vorteile
(Aufzählung nach Joseph von Hazzi)
- Vermeidung von Gerüchen und sonst unvermeidlicher Zugluft
- Erhalt und Schonung der Mauern und Fundamente vor Feuchtigkeit und Salpeterfraß, Verminderung von Gebäudereparaturen
- Verhinderung der Vergiftung des "Brunnenwassers, durch das unverhütbare Eindringen der verfaulten Materialien aus den bisherigen Abtritten"
- Entfernung allen Ungeziefers, wie Ratten, Mäuse und Kröten, durch Entzug der anlockenden Nährstoffe
- Raumgewinn im Gebäude, da auch die den Abtritten nahe liegenden Zimmer besser genutzt werden können
- Verhinderung von Nachbarschaftsstreitigkeiten
- Gewinn von leicht verfügbarem Dünger (Empfehlung für Gartenbesitzer eine mit Lehm als Isolationsschicht ausgeschlagene Grube mit dem Inhalt des Abtrittes zu füllen und danach mit Kalk und Erde abzudecken)
Quellen
Joseph von Hazzi: "Über den Dünger, zugleich aber auch über das Unwesen dabei in Deutschland, besonders in der Haupt- und Residenzstadt München und in ganz Bayern" 1821
Kategorien:- Sanitärtechnik
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