- Alexandre Hardy
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Alexandre Hardy (* um 1570 in Paris; † 1632) war ein französischer Theaterautor.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Schaffen
Obwohl er auch in Frankreich kaum mehr bekannt ist, war Hardy einer der fruchtbarsten Dramatiker der französischen Literaturgeschichte überhaupt mit seinen offenbar mehr als 600 Stücken. Sein Einfluss auf die Dramatiker neben und unmittelbar nach ihm sowie auf den Publikumsgeschmack der Zeit war groß.
Die meisten seiner Tragödien, Tragikomödien und Pastoralen verfasste er ab 1593 für die Truppe um den Schauspieler Valleran Lecomte, die im Saal des Pariser Hôtel de Bourgogne auftrat, aber auch in der Provinz umherzog. Sein Publikum waren demnach nicht nur die gebildeten Kreise in Adel und Bürgertum, sondern auch ungebildete Zuschauer z. B. auf Jahrmärkten. Die Tatsache, dass er ausschließlich für eine bestimmte Truppe schrieb, ist sicher der Grund dafür, dass er seine Stücke in der Regel ungedruckt ließ. Nach dem Druck nämlich wären sie frei gewesen und hätten auch von konkurrierendenTruppen aufgeführt werden dürfen.
Seine Stoffe bezog Hardy relativ wahllos aus der klassisch-antiken und spätantiken, aber auch der jüngeren französischen, italienischen und spanischen Literatur. Hierbei arbeitete er häufig ältere und neuere Stücke nach seinen Vorstellungen und denen seiner Schauspieler einfach nur um. Er dramatisierte aber auch erzählende Werke und überführte z. B. den berühmten Liebes- und Abenteuer-Roman Theagenes und Chariklea von Heliodor (3./4. Jahrhundert), der in Frankreich seit 1548 in der Übersetzung Jacques Amyots verbreitet war, in eine Serie von acht Folgen. Naturgemäß wirken Komposition und Stil seiner rasch verfassten Stücke oft flüchtig, doch war er ein routinierter Praktiker, der sein Publikum durch aktionsreiche Handlungen, spannende, mitunter brutale Szenen und lebendig wirkende Figuren zu fesseln verstand.
Als er nach Lecomtes Tod nicht mehr für nur eine Truppe (wenn auch überwiegend für die des Pariser Théâtre du Marais) arbeitete, gab Hardy 1624-28 eine Auswahl von 34 Stücken in 6 Bänden heraus (Neudruck in 5 Bdn., Marburg 1883-84). Nur diese Stücke sind erhalten.
Die Autoren der nachfolgenden Generation, z. B. Jean Chapelain oder Jean Mairet, die um 1635 die Regeln und Vorstellungen des klassischen französischen Theaters entwickelten, taten dies nicht zuletzt in direkter Reaktion auf Hardy, dem sie Regellosigkeit, Mangel an Geschmack und Rohheit vorwarfen. Schon vorher hatte es seinem Image geschadet, dass der Pariser Literatur-Guru François de Malherbe seinen Stil für unlesbar erklärte.
Werke (nach dem französischen Wiki)
Tragödien
- Didon se sacrifiant
- Scédase ou l'Hospitalité violée
- Panthée
- Méléagre
- La Mort d'Achille
- Corolian
- Marianne
- La Mort de Daire
- La Mort d'Alexandre
- Timoclée ou la Juste vengeance
- Lucrèce (nach Lope de Vega)
- Alcméon ou la vengeance féminine
Tragikomödien
- Arsacome
- Dorise
- Frégonde
- Elmire ou l'Heureuse Bigamie
- Gésippe (nach Boccaccio)
- Phraarte
- Cornélie
- La Force du sang
- Félismène
- La Belle Egyptienne
- Les chastes et loyales amours de Théagène et Chariclée
- Le Ravissement de Proserpine par Pluton
- La Gigantomachie
Pastoralen
- Alphée, ou la justice d'amour (das beste seiner Schäferspiele)
- Alcée
- Corinne
- Le Triomphe de l'Amour
- L'Amour victorieux ou vengé
Weblinks
- Gert Pinkernell, "Namen, Titel und Daten der französischen Literatur, I." (Hauptquelle)
- Le théâtre d'Alexandre Hardy Rouen: D. Du Petit-Val, 1624-1628.
- ses pièces et leurs représentations sur le site CÉSAR
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