- Giorgi Danelia
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Giorgi Danelia (georgisch გიორგი დანელია, russisch Гео́ргий Никола́евич Дане́лия Georgi Nikolajewitsch Danelija; * 25. August 1930 in Tiflis) ist ein sowjetisch-russischer Filmregisseur und Drehbuchautor georgischer Herkunft.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Der Vater, Nikolaj Dmitrijewitsch Danelija (1902–1981), ein Eisenbahningenieur, war Vorarbeiter, Chef eines Bergwerks, Hauptingenieur beim U-Bahn-Bau in Moskau und der UdSSR. Die Mutter, Meri Iwlianowna Andschaparidse (1905–1980), arbeitete als Assistentin und zweite Regisseurin bei Mosfilm. Sie drehte mehrere Kurzfilme. Ihre Schwester Weriko Andschaparidse war eine bekannte sowjetische Schauspielerin.
Georgi Danelijas Frau, die Regisseurin Galina Iwanowna Jurkowa-Danelija, drehte die Filme „Franzus“ (Der Franzose), „Boschja Twar'“ (Gottes Geschöpf) und ebenso die Kurzfilme „Schutka“ (Der Scherz) und „Tekuschtschij Den'“ (Der heutige Tag). Nikolaj Danelija (1959–1985), Sohn aus der Ehe mit der Schauspielerin Ljubow Sokolowa, war Regisseur, Dichter, Künstler; die Tochter Swetlana ist Juristin; der Sohn Kirill Künstler.
1955 absolvierte Danelija das Moskauer Architekturinstitut. 1956 besuchte er höhere Kurse für Regie. Schon Danelijas erster Film „Serjoscha“ (zusammen mit Igor Talankin) zog die Aufmerksamkeit der Kritiker und des Publikums auf sich. Zu einer programmatischen Arbeit Danelijas wurde der Film „Ja schagaju po Moskwe“ (Ich schreite durch Moskau, 1964), ein kulturelles Ereignis der Tauwetter-Periode Chruschtschows.
Beginnend mit dem Werk „Tridzat' tri“ (Dreiunddreißig, 1966) wendet sich der Regisseur der Satire zu, er wird zu einem anerkannten Meister der Komödie. Das Schaffen Danelijas ist gekennzeichnet durch wahrhaft tiefgehende Satire, durchdachte Groteske, einen fragilen lyrischen Ton und das Aufdecken der psychologischen Muster seiner Helden. Die Fähigkeit, ein aufeinander abgestimmtes Ensemble aus Schauspielern verschiedener Schulen zusammenzustellen, ist eine besondere Gabe Danelijas als Regisseur.
1967–1970 schrieb er einige Miniaturen für die Satirezeitschrift „Fitil'“. Große Popularität brachten Danelija Filme wie „Afonja“, „Mimino“, „Osennij Marafon“ (Herbstmarathon) und „Kin-Dza-Dza“ ein. In den 80er Jahren wurde er in die Jury der höheren Liga des KWN eingeladen.
Seine Hobbys sind Malerei, Graphik und Musik, zuhause besitzt er eine Sammlung von Trommeln. Seine Lieblingsregisseure sind Fellini (besonders der Film «8 1/2»), Jurij German und Nikita Michalkow.
Giorgi Danelia lebt und arbeitet in Moskau.
Filmografie
Regisseur
- 1958 — Wassissuali Lochankin (Васисуалий Лоханкин)
- 1959 — Tosche ljudi (Тоже люди)
- 1960 — Ich hab dich lieb, Serjosha (Серёжа)
- 1962 — Der Weg zum Hafen (Путь к причалу)
- 1963 — Zwischenlandung in Moskau (Я шагаю по Москве)
- 1965 — Tridzat tri (Тридцать три)
- 1969 — Das Gastmahl der Rose (Не горюй!)
- 1973 — Ganz unverbesserlich (Совсем пропащий)
- 1975 — Laßt das mal Afonja machen (Афоня)
- 1977 — Mimino (Мимино)
- 1979 — Marathon im Herbst (Осенний марафон)
- 1982 — Der Gladiator (Слёзы капали)
- 1986 — Kin-dsa-dsa! (Кин-дза-дза!)
- 1990 — Pasport (Паспорт)
- 1993 — Nastja (Настя)
- 1995 — Heads and Tails (Орёл и решка)
- 2000 — Fortuna (Фортуна)
Drehbuchautor
- 1971 — Gentlemen der Erfolge (Джентльмены удачи)
- 1988 — Der Franzose (Француз)
Schauspieler
- 1943 — Georgi Saakadse (Георгий Саакадзе)
- 1951 — Nesabywajemy 1919 (Незабываемый 1919)
- 1955 — Mexikanez (Мексиканец)
- 1963 — Zwischenlandung in Moskau (Я шагаю по Москве) — Schuhputzer
- 1969 — Das Gastmahl der Rose (Не горюй!) — Stabshauptmann
- 1977 — Mimino (Мимино) — Pilot
- 1979 — Marathon im Herbst (Осенний марафон) — Offizier im Kinofilm
- 1982 — Der Gladiator (Слёзы капали) — Passagier in der Straßenbahn
- 1986 — Kin-dsa-dsa! (Кин-дза-дза!) — Abradox
- 1990 — Pasport (Паспорт) — Araber mit Esel
- 1993 — Nastja (Настя) — Kulturarbeiter
- 1995 — Heads and Tails (Орёл и решка) — Konstruktionsingenieur
- 2000 — Fortuna (Фортуна) — Dieb
Auszeichnungen
Danelia wurde 1965 als Verdienter Arbeiter der Künste der RSFSR, 1974 als Volkskünstler der RSFSR und 1989 als Volkskünstler der UdSSR (1989) ausgezeichnet. 1978 erhielt er die Staatsprämie der UdSSR, 1997 die Staatsprämie der Russischen Föderation. Der russische Präsident zeichnete ihn mit einer Prämie für die Verdienste in die Entwicklung der Filmkunst aus.
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- Sieger in der Kategorie:
- Besondere Erwähnung von jungen Filmregisseuren
- 1964 — Zwischenlandung in Moskau (Я шагаю по Москве)
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- Sieger in der Kategorie:
- Bestes Drehbuch
- Passport (Паспорт)
- Kinotawr
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- Sieger in den Kategorien:
- Preis des Präsidentenrats
- 2000 — Fortuna (Фортуна)
- Sonderpreise des russischsprachigen Wettbewerbs
- 1996 — Heads and Tails (Орёл и решка)
- 1994 — Goldener Widder
Trivia
- Danelia ist ein Cousin der Schauspielerin Sofiko Tschiaureli, die er jedoch nur einmal besetzte: in Das Gastmahl der Rose (Не горюй!).
- Die Musik zur Hälfte von Danelias Filmen wurde von dem georgischen Komponisten Gija Kantscheli geschrieben. Als Geschenk an den Regisseur schrieb Kantscheli ein Stück für ein Streicherorchester, Eine kleine Daneliada.
- In Danelias Filmen steht unter den Namen der Statisten stets ein gewisser „R. Hobua“. Dabei spielt dieser Mann in keinem der Filme mit. Tatsächlich ist Rene Hobua ein georgischer Bauarbeiter, den Danelia einmal kennenlernte.
Weblinks
- Giorgi Danelia in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Filmographie von Georgi Danelija im Kabel1-Filmlexikon
- Georgi Danelijas Autobiographie „Der Getoastete trinkt auf Ex“ (Teil 1, in Russisch)
- Georgi Danelijas Autobiographie „Der Getoastete trinkt auf Ex“ (Teil 2, in Russisch)
Kategorien:- Filmregisseur
- Volkskünstler der UdSSR
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