Glaube Liebe Hoffnung

Glaube Liebe Hoffnung
Daten des Dramas
Titel: Glaube Liebe Hoffnung. Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern
Originalsprache: Deutsch
Autor: Ödön von Horváth
Erscheinungsjahr: 1932
Personen
  • Elisabeth
  • Schupo Alfons Klostermeyer
  • Präparator
  • Oberpräparator
  • Vizepräparator
  • Baron mit Trauerflor
  • Irene Prantl
  • Frau Amtsgerichtsrat
  • Herr Amtsgerichtsrat
  • Invalider
  • Arbeiterfrau
  • Buchhalter
  • Maria
  • Kriminaler
  • Oberinspektor
  • Kamerad (zweiter Schupo)
  • dritter Schupo
  • Lebensretter Joachim

Glaube Liebe Hoffnung ist das neunte Drama des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth. Es erschien im Jahr 1932 und trägt den Untertitel „Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern“.

Im Jahre 1933 wurde Heinz Hilpert im Rahmen der nationalsozialistischen Kulturpolitik gezwungen, die angekündigte Inszenierung von „Glaube Liebe Hoffnung“ abzusagen. Am 13. November 1936 fand die Uraufführung des Stücks „Liebe, Pflicht und Hoffnung„“, einer Fassung von „Glaube Liebe Hoffnung“ statt. Der Titel des Stücks variiert den bekannten Bibeltext eines Paulusbriefes: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1. Korintherbrief, Kap. 13, Vers 13; siehe auch Christliche Tugenden)

Inhaltsverzeichnis

Das Buch

Inhalt

Es herrschen Rezession und Arbeitslosigkeit. Elisabeth, jung, hoffnungsfroh und wild entschlossen, ihr Glück zu machen, kämpft mit allen Mitteln um ihre Existenz. Wegen alter Schulden und eines neuen Vertreterjobs, für den sie einen Wandergewerbeschein kaufen muss, versucht sie sich Geld zu leihen. Sie braucht Geld, um arbeiten zu können. Und sie braucht Arbeit, um Geld verdienen zu können. So meldet sich Elisabeth beim Anatomischen Institut, um dort ihren Leichnam schon zu Lebzeiten zu verkaufen. Als das nicht funktioniert, zeigt sich der Präparator des Instituts gerührt und leiht ihr das notwendige Geld. Kurz darauf erfährt er, dass Elisabeth das Geld zur Bezahlung ihrer Vorstrafe verwendet, die sie wegen Handelns ohne Wandergewerbeschein erhalten hat. Er zeigt sie wegen Betruges an und sie wird zu 14 Tagen Haft verurteilt. Als sich später ein junger Polizist in Elisabeth verliebt, verschweigt sie ihm den Gefängnisaufenthalt. Sie soll seine Braut werden. Doch eines Tages kommt ihre Vergangenheit ans Licht und der Polizist muss sich zwischen ihr und seiner Karriere entscheiden. Er verlässt sie. Wieder allein, ohne Arbeit, ohne Geld, ohne einen Menschen, findet Elisabeth keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Sie geht ins Wasser, wird zwar gerettet, aber die Wiederbelebungsversuche haben nur kurzen Erfolg. Von ihrem Glauben, von ihrer Liebe und ihrer Hoffnung verlassen, stirbt sie.

Zitat

„Das seh ich schon ein, dass es ungerecht zugehen muss,
weil halt die Menschen keine Menschen sind -
aber es könnt doch auch ein bisschen weniger ungerecht zugehen.“
(Elisabeth in Glaube Liebe Hoffnung)

„Es soll gezeigt werden, wie tragische Ereignisse sich im
Alltagsleben oft in eine komische Form kleiden ... Alle
meine Stücke sind Tragödien ... sie werden nur komisch,
weil sie unheimlich sind.“ (Ödön von Horváth)

Literatur

  • Janusz Golec: Liebe, Dummheit, Sentimentalität oder über die Glücksauffassung in Ödön von Horváths Volksstücken: „Geschichten aus dem Wiener Wald“, „Kasimir und Karoline“ und „Glaube Liebe Hoffnung“. In: Ulrike Tanzer (Hrsg.) : Das glückliche Leben - und die Schwierigkeit, es darzustellen. Glückskonzeptionen in der österreichischen Literatur. Beiträge des 14. Österreichisch-Polnischen Germanistiktreffens, Salzburg 2000. Dokumentationsstelle für Neuere Österr. Literatur im Literaturhaus, Wien 2002, ISBN 3-900467-61-7, S. 81–89.
  • Klaus Kastberger: Ödön von Horváth (1901–1938). „Glaube Liebe Hoffnung“. In: Bernhard Fetz (Hrsg.): Der literarische Einfall. Über das Entstehen von Texten. Zsolnay, Wien 1998, ISBN 3-552-04893-6, (Profile 1 = Jg. 1, H. 1), S. 49–57.
  • Jürgen Schröder: Ödön von Horváths kleiner Totentanz „Glaube Liebe Hoffnung“. In: Werner Frick (Hrsg.): Aufklärungen. Zur Literaturgeschichte der Moderne. Festschrift für Klaus-Detlef Müller zum 65. Geburtstag. Niemeyer, Tübingen 2003, ISBN 3-484-10855-X, S. 283–295.

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