Gewächshausspinne

Gewächshausspinne
Gewächshausspinne
Gewächshausspinne (Parasteatoda tepidariorum) (Weibchen mit Kokon)

Gewächshausspinne (Parasteatoda tepidariorum) (Weibchen mit Kokon)

Systematik
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Teilordnung: Entelegynae
Familie: Haubennetzspinnen (Theridiidae)
Gattung: Parasteatoda
Art: Gewächshausspinne
Wissenschaftlicher Name
Parasteatoda tepidariorum
(C. L. Koch, 1841)

Die Gewächshausspinne (Parasteatoda tepidariorum; Synonym Achaearanea tepidariorum) ist eine Spinnenart aus der Familie der Haubennetz- oder Kugelspinnen (Theridiidae). Sie ist eine der größten Vertreter der Familie in Mitteleuropa. Die Art stammt vermutlich ursprünglich aus den Tropen Südamerikas und hat sich als Kulturfolger mittlerweile weltweit etabliert.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Gewächshausspinne, Männchen

Männchen erreichen eine Körperlänge von 3,5 bis 4 mm, Weibchen 4,5 bis 7 mm. Wie bei allen Vertretern der Gattung ist das Opisthosoma höher als lang. Die Färbung ist sehr variabel. Das Prosoma ist grau, bräunlich oder schwarz, auch eine gelbe Form kommt vor. Die Grundfarbe des Opisthosomas ist entsprechend grau, bräunlich, schwarz oder gelb und zeigt eine weiße, sehr unregelmäßige Fleckenzeichnung. Die Beine sind dunkel geringelt.

Verbreitung und Lebensraum

Die ursprüngliche Heimat der Art ist unklar, vermutlich stammt sie aus den Tropen Südamerikas, wo eine Reihe ähnlicher Arten vorkommt.[1] Heute ist die Art als Kulturfolger weltweit verbreitet.

Die Art kommt in gemäßigten Breiten vor allem in frostfreien Räumen wie Gewächshäusern und Kellern, aber auch unter Brücken oder in Hausdurchgängen vor. Im Mitteleuropa wird die Art in wärmebegünstigten Regionen jedoch zunehmend auch im Freiland nachgewiesen, nach Platen besiedelt die Art hier auch Baumkronen. Offenbar hat sie sich im Rahmen ihrer weltweiten Verbreitung auch an ein kälteres Klima angepasst.

Gewächshausspinne, junges Weibchen

Lebensweise

In und an Gebäuden baut die Gewächshausspinne ihre Netze meist in Bodennähe. Vom recht großen, locker gewebten Fangnetz ziehen einzelne Fäden nach unten, die nur im unteren Bereich mit Klebtropfen versehen werden. Der graubraune, recht feste und leicht birnenförmige Kokon wird im Netz aufgehängt und bewacht. Pro Saison kann die Gewächshausspinne in der Natur, abhängig vom Nahrungsangebot, zwischen 1 und 5 Kokons (durchschnittlich 3) herstellen. Die Jungspinnen schlüpfen nach etwa 11 Tagen. [2]

Gefährdung

Die Art ist weit verbreitet und in geeigneten Habitaten häufig. Sie wird in Deutschland in der Roten Liste als „ungefährdet“ eingestuft.

Quellen

Einzelnachweise

  1. K. Tanaka: Photoperiodic Control of Diapause and Climatic Adaptation of the House Spider, Achaearanea tepidariorum (Araneae, Theridiidae). Functional Ecology 6, Heft 5; 1992: S. 545-552. doi:10.2307/2390051
  2. K. Miyashita: Egg production of Achaearanea tepidariorum (C. L. Koch) (Araneae, Theridiidae) in the field in Japan. The Journal of Arachnology, Heft 15; 1987: S. 130-132.

Literatur

  • Heiko Bellmann: Kosmos Atlas Spinnentiere Europas. 3. Aufl., 2006. Kosmos, Stuttgart. ISBN 978-3-440-10746-1
  • Ralph Platen, Bodo von Broen, Andreas Herrmann, Ulrich M. Ratschker & Peter Sacher: Gesamtartenliste und Rote Liste der Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione des Landes Brandenburg (Arachnida: Araneae, Opiliones, Pseudoscorpiones) mit Angaben zur Häufigkeit und Ökologie. Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 8, Heft 2 (Beilage); 1999.

Weblinks

Sonstige Weblinks


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