- Giulia Grisi
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Giulia Grisi (* 28. Juli 1811 in Mailand; † 29. November 1869 in Berlin) war eine der bedeutendsten italienische Opernsängerinnen des 19. Jahrhunderts.
Sie stammte aus einer musikalisch sehr begabten Familie. Ihre Mutter, wie auch ihre Tante Giuseppina Grassini (1773-1850), vor allem aber ihre Schwester Giuditta Grisi waren berühmte Sängerinnen. Ihre Cousine Carlotta Grisi gehörte zu den bedeutendsten Ballerinen der Romantik.
Ausgebildet am Konservatorium in Mailand, debütierte sie 1828 als Emma in Rossinis Zelmira in Bologna. 1831 war sie in Mailand die erste Adalgisa in Vincenzo Bellinis Norma, an der Seite von Giuditta Pasta. 1832 führte sie ein Engagement nach Paris, wo sie in Rossinis Semiramide debütierte und durch die Reinheit, Leichtigkeit und Größe ihrer Stimme, aber auch durch ihre klassische Schönheit das Publikum begeisterte. 1834 trat sie erstmals in London in Rossinis Die diebische Elster auf.
Ihre Stimme war ein brillanter dramatischer Sopran und sicherte ihre Position als Prima Donna über 15 Jahre. Darüber hinaus war sie eine hervorragende Schauspielerin. Von Rossini, Donizetti und Bellini hoch geschätzt, wurden verschiedene Opern wie Bellinis Oper I Puritani für sie geschrieben. Ihre bedeutendste Leistung war jedoch die Norma. Sie sang als erste auf der Bühne mezza-voce und begeisterte so das Publikum z. B. in der Arie casta diva in der Norma.
In Donizettis Marino Faliero trat sie zusammen mit Giovanni Battista Rubini, Antonio Tamburini und Luigi Lablache auf. Diese Sänger lebten noch lange als das Puritani Quartett in der Erinnerung der Opernfreunde fort. 1836 heiratete sie in London den Marquis de Meley, diese Ehe wurde 1842 getrennt. 1856 ehelichte sie schließlich die Liebe ihres Lebens, den berühmten Sänger Mario, eigentlich Giovanni Matteo de Candia (1810 -1883), mit dem sie fünf Töchter und einen Sohn hatte. Mit Mario, der einer sardischen Adelsfamilie entstammte, unternahm sie mehrere Reisen, darunter auch eine durch Nordamerika. Während ihrer Ehe mit Mario lebte sie in Paris und London und verbrachte die Sommer im Palast der Familie ihres Mannes in Sardinien. Sie sang noch, wenn auch mit geschwächter Kraft, einige Jahre in Paris und zog sich dann endgültig von der Bühne zurück.
Auf einer Bahnreise mit ihren Kindern zu ihrem Gatten nach St. Petersburg wurde sie in Deutschland in einen Unfall verwickelt und starb in einem Hotel in Berlin. Sie wurde nach Paris überführt und auf dem Friedhof Père Lachaise begraben. Ihr Grab trägt einen weißen Stein mit der Inschrift Giulietta de Candia.
Literatur
- Grisi. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 7, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 749.
Weblinks
Commons: Giulia Grisi – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Opernsänger
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