- Gläserne Bienen
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Gläserne Bienen ist ein Zukunftsroman von Ernst Jünger aus dem Jahr 1957. Er behandelt die Thematik der Automatisierung von Produktion und damit einhergehend der Gesellschaft.
Handlung
Der preußische Rittmeister Richard ist arbeitslos und braucht dringend einen neuen Beruf. Dazu trifft er sich mit einem ehemaligen Kameraden namens Twinings, der sehr viele Kontakte pflegt und jedem etwas Geeignetes vermitteln kann. Er verhilft Richard zu einem Gespräch mit Zapparoni, einem gut gestellten Arbeitgeber, der in seinen Fabriken ungewöhnliche Produkte herstellt, darunter Roboter, die man aufgrund ihres Aussehens und Handelns von Menschen nicht mehr unterscheiden kann.
Richard begibt sich zu Zapparonis Firmengelände und wird von dort aus mit einer geheimen Untergrundbahn in das Büro Zapparonis gefahren. Dort wartend, betrachtet Richard seine Umgebung eingehend und stellt fest, dass Zapparonis Privatleben einen völligen Kontrast zu seiner fortschrittlichen Arbeit darstellt. Das Büro wird von einem großen Bücherregal dominiert.
Es kommt zum Aufeinandertreffen zwischen Zapparoni – einem unauffällig und bescheiden wirkenden Mann – und Richard. Zapparoni führt einen besonderen Persönlichkeitstest mit Richard durch, ohne dass dieser etwas davon bemerkt. Anschließend analysiert Zapparoni Richards Antworten und stellt ihn als für die freie Arbeitsstelle unfähig dar. Er schickt ihn in den Garten mit dem Hinweis, sich vor den Bienen in Acht zu nehmen.
Im Garten sitzend, beobachtet Richard eben jene Bienen und erkennt, dass es sich bei ihnen um kleine Maschinen handelt, die sich untereinander in einer Hierarchie angeordnet haben und verschiedene Aufgaben erfüllen. Außerdem erkennt Richard in einem Teich Ohren. Zunächst reagiert er schockiert, realisiert dann aber, dass es sich vermutlich um einen weiteren Persönlichkeitstest handelt.
Er will in diesem Augenblick eigentlich nur noch weg von dort und überlegt sich, wie er sich verabschieden könnte, ohne dass Zapparoni merkt, dass er die Ohren gefunden hat. Aber Richard zögert zu lange und stellt für sich fest, dass er dadurch jede Chance auf ein heiles Davonkommen vertan hat und diese Sache nur noch ein böses Ende nehmen kann. Er überlegt. Letztlich gibt er sich in einem Wutanfall seinen Gefühlen hin und nimmt einen Golfschläger, mit dem er eine Biene in der Luft zertrümmert, die sogleich zerspringt und eine giftige Flüssigkeit absondert. In diesem Moment erscheint Zapparoni, um ihm zu helfen. Er löst das Rätsel auf, dass diese Ohren von einem frustrierten Mitarbeiter abgeschnitten wurden, der auf Ohren spezialisiert war und gekündigt wurde. Mit seiner Kündigung wollte dieser quasi auch als letzten Akt sein Werk, die Ohren, mit sich nehmen. Richard hätte gleich zu Beginn dieser vermeintlich grausigen Entdeckung darauf kommen müssen, dass diese Ohren nicht echt sind, immerhin wusste er auch, dass in Zapparonis Fabrik Menschenroboter hergestellt werden, die täuschend echt sind.
Richard erhält eine endgültige Absage für den Job, aber bekommt von Zapparoni ein alternatives Angebot für eine Stelle innerhalb seiner Firma. Dabei handelt es sich um die Rolle eines Vermittlers zwischen Ingenieuren und Arbeitern in Zapparonis Fabrik. Richard nimmt die Stelle dankend an und kehrt glücklich heim zu seiner Frau.
Literatur
- Titelseite der Erstausgabe
- Ernst Jünger: Gläserne Bienen. Klett-Cotta, 1990, ISBN 3-608-95708-1 (neu aufgelegt)
Kategorien:- Literarisches Werk
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