Gewebe-Wichtungsfaktoren

Gewebe-Wichtungsfaktoren

Die effektive Dosis oder früher auch effektive Äquivalentdosis[1] ist ein Maß für die Strahlenbelastung des Menschen. Zusätzlich zur Organdosis und zur Äquivalentdosis, welche bereits die unterschiedliche Wirksamkeit der verschiedenen Strahlungsarten (z. B. Alpha-, Beta-, Gammastrahlung-, Röntgenstrahlung- oder Neutronenstrahlung) mit einbeziehen, berücksichtigt die effektive Dosis auch die unterschiedliche Empfindlichkeit der Organe gegenüber Strahlung. Die Haut des Menschen ist z. B. weit weniger empfindlich gegenüber einer Strahlenexposition als verschiedene innere Organe.

Um diese Unterschiede zu berücksichtigen, wird durch die Bestimmung einer effektiven Dosis das Risiko für das Auftreten stochastischer Wirkungen bei Exposition einzelner Organe und Gewebe oder des ganzen Körpers bewertet.

Zur Berechnung der effektiven Dosis Deff werden die Organdosen HT mit den Gewebe-Wichtungsfaktoren wT (siehe unten) des Organs T multipliziert und die Summe der so gewichteten Organdosen ergibt die effektive Dosis:

D_{eff} = \sum_T w_T \cdot H_T .

Die Einheit der effektiven Dosis ist ebenso wie die der Organdosis das Sievert, Kurzzeichen Sv.

Die folgende Tabelle zeigt die Gewebe-Wichtungsfaktoren für verschiedene Organe und Gewebe, wie sie von der Internationalen Strahlenschutzkommission (ICRP) 1991 veröffentlicht wurden:

Organe und Gewebe Gewebe-Wichtungsfaktor wT
Keimdrüsen
0,20
Knochenmark (rot)
0,12
Dickdarm
0,12
Lunge
0,12
Magen
0,12
Blase
0,05
Brust
0,05
Leber
0,05
Speiseröhre
0,05
Schilddrüse
0,05
Haut
0,01
Knochenoberfläche
0,01
übrige Organe und Gewebe
0,05

Einzelnachweise

  1. Hanno Krieger: Grundlagen der Strahlungsphysik und des Strahlenschutzes. Vieweg+Teubner Verlag, 2007, ISBN 9783835101999.  S. 323

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