- Giles Corey
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Giles Corey (auch Cory oder Coree geschrieben, * ca. 1612; † 19. September 1692, Salem, Massachusetts) war ein Farmer, der den Hexenprozessen von Salem zum Opfer fiel.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er lebte mit seiner Frau Martha auf eigenem Land und war Mitglied der puritanischen Kirche. Im Alter von 80 Jahren wurde er der Hexerei bezichtigt. Er hatte zuvor seine Frau in Schutz genommen, die Opfer der hysterischen Anklagen mehrerer junger Frauen geworden war. Am 18. April 1692 wurde Corey einer Prüfung durch den Untersuchungsrichter unterzogen und dann für fünf Monate ins Gefängnis gebracht. Im Hauptprozess gab es fast ein Dutzend Zeugen, die die Aussagen der Anklägerinnen untermauerten.
Da ihm klar war, dass er sowieso als schuldig zum Tode verurteilt würde, verzichtete er freiwillig auf einen Prozess. Weithin heißt es, der Grund dafür sei gewesen, dass er nicht wollte, dass sein Land an den Staat geht. Unter dem englischen Common Law (Gewohnheitsrecht), das im frühen kolonialen Amerika zur Anwendung kam, kam es nur zu einem Urteil, wenn der Angeklagte plädierte („schuldig“ oder „nicht schuldig“). Wenn der Angeklagte auf schuldig plädierte oder nach einer Beweisaufnahme von den Geschworenen für schuldig befunden, verurteilt und exekutiert wurde, ging sein Land an den Staat. Corey hatte seine Farm kurz zuvor seinen Schwiegersöhnen vermacht. Historiker stellen diese Version jedoch in Frage. Einige vermuten, dass Coreys besonderer Charakter als sturer und streitlustiger alter Mann zu seiner Unwilligkeit auszusagen führte. Um ihn zu einem Plädoyer zu zwingen, gab es als zulässige Foltermethode das Pressen unter zunehmendem Gewicht (ggf. bis zum Tode). Diese Foltermethode wurde weder vorher noch nachher in der Kolonie Massachusetts angewandt. Corey starb so über drei Tage hinweg einen qualvollen Tod, wurde aber nicht verurteilt.
Auf Befehl des Richters Jonathan Corwin wurde Coreys Leiche in einem nicht markierten Grab auf Gallows Hill beerdigt. Im Zuge der Hexenprozesse von Salem wurden zwischen dem 2. Juni und dem 22. September 1692 in vier Gruppen insgesamt 19 Menschen gehängt, in der letzten auch Coreys Frau Martha.
Legende
Der Legende nach erschien in der Nacht vor einer Katastrophe in Salem ein Geist. So wurde behauptet, ein alter Mann sei auf dem Friedhof gesehen worden, bevor das große Feuer in Salem 1914 ausbrach. Dieser Mann soll Corey gewesen sein.
Figur bei Arthur Miller
Arthur Miller nahm die Figur Coreys in sein Theaterstück Hexenjagd (The Crucible, 1953) auf. Hier wird er als aufbrausender, aber ehrenwerter Mann dargestellt, der der Hexenhysterie von Salem kritisch gegenüber stand. In Millers Drama fühlt sich Corey schuldig, weil er einem Pastor erzählt hatte, dass seine Frau Martha seltsame Bücher lese (heißt: nicht die Bibel und andere erbauliche Bücher), was in der kolonialen puritanischen Gesellschaft des 17. Jahrhunderts sehr ungern gesehen wurde.
Trivia
Die Metalcore-Band Unearth besingt in ihrem Lied „Giles“ das Schicksal Coreys.
Kategorien:- Mann
- Geboren 1612
- Gestorben 1692
- Opfer der Hexenverfolgung
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