- Gleiteton
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Ein Leitton (seltener auch Strebeton) ist ein Ton innerhalb einer Tonleiter, der als instabil empfunden wird und den starken Höreindruck vermittelt, von einem bestimmten, stabileren Ton gefolgt werden zu müssen, also auf diesen hinzuleiten. Gemäß der Oeconomischen Encyclopädie (1773 - 1858) werden Leittöne auch als Subsemitonium modi bezeichnet.
Der wichtigste Leitton im Dur-Moll-System ist der Leitton zum Grundton, d.h. die siebte Stufe der Durtonleiter oder die erhöhte siebte Stufe der Molltonleiter. Dazu kommen die vierte Stufe der Dur-Tonleiter, die abwärts in die Terz strebt, und die sechste Stufe der Moll-Tonleiter, die abwärts in die Quinte strebt. So unterscheidet man zwischen aufwärts- und abwärtsgerichteten Leittönen. Die letzteren werden inoffiziell auch zuweilen als „Gleitetöne“ bezeichnet (mit einem zusätzlichen „e“ für eine deutlichere Unterscheidung).
Im Prinzip kann jeder Nebenton einer heptatonischen Tonleiter, der in kleinem Sekundabstand zu einem Hauptton der Skala (Grundton, Terz oder Quinte) steht, als Leitton dienen. Das enge Intervall bewirkt die Strebewirkung von dem (instabilen) Nebenton zu dem (stabilen) Hauptton.
Zur Entstehung und zur Behandlung der Leittöne haben wesentlich die Schlussklauseln der polyphonen Musik beigetragen.
Die folgenden Beispiele zeigen die Leittöne der C-Dur-Skala und der harmonischen a-Moll-Skala (Haupttöne quadratisch, Leittöne dreieckig):
Nach der Harmonielehre sind Leittöne stets ihrer Streberichtung nach aufzulösen. So müsste z. B. in der Tonart C-Dur nach der Tonfolge c-h wiederum der Ton c folgen, während auf die Tonfolge g-f der Ton e zu folgen hätte (siehe folgendes Beispiel). Die Strebewirkung ist daher unabhängig vom melodischen Verlauf:
Die Behandlung der Leittöne in den Kirchentonarten und im Jazz unterscheidet sich von den hier gemachten Ausführungen.
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