Gewindewalzen

Gewindewalzen

Unter dem Gewindewalzen, oftmals auch Gewinderollen genannt, versteht man die spanlose Fertigung von Gewinden durch Kaltumformung, bei der das Profil in die Oberfläche des entsprechenden Rohteils gewalzt wird. Nach DIN 8580 gehört das Gewindewalzen zum Umformen, genauer Druckumformen, und dort zum Walzen.

Die Umformung beruht auf der Erzeugung von Druckspannungen durch sich auf dem Werkstück abbildende Werkzeuge.

Gewindewalzmaschine

Inhaltsverzeichnis

Anwendungen

Hauptsächlich angewandt wird das Verfahren bei der Herstellung von Schrauben. Es werden auch Rändelungen und Kerbverzahnungen mit diesem Verfahren hergestellt.

Verfahren

Es gibt verschiedene Arten des Gewindewalzens, die nach der Art der verwendeten Werkzeuge unterschieden werden:

  • Flachbackenwalzen: Das Rohteil wird zwischen zwei profilierten Flachbacken bearbeitet, die linear zueinander verschoben werden.
  • Segmentwalzen: Das Rohteil wird zwischen einer segmentförmigen Profilfläche und einer Rolle bearbeitet, die sich in der Profilfläche dreht.
  • Einstechverfahren und Durchlauf-Axialschubverfahren: Das Rohteil wird zwischen zwei profilierten Rollen bearbeitet.

Vorteile

Das Gewindewalzen ist wesentlich schneller und bei großen Stückzahlen kostengünstiger als andere Methoden zur Herstellung von Gewinden, namentlich das Gewindeschneiden. Weitere Vorteile des Gewindewalzens sind:

  • Die Korngrenzen werden anders als beim Schneiden nicht unterbrochen
  • Durch die Kaltverformung wird eine Oberflächenverfestigung erreicht
  • Presspolierte Gewindeflanken
  • Höhere Verschleißfestigkeit
  • Reduzierte Kerbempfindlichkeit
  • Keine Späne, dadurch geringerer Materialbedarf

Siehe auch

Literatur

Heinz Tschätsch, Jochen Dietrich: Praxis der Umformtechnik: Arbeitsverfahren, Maschinen, Werkzeuge. 10 Auflage. Vieweg + Teubner, 2010, ISBN 9783834810137 (http://books.google.com/books?id=GbF5noo4xmAC&pg=PA58, abgerufen am 9. Dezember 2010).


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