- Geschwisterrivalität
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Die Geschwisterrivalität bezeichnet die Konkurrenz von Geschwistern, insbesondere um die Gunst der Eltern. Damit verbundene Gefühle sind Neid und Eifersucht, in deren Folge oft Verletzungen geschehen und Schmerz und Wut entstehen, die sich zu Missgunst und Hass steigern können und manchmal in Mord und Totschlag enden.
Rivalitäten sind abhängig von der Familiendynamik, den Erziehungsbedingungen und dem kulturellen Hintergrund. Besondere Spannungen werden zwischen Erstgeborenem und zweitem Kind sowie zwischen gleichgeschlechtlichen Kindern und zwischen Zwillingen beobachtet. In der Psychoanalyse spielt Geschwisterrivalität neben dem Ödipus-Konflikt eine zentrale Rolle.
Geschwisterrivalität ist Anlass von Gerichtsverfahren, Familientherapien, Erbstreitigkeiten, Konkursverfahren und Firmenteilungen. Sie ist Motiv vielfältiger Mythen und Märchen und findet ihren Ausdruck in Werken der darstellenden Kunst. Bekannt sind die biblischen Überlieferungen von Kain und Abel, Jakob und Esau, Joseph und seinen Brüdern oder dem Gleichnis vom verlorenen Sohn.
Quellen
- Ulrich Beer, Geschwisterrollen – von Prinzen und Nesthäkchen
- W. Fuchs, R. Klima, R. Lautmann, O. Rammstedt, H. Wienold; Lexikon der Soziologie. Westdeutscher Verlag, 2. Auflage 1988.
- Karl König, Brüder und Schwestern. Geburtenfolge als Schicksal
- Kevin Leman, Geschwisterkonstellationen. Die Familie bestimmt Ihr Leben.
- Frank J. Sulloway, Der Rebell der Familie. Geschwisterrivalität, kreatives Denken und Geschichte. ISBN 978-3442755646
- Horst Petri, Geschwister – Liebe und Rivalität. Die längste Beziehung unseres Lebens
- Marcel Rufo, Geschwisterliebe, Geschwisterhaß. Die prägendste Beziehung unserer Kindheit
Siehe auch
Weblinks
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