- Gewöhnliche Kratzdistel
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Gewöhnliche Kratzdistel Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
Systematik Ordnung: Asternartige (Asterales) Familie: Korbblütler (Asteraceae) Unterfamilie: Carduoideae Tribus: Cynareae Gattung: Kratzdisteln (Cirsium) Art: Gewöhnliche Kratzdistel Wissenschaftlicher Name Cirsium vulgare (Savi) Ten. Die Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare, auch Cirsium lanceolatum), auch Lanzett-Kratzdistel genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Unterfamilie der Carduoideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört.
Die Gewöhnliche Kratzdistel sieht der Acker-Kratzdistel und der Sumpf-Kratzdistel recht ähnlich.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Gewöhnliche Kratzdistel ist eine einjährige bis ausdauernde Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von 50 bis 350 Zentimetern. Die Laubblätter sind wechselständig, die Blattform ist oval bis lanzettlich. Die Blätter sind doppelt fiederspaltig und am Stängel herablaufend. Die Blattoberseite ist stachelig-steifhaarig, die Unterseite kurzhaarig bis weißfilzig. Alle Fiederabschnitte sind stachelig gezähnt und laufen in einem langen gelben Stachel aus.
Die Blütenköpfe haben einen Durchmesser von bis zu vier Zentimetern. Während der Blüte ist der Kopf in der Höhe der Blüten fast doppelt so breit wie der oberste Teil der Blütenkopfhülle. Die Blütenhülle hat keinen Wollfilz. Die Blüten sind purpurfarben. Blütezeit ist von Juli bis Oktober, die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Achänenfrüchte haben eine abgeflacht-zylindrische Form. Der Pappus besteht aus langen, federartig behaarten Strahlen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 68, 102.
Ökologie
Die Gewöhnliche Kratzdistel ist ein 60–120 cm hoher, zweijähriger Hemikryptophyt. Die im 2. Jahr gebildete Blattrosette ist sehr regelmäßig. Die Blüten locken Käfer, Hummeln und Fliegen an, die reichlich Pollen vorfinden. Auch Selbstbestäubung ist möglich. Die Art gehört zu den Nahrungspflanzen der Raupen des Distelfalters (Vanessa cardui), die meist in einem zusammengesponnenen Blatt oder einem Gespinst zwischen Stiel und Blattansatz sitzen.
Unterarten
In Mitteleuropa existieren zwei Unterarten:
- Cirsium vulgare subsp. vulgare wird nur etwa 1,5 m hoch, ist dafür aber reich verzweigt. Die Blätter sind kraus, die Unterseiten sind kurz behaart. Sie wächst in südlichen Regionen bis in den Oktober hinein.
- Cirsium vulgare subsp. sylvaticum (Tausch) Dostal wird bis zu 3,5 m hoch und besitzt wenige straff aufrechte Äste. Die Blätter sind flach, die Unterseiten sind weich und weißfilzig. Man findet sie vor allem an schattigen Standorten wie in Wäldern. Blütezeit ist Juli und August.
Vorkommen
Man findet die Gewöhnliche Kratzdistel häufig in staudenreichen Unkrautgesellschaften, an Wegen, Schuttplätzen, Ufern und in Waldschlägen. Es ist eine indigene Art. Sie bevorzugt nährstoffreiche Böden an hellen Plätzen. Nach Ellenberg ist sie eine Lichtpflanze, ein Mäßigwärmezeiger, ein Frischezeiger, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger, ein ausgesprochener Stickstoffzeiger und eine Klassencharakterart Ruderaler Beifuß- und Diestelgesellschaften (Artemisienea vulgaris).
Literatur
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
- E. Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage, Ulmer-Verlag, 2001, ISBN 3-8001-3131-5
- H. Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. 5. Auflage, Ulmer-Verlag, 1996
- Margot Spohn/ Marianne Golte-Bechtle: Was blüht den da? Enzyklopädie, Kosmosverlag, 2005
Weblinks
Commons: Gewöhnliche Kratzdistel – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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