Gleichwelle

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In der Funktechnik bedeutet Gleichwellenrelaisfunk, dass ein bestimmtes Gebiet gleichmäßig mit Relaisstationen ausgestattet ist, welche alle exakt mit der gleichen Sendefrequenz betrieben werden. Dadurch wird es möglich, die Reichweite eines Funksystems auf einen größeren geographischen Bereich auszudehnen und zugleich die Versorgungswahrscheinlichkeit in diesem Bereich zu verbessern, da es im Überlappungsbereich der Sender zu Auffülleffekten kommt. Zudem können so Frequenzkapazitäten eingespart werden.

Bei der Realisierung eines Gleichwellenfunksystemes sind mehrere Faktoren sehr wichtig. So müssen alle Sender sehr exakt die Frequenz einhalten, da es ansonsten in den Überlappungsbereichen durch Phasenunterschiede wie Reflexionen oder Laufzeitdifferenzen zu störenden Interferenzen kommt. Dabei wird unterschieden zwischen synchronen und asynchronen Gleichwellensystemen. Synchrone Systeme verwenden absolut die gleiche Frequenz für jeden Sender, mit dem Nachteil, dass es im Überlappungsbereich zu Auslöschungen kommen kann, die örtlich fest liegen. Befindet sich ein Funkteilnehmer in einem solchen Bereich, dann kann er nichts empfangen. Bei asynchronen Systemen sind die Sender gegeneinander um wenige Hertz (ca. 1-5 Hz) gegeneinander in der Frequenz verstimmt. Dadurch wird im Überlappungsbereich eine Feldstärkeschwankung durch die resultierende Schwebung feststellbar, jedoch wandern komplette Auslöschungen im Takt des Frequenzunterschiedes örtlich gesehen hin und her, somit befindet sich kein Teilnehmer des Systems dauerhaft in einer örtlich feststehenden Auslöschung, und er kann auch unter ungünstigen Bedingungen den größten Teil der Aussendung empfangen und entweder auf Anhieb verstehen oder rückfragen oder gezielt seinen Standort verändern, um besseren Empfang zu erhalten.

Weiterhin muss allen Sendern der zu übertragende Modulationsinhalt gleichzeitig bereitgestellt werden. Dies wird dadurch erreicht, dass an allen Gleichwellensendern einstellbare Verzögerungseinrichtungen eingesetzt werden, die die auszusendenden Signale so verzögern, dass sie zu dem Zeitpunkt abgestrahlt werden, zu dem der Sender mit dem längsten Zubringerweg das Signal aussendet.

Zu guter Letzt ist es wichtig, dass die zu sendende Information an allen Senderstandorten mit demselben Frequenzhub und phasengleich abgestrahlt wird, um in den Überlappungsbereichen verzerrte Wiedergabe bzw. bei Datenfunksystemen gestörte Dekodierung zu verhindern.

Sehr verbreitet ist der Gleichwellenfunk in Deutschland im BOS-Funk, aber auch Energieversorger, Nahverkehrsunternehmen und die Deutsche Bahn setzen häufig dieses Verfahren ein. Rundfunksender im Lang- und Mittelwellenbereich nutzen diese Betriebsart bisweilen, wie zum Beispiel die Sender des Bayerischen Rundfunks in Ismaning und auf dem Dillberg oder die Sender des Hessischen Rundfunks in Weiskirchen und auf dem Hohen Meißner, während er beim UKW-Rundfunk nur in Einzelfällen, allerdings in letzter Zeit deutlich häufiger wegen des großen Mangels an Frequenzen, benutzt wird.

Im Gegensatz zum Gleichwellenfunk profitieren digitale Verfahren wie DAB oder DVB-T von Gleichwellennutzungen, da ihre Modulation anders aufgebaut ist.

Gleichwellenfunk wird auch bei manchen Funknavigationssystemen, wie LORAN-C benutzt.

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