Ginnungagap

Ginnungagap

Ginnungagap (Aussprache [ginːuŋgagap], altnordisch, gap ginnunga, „Kluft der Klüfte” „gähnende Schlucht”) auch Himthusen genannt, ist in der Edda der leere Raum am Anfang des Weltgeschehens. In der Urzeit, noch vor der Schöpfung lag Ginnungagap zwischen dem südlichen glühenden Muspelheim und dem eisigen Niflheim im Norden.

Altnordischer Text Deutsche Übersetzung
Ár var alda þar er Ýmir bygði,
vara sandr né sær né svalar unnir,
jörð fannsk æva né upphiminn,
gap var ginnunga, en gras hvergi.
„Urzeit war es, da Ymir hauste:
nicht war Sand noch See noch Salzwogen,
nicht Erde unten, noch oben Himmel,
Gähnung grundlos, doch Gras nirgend.”
(Lieder-Edda, Völuspá 3)


In Ginnungagap schmolzen die vom Norden eindringenden Eisströme (Eliwagar) in der aus Muspelheim im Süden kommenden Glut. Im Aufeinandertreffen der Elemente entstanden der Riese Ymir und die Urkuh Audhumbla (Gylfaginning, 5f.), wobei der Riese aus Tropfen entstand, die aus den Elivagar fuhren und zu diesem Geschöpf zusammenwuchsen (Wafthrudnirlied, 31).

Die drei Söhne von Bör - die Götter Odin, Vili und - töteten Ymir, legten ihn in die Kluft Ginnungagap und formten aus seinen Bestandteilen die Welt (Gylfaginning, 8).

Vergleichbar sind dem Ginnungagap das griechische Chaos und das jüdische Tohuwabohu.

Siehe auch

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  • Ginnungagap — /gin oohng gah gahp /, n. Scand. Myth. a primordial void, filled with mists, existing between Niflheim and Muspelheim. [ < ON, perh. lit., magical gap] …   Useful english dictionary

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