Gesellschaft für Technische Überwachung

Gesellschaft für Technische Überwachung
Gesellschaft für Technische Überwachung
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Rechtsform mit beschränkter Haftung
Gründung 8. Mai 1981
Sitz Stuttgart
Leitung Rainer de Biasi Geschäftsführer
Branche technische Prüforganisation
Website GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH

Die Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, kurz GTÜ, ist neben TÜV, DEKRA und KÜS eine amtlich anerkannte technische Prüforganisation. Die GTÜ arbeitet mit 1800 amtlich anerkannten bzw. öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen im ganzen Bundesgebiet und hat ihren Sitz in Stuttgart. Die Sachverständigen der GTÜ beschäftigen sich im Wesentlichen mit der technischen Überprüfung von Kraftfahrzeugen, Unfallgutachten und vielen anderen Dienstleistungen rund um das Kfz. Daneben hat die GTÜ ihre Überwachungstätigkeit auf die Bereiche Gebäude- und Anlagensicherheit sowie baubegleitende Qualitätsüberwachung ausgedehnt und betreibt Tochterfirmen, wie etwa die Zertifizierungstelle.

Geschichte

1977: Der Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e. V. (BVS), München, gründet die GTÜ, Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, in München. Ursprünglicher Gesellschaftszweck ist die technische Überwachung und Überprüfung von Anlagen und Fahrzeugen aller Art.

1981: Sitz der GTÜ wird von München nach Stuttgart verlegt. Das Stammkapital wird zur Hälfte vom BVS und der Arbeitsgemeinschaft der DAT-Vertragspartner e. V. (AGS-DAT), Stuttgart, übernommen. Am 8. Mai 1981 wird die Sachverständigenorganisation der GTÜ durch 110 selbstständige Kfz-Sachverständige als GTÜ-Vertragspartner in Stuttgart gegründet.

1984: Stammkapital wird erhöht. Ein Drittel des Gesellschaftsanteils wird vom Bundesverband der freiberuflichen und unabhängigen Sachverständigen für das Kraftfahrzeugwesen e. V. (BVSK), Heidelberg (später: Berlin) übernommen. Damit haben sich die ältesten und bedeutendsten Berufsverbände der freien Kfz-Sachverständigen in der GTÜ zusammengefunden.

1985: Die Bundesregierung bringt einen Gesetzentwurf zur Liberalisierung der technischen Überwachung in den Bundestag ein (BT-Drucksache 10/3433), der am Widerstand der Bundesländer scheitert.

1986: Am 19. Februar 1986 kommt es zu einer Anhörung von GTÜ-Vertretern im Verkehrsausschuß des Deutsches Bundestages.

1989: Am 1. Juni 1989 tritt die neue Anlage VIII zu § 29 StVZO in Kraft (BGBl. 1989 I, 1001). Jetzt können die Bundesländer weitere Überwachungsorganisationen, die von selbstständigen und hauptberuflich tätigen Kfz-Sachverständigen gebildet und getragen werden, anerkennen.

1990: Am 28. Juni 1990 erfolgt die Anerkennung der GTÜ als Überwachungsorganisation gemäß 4.2 Anlage VIII StVZO durch das Bundesland Baden-Württemberg. Am 26. November 1990 wird die erste Hauptuntersuchung der GTÜ von Dipl.-Ing. Egon Schäfer durchgeführt.

1993: Ab September des Jahres prüft die GTÜ in allen Bundesländern.

1995: Im Geschäftsjahr 1995 werden mit 1.210.163 Fahrzeuguntersuchungen erstmals mehr als 1 Mio. Fahrzeuguntersuchungen in einem Kalenderjahr durchgeführt.

1999: Neun Jahre nach der ersten amtlichen Fahrzeuguntersuchung überschreitet die GTÜ die Zehn-Millionen-Grenze.

2006: Die GTÜ Anlagensicherheit ist akkreditiert Prüfungen nach der Betriebssicherheitsverordnung an überwachungsbedürftigen Anlagen durchzuführen. Im Einzelnen zählen hierzu Druckgeräte und einfache Druckbehälter, Aufzugsanlagen, Anlagen im explosionsgefährdeten Bereichen und Anlagen für entzündliche, leichtentzündliche oder hochentzündliche Flüssigkeiten. In über 600 Ingenieurbüros prüfen bundesweit mehr als 1.500 Prüfingenieure. GTÜ hat einen Marktanteil am hoheitlichen Prüfmarkt von ca. 13 %.

Die GTÜ Sachversändigenorganisation (GTÜ-SO) ist zur Unterstützung der Kfz.-Sachverständigen in allen anderen Dienstleistungen rund ums Kfz bundesweit aktiv (Bewertungen, Gebrauchtwagenmanagement, Gebrauchtwagensiegel, Leasinggutachten, Mystery Shopping, Plausibilitätsgutachten, Qualitätstests für Werkstätten, 100 % Schadengutachten, UVV Prüfungen).

2008: Die GTÜ führt ein neues Informationssystem für alle KFZ-Partner ein. Das auf TYPO3 und WAMP basierende GRIPS (GTÜ Rechere- und Informationssystem für Prüfingenieure und Sachverständige) ist eine bisher einzigartige Anwendung eines TYPO3 CMS. Über das Mastersystem im Partnerbereich der GTÜ werden ca. 2.500 Offline Installationen auf den Rechnern aktuell gehalten und bieten für die Arbeit vor Ort alle benötigten Informationen.

2009: Die GTÜ ist vom Kraftfahrbundesamt als Technischer Dienst akkreditiert und für die Begutachtung von Fahrzeugteilen und Gesamtfahrzeugen benannt.

Siehe auch

Weblinks


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