Selbstbestäubung

Selbstbestäubung
Mangels Bestäuber im zeitigen Frühjahr bestäubt sich das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) häufig selbst.

Der Begriff Selbstbestäubung (Autogamie) bedeutet, dass eine Pflanze von ihrem eigenen Pollen bestäubt wird. Voraussetzung dafür ist, dass es sich um eine einhäusige Pflanze handelt. In der Landwirtschaft werden die Selbstbestäuber Selbstbefruchter genannt; typische Vertreter sind Gerste, Bohne und Erbse.

Die Selbstbestäubung geschieht häufig beim Schließen einer Blüte, falls die Staubblätter die Narbe dann berühren. Der Transport von den Staubblättern zur Narbe derselben Pflanze kann aber auch durch Wind, Wasser oder Tiere (z. B. Insekten, Fledermäuse, Vögel) vermittelt werden. Findet die gezielte Selbstbestäubung schon vor dem Öffnen der Blüte statt, so spricht man auch von Kleistogamie.

Es gibt Pflanzenarten, bei denen Selbstbestäubung häufig vorkommt. Andere hingegen besitzen diverse Mechanismen, die Selbstbestäubung unwahrscheinlicher machen oder gar ausschließen. Dies geschieht entweder durch eine zeitliche Trennung (Dichogamie) oder eine räumliche Trennung. Bei letzterer wird unterschieden, ob Pollen und Narbe in einer Blüte räumlich getrennt (Herkogamie) oder sogar auf zwei verschiedene Blüten (Diklinie) verteilt sind.

Vorteile der Selbstbestäubung

Die Selbstbestäubung kann besonders für Pionierpflanzen, die durch Ferntransport ausgebreitet werden, von Vorteil sein. Dies bietet den Pflanzen die Möglichkeit, auch als einzelnes Individuum eine große Population aufzubauen. Lebensräume, an denen selbstbestäubende Pflanzen sehr verbreitet sind, sind vor allem Inseln (Inselflora) und Extremstandorte mit fehlenden Bestäubern (Wüste/Arktis). Dabei ist der Anteil selbstbestäubender Pflanzen besonders auf Inseln sehr hoch. Einige dieser Pflanzen lassen in einem frühen Stadium ihrer Blüte Fremdbestäubung zu und gehen erst im Endstadium der Blütezeit zu Selbstbestäubung über.

Das Gegenteil der Selbstbestäubung ist die Fremdbestäubung.

Siehe auch


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