- Dystopie
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Eine Dystopie oder Anti-Utopie ist eine Geschichte, die in einer fiktiven Gesellschaft spielt, die sich zum Negativen entwickelt hat, und stellt somit einen Gegenentwurf zu Thomas Morus’ Utopia dar. Die Eutopie (griech. εὐτοπία, eutopia) dagegen beschreibt das Gegenteil: eine Idealgesellschaft, die alle positiven politischen Menschheitsträume verwirklicht hat. Aber auch Endzeit-Geschichten sind eine Form der Dystopie. Häufig wollen die Autoren dystopischer Geschichten mit Hilfe eines pessimistischen Zukunftsbildes auf bedenkliche Entwicklungen der Gegenwart aufmerksam machen und vor deren Folgen warnen.
Eine dystopische Gesellschaft ist in der Regel charakterisiert durch eine autoritäre oder totalitäre Regierungsform bzw. eine Form repressiver sozialer Kontrolle. Typische Charakteristika einer Dystopie: Dem Individuum sind durch mechanisierte Superstaaten jegliche Freiheiten genommen, die Kommunikation der Menschen untereinander ist eingeschränkt oder anderweitig gestört und das Bewusstsein der eigenen Geschichte oder eigener Werte gekappt.
Begriff
Der Begriff „Dystopie“ (altgr. dys- für „miss-, un-, übel-“ und lat. topia für „Landschaftsmalerei, -beschreibung“, zu altgr.: topos für „Ort, Gegend“) hat vor allem in jüngerer Zeit breitere Verwendung gefunden. Synonyme sind „Anti-Utopie“, „negative Utopie“ oder „Gegenutopie“; selten wird auch „Kakotopie“ oder „Mätopie“ verwendet. „Dystopie“ ist ansonsten auch ein medizinischer Fachbegriff. Eine Utopie ist eigentlich die Beschreibung eines "Nicht-Ortes", d.h. eines Ortes, den es im realen Leben nicht gibt; es ist ein herbeigewünschtes Nirgendwo: die griechische Vorsilbe ου- („ou-“) ist verneinend wie das deutsche „un-“ im Sinne von „nicht-“. Philosophische und literarische Utopien sind faktisch aber ausgeführte Entwürfe eines Staates oder Landes, dessen Gesellschaft gut organisiert ist, was deshalb gelegentlich ähnlich klingend (im Englischen sogar gleich klingend) „Eutopie“ genannt wird, denn die griechische Vorsilbe ευ- („eu-“) steht für „gut-“ oder „wohl-“. Eben dazu ist δυσ- („dys-“) das Gegenstück. Insofern sind die Begriffe Dystopia und Utopia nicht exakt gegenteilige Begriffe in dem Sinne wie z. B. Dysphorie und Euphorie.
Geschichte und Herkunft
Die Geschichte der Dystopien beginnt erst im Zeitalter der industriellen Revolution. Zwar gab es schon immer Gegner von Naturwissenschaft und technologischem Fortschritt, doch resultierte daraus nie eine Gegenutopie. Selbst die Fortschrittgläubigen zweifelten an den technologischen Möglichkeiten. Erst als ihre Vorstellungen von der Realität eingeholt wurden, bestand ein Grund, die technologische Weiterentwicklung und ihre Tendenzen anzugreifen.
Erste Ansätze finden sich hier bei E. T. A. Hoffmann und in Mary Shelleys Frankenstein.
Der erste Gebrauch des Wortes wird John Stuart Mill zugeschrieben, dessen gute Griechisch-Kenntnisse es vermuten lassen, dass er unter Dystopia weniger nur das Gegenteil von Thomas Morus’ Utopia verstand, sondern vielmehr einen Ort meinte, an dem es im weitesten Sinne schlecht um die Dinge bestellt ist.
Grenze des Fortschrittsoptimismus der industriellen Revolution
Die Zerstörung des Fortschrittsglaubens beginnt allmählich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Dies lässt sich auf folgende Gründe zurückführen:
- technologische Entwicklung in zuvor nie dagewesener, exponentiell steigender Geschwindigkeit
- wachsende Zentralisierung von Ländern und den Machtverhältnissen darin
- fast alle bewohn- und bewirtschaftbaren Landflächen der Erde werden von Menschen oder Institutionen, wie Regierungen, besessen, die Grenzen räumlicher Expansion beginnen sich deutlich abzuzeichnen
Grundzüge einer dystopischen Gesellschaft
Eine dystopische Gesellschaft weist für gewöhnlich mindestens einen der folgenden Züge aus dieser nicht erschöpfenden Liste auf:
- eine augenscheinlich utopische Gesellschaft, frei von Armut, Seuchen, Konflikten und sogar emotionaler Niedergeschlagenheit. Unter der Oberfläche offenbart sich jedoch genau das Gegenteil. Die zentralen Aspekte der Geschichte sind 1. das Problem an sich, 2. die Art und Weise, wie dieses vertuscht wird, sowie 3. die Chronologie des Problems.
- Weitgehende Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge ohne Aufsicht oder Regulierung des Staates. Dies hat zur Folge, dass sozial schwache Schichten nicht mit Energie und Wasser versorgt werden.
- Soziale Schichtung, wobei die Gliederung der Gesellschaft in soziale Klassen streng definiert ist und ebenso streng durchgesetzt wird. Es fehlt gänzlich an sozialer Mobilität, z. B. im Roman Schöne neue Welt von Aldous Huxley die Unterteilung in Alphas, Betas, Gammas, Deltas und Epsilons (Kastenwesen).
- Eine reiche Oberschicht isoliert sich in nach außen abgeriegelten (und teilweise luxuriösen) Wohnkomplexen, während die restliche Bevölkerung unter einfachen oder gar erbärmlichen Bedingungen hausen muss.
- Ein hohes Wohlstandsgefälle sichert der reichen Oberschicht Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln und Wasser, während sich der Rest der Bevölkerung mit künstlichen Nahrungsmitteln zufrieden geben muss.
- ein von der Oberschicht regierter Staat mit wenigen demokratischen Idealen, wenn überhaupt.
- staatliche Propaganda und ein Bildungssystem, das die meisten Bürger in die Anbetung des Staates und seiner Regierung nötigt und ihnen die Überzeugung aufzwingt, das Leben unter dem Regime sei gut und gerecht.
- strikter Konformismus und die allgemein herrschende Annahme, dass Dissens und Individualität ein Übel seien.
- in der Regel gibt es eine Repräsentationsfigur des Staates, die von den Bürgern fanatisch angebetet wird, in Begleitung eines aufwendigen und ins Extrem getriebenen Personenkultes, wie z. B. für die Figur des Großen Bruders in dem Roman 1984 von George Orwell.
- Angst bzw. Abscheu vor der restlichen Welt außerhalb des eigenen Staates.
- die allgemein herrschende Ansicht, das traditionelle Leben (insbesondere die traditionellen organisierten Religionen) sei primitiv und unsinnig. Alternativ dazu die vollständige Dominierung der Gesellschaft durch eine Staatsreligion, z. B. den Engsoz (Englischer Sozialismus, engl. Ingsoc (English Socialism) in 1984, oder die „Technopriests“ in der Comic-Buchreihe Der Incal rund um den Privatdetektiv John Difool.
- das „historische Gedächtnis“ der bürokratischen Institutionen hebt das kollektive historische Gedächtnis der Menschen auf oder hat Vorrang vor diesem. Im Roman 1984 ist das Ministerium für Wahrheit mit der Anpassung des „autobiographischen“ gesellschaftlichen Gedächtnisses an die Bedürfnisse des Regimes betraut.
- ein Strafvollzugsgesetz, dem eine angemessene Strafprozessordnung fehlt bis hin zum privatisierten Strafvollzug.
- permanenter Mangel an lebensnotwendigen Gütern für weite Teile der Bevölkerung, einhergehend mit bevorzugter Versorgung privilegierter oder kaufkräftiger Schichten.
- permanente Überwachung durch die Regierung oder ihre Behörden.
- Abwesenheit oder aber vollständige Kooptation einer gebildeten Mittelschicht (z. B. Lehrer, Journalisten, Wissenschaftler), die in der Lage wäre, das herrschende Regime zu kritisieren.
- militarisierte Polizeikräfte bis hin zur Privatisierung von Polizei und Militär.
- die Verbannung der natürlichen (biologischen) Umwelt aus dem Alltag.
- Konstruktion fiktionaler Ansichten über die Realität, die der breiten Masse aufgezwungen werden.
- Korruption, Unfähigkeit oder Usurpation der demokratischen Institutionen.
- vorgetäuschte Rivalität zwischen Gruppen, die in Wahrheit ein Kartell bilden.
- die etablierten Kräfte bestehen darauf, dass
- sie die beste aller möglichen Welten verwirklichen und
- alle innerstaatlichen Probleme durch die Kräfte des (wenn nötig auch fiktiven) Feindes verursacht werden.
- ein übergreifender, langsamer Zerfall aller Systeme (politisch, ökonomisch, religiös, infrastrukturell …), der der Entfremdung des Einzelnen von der Natur, dem Staat, der Gesellschaft, der Familie sowie sich selbst geschuldet ist.
- das Geflecht der gesellschaftlichen Beziehungen und Abhängigkeiten nähert sich einem Nullsummenspiel an.
- Kritik, die trotz repressiver Maßnahmen des Regimes öffentlich wird, wird von der Medien- und Vergnügungskultur der Gesellschaft aufgesaugt, trivialisiert und damit ins Absurde verkehrt, so z. B. in Schöne Neue Welt, in dem die Geschichte des Protagonisten „Michel" (in der englischen Ausgabe „John“, auch „The savage“ = „Der Wilde“) von den staatlichen Medien zum reinen Zwecke der Unterhaltung bzw. Vergnügung für breite Bevölkerungsschichten aufbereitet wird.
Wesentlich für dystopische Ökonomien ist die Ausrichtung auf Stabilität. Ferner ist die Ökonomie in dystopischen Gesellschaften so strukturiert, dass die Regierung oder das ökonomische System selbst immun gegenüber Veränderungen oder Störungen ist. Die Industrien arbeiten mit maximaler Effizienz und Kapazität, der erwirtschaftete Überschuss wird dabei vom Staat absorbiert. In 1984 sind die lebensnotwendigen Güter rationiert, und der erwirtschaftete Überschuss wird vom immerwährenden „Krieg“ gegen Eurasien oder Ostasien aufgesaugt. In Schöne Neue Welt fließt der Überschuss in das extreme Konsumverhalten der Bevölkerung, zu dem die Bevölkerung gar von der Regierung konditioniert wird.
Grundzüge dystopischer Fiktionen
Viele Filme und literarische Werke über dystopische Gesellschaften weisen zumeist einige der folgenden Züge auf:
- eine punktuell erzählte Vorgeschichte über einen Krieg, eine Revolution, einen Aufstand, demographische Verwerfungen, eine Naturkatastrophe oder ein klimatischer Wandel mit dramatischen gesellschaftlichen Auswirkungen,
- ein Lebensstandard in den Unter- und Mittelschichten, der im Allgemeinen unter dem Niveau zeitgenössischer Gesellschaften liegt. Jedoch gibt es Ausnahmen, so z. B. in Schöne Neue Welt und Equilibrium, in denen die Bevölkerung zwar einen vergleichsweise hohen materiellen Standard genießt, sich diesen jedoch um den Preis ideeller Qualitäten wie z. B. dem Verlust von emotionaler Tiefe erkauft.
- ein Protagonist, der die gesellschaftlichen Verhältnisse hinterfragt und oft intuitiv spürt, dass etwas im Argen liegt, so wie der Protagonist V in Alan Moores V wie Vendetta.
- notwendigerweise, sofern die Fiktion auf unserer Welt beruht, eine Schwerpunktsverlagerung der Kontrolle hin zu Großkonzernen, autokratischen Cliquen oder Bürokratien.
Um den Leser in den Bann zu ziehen, nutzen dystopische Fiktionen üblicherweise Vertrautheit als ein weiteres Mittel: Es reicht nicht, das Leben in einer Gesellschaft zu schildern, die unerfreulich erscheint. In der fiktiven dystopischen Gesellschaft müssen Elemente aus dem hier und jetzt anklingen, die dem Leser aus seinem eigenen Erfahrungshorizont bekannt sind. Wenn der Leser die Muster oder Trends identifizieren kann, die unsere heutige Gesellschaft potentiell in das fiktive Dystopia führen könnten, wird die Beschäftigung mit der Fiktion zu einer fesselnden und wirkungsvollen Erfahrung. Schriftsteller können Dystopien wirksam nutzen, um ihre eigene Besorgnis über gesellschaftliche Trends zum Ausdruck zu bringen. So basiert George Orwells Roman 1984 auf Entwicklungen im Jahr seiner Niederschrift 1948, in dem sich bereits ein eisiges Klima im Nachkriegs-Europa abzeichnete. In ähnlicher Weise schrieb Ayn Rand ihre Erzählung Anthem (deutsch: Die Hymne des Menschen) als eine Warnung vor der Unterordnung des Individuums unter den Staat oder „das Wir“. Margaret Atwood schrieb Der Report der Magd als eine Warnung vor dem aufkommenden religiös-fundamentalistischen Totalitarismus in den USA und der Scheinheiligkeit des Feminismus der 1970er-Jahre, der eher der Sache seiner Gegner in die Hände spielte.
Dystopische Fiktionen sind oftmals (aber nicht immer) ungelöst, das heißt, die Erzählung handelt von Individuen, die unbefriedigt sind und eventuell rebellieren, aber letztlich in ihren Bemühungen, etwas zu verändern, scheitern. Nicht selten fügen sie sich am Ende den gesellschaftlichen Normen. Dieser erzählerische Bogen hin zu einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit ist bezeichnend für klassische dystopische Werke wie 1984. Sie stehen in krassem Kontrast zu Fiktionen, in denen ein Held erfolgreich Konflikte löst oder anderweitig Dinge zum Besseren kehrt.
In einer dystopischen Gesellschaft gibt es meist Teile der Bevölkerung, die nicht unter der vollständigen Kontrolle des Staates stehen, und in die der Held der Geschichte üblicherweise seine Hoffnungen setzt, aber am Ende dennoch scheitert. In 1984 von George Orwell sind es die „Proles“ (das Proletariat), in der Dystopie Wir von Jewgeni Iwanowitsch Samjatin sind es die Menschen außerhalb der Mauern des „Einzigen Staates“.
Kritik am Konzept von Dystopien
Ebenso wie die meisten Philosophen, Politikwissenschaftler und Schriftsteller die Idee einer perfekten Gesellschaft oder eines „Utopias“ aufgegeben haben, haben viele auch Skepsis geäußert in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit eines realen Dystopias in der Fassung von Orwell und anderen. Obgleich es viele Staaten mit absolutistischem Machtanspruch in der Menschheitsgeschichte gegeben hat, weisen Schriftsteller wie Gregg Easterbrook und andere darauf hin, dass solche Gesellschaften zur Selbstzerstörung tendieren oder aber von benachbarten Gesellschaften zerstört werden. Diktaturen und ähnliche Regime würden zur Kurzlebigkeit neigen, da sie durch ihre Politik und ihre Handlungen kontinuierlich neue potentielle Gegner auf den Plan rufen.
Moderne Dystopien
Schon im 19. Jahrhundert gab es dystopische Szenarien (Edward Bulwer-Lytton, Das kommende Geschlecht), doch blieben diese randständig. Im 20. Jahrhundert entstand mit Samjatins Wir die erste „klassische“ Dystopie, in der gezeigt wird, wohin die etatistische Utopietradition führen kann, wenn sie auf dem technisch-naturwissenschaftlichen Stand des 20. Jahrhunderts aufbaut. Kurzgeschichten von Philip K. Dick wie Kolonie, Autofab und Der Minderheiten-Bericht (verfilmt als Minority Report) sind Klassiker der Dystopie. Das Warhammer 40.000 Universum, kreiert von Games Workshop als Tabletop-Spiel, aber in Büchern und Videospielen fortgesetzt, zeigt den Weg der Menschheit im 41. Jahrtausend; unterdrückt, tyrannisiert von einer Bürokratie im Auftrag des sogenannten „Gott-Imperators“, ständig im ewigen Krieg und Abwehrkampf gegen der Menschheit feindliche Fraktionen wie Aliens und Dämonen.
Bücher
- 1863: Paris im 20. Jahrhundert von Jules Verne (veröffentlicht 1994)
- 1895: Die Zeitmaschine von H. G. Wells
- 1899: Wenn der Schläfer erwacht (When the Sleeper Awakes) von H. G. Wells
- 1907: Lord of the World (Der Herr der Welt) von Robert Hugh Benson
- 1908: Die Insel der Pinguine von Anatole France
- 1909: Die andere Seite von Alfred Kubin
- 1920: Wir von Jewgenij Samjatin
- 1922: Die Macht der Drei von Hans Dominik
- 1924: Berge Meere und Giganten von Alfred Döblin (1932 gekürzt und umgeschrieben unter dem Titel Die Giganten. Ein Abenteuerbuch neu herausgegeben.)
- 1932: Schöne neue Welt (Brave New World) von Aldous Huxley
- 1935: Tuzub 37 von Paul Gurk
- 1936: Der Krieg mit den Molchen von Karel Čapek
- 1937: Nacht der braunen Schatten (Swastika Night) von Katharine Burdekin
- 1938: Die Hymne des Menschen (Anthem) von Ayn Rand
- 1940: Kallocain von Karin Boye
- 1946: Stern der Ungeborenen von Franz Werfel
- 1948: Das Bastardzeichen von Vladimir Nabokov
- 1949: 1984 von George Orwell
- 1950: Die Mars-Chroniken von Ray Bradbury
- 1952: Das höllische System (Player Piano) von Kurt Vonnegut
- 1953: Fahrenheit 451 von Ray Bradbury
- 1954: Ich bin Legende, auch: Ich, der letzte Mensch (I am Legend) von Richard Matheson
- 1957: Das letzte Ufer (On the Beach) von Nevil Shute
- 1957: Die Gelehrtenrepublik von Arno Schmidt
- 1957: Der Planet der Affen (La Planète des Singes) von Pierre Boulle
- 1957: Gläserne Bienen von Ernst Jünger
- 1957: Die Denkmaschine von A. E. van Vogt
- 1959: Zeit aus den Fugen von Philip K. Dick
- 1960: Der Kinderkäufer (The Child Buyer) von John Hersey
- 1962: Uhrwerk Orange (A Clockwork Orange) von Anthony Burgess (1970 verfilmt von Stanley Kubrick)
- 1964: Revolte im Jahre 2100 von Robert A. Heinlein
- 1966: New York 1999 (Make Room! Make Room!) von Harry Harrison; Vorlage für den Film Jahr 2022… die überleben wollen (engl. Soylent Green) von 1973 (Drehbuch: Stanley R. Greenberg, Regie: Richard Fleischer)
- 1966: Warte auf das letzte Jahr von Philip K. Dick
- 1968: Das Regime der Frauen von Edmund Cooper
- 1968: Träumen Androiden von elektrischen Schafen? (Do Androids Dream Of Electric Sheep?) von Philip K. Dick, die literarische Vorlage für den Film Blade Runner (1982, Regie: Ridley Scott)
- 1970: Die Wächter von John Christopher
- 1970: Die Mehrbegabten von Philip K. Dick
- 1971: Die sechste Kolonne von Robert A. Heinlein
- 1973: Das Heerlager der Heiligen von Jean Raspail
- 1974: Oxygenien von Klára Fehér
- 1974: Die Betoninsel von James Graham Ballard
- 1974: Eine andere Welt von Philip K. Dick
- 1974: Planet der Habenichtse (The Dispossessed) von Ursula K. Le Guin
- 1975: Der Schockwellenreiter von John Brunner
- 1976: Gefangen in New York von Ben Bova
- 1977: Judge Dredd (in 2000 AD) von John Wagner
- 1977: Der dunkle Schirm von Philip K. Dick
- 1978: 1985 von Anthony Burgess (zweigeteiltes Werk: Teil 1 – kritischer Essay über „G. Orwells – 1984“; Teil 2 – eigenständiger utopischer Roman)
- 1978: Der Kiosk von Hans Boesch
- 1979: Todesmarsch von Stephen King (unter dem Pseudonym Richard Bachmann)
- 1980: Die Opferung von Lorenz Lotmar
- 1981: Der Wohlfahrtskonzern von Frederik Pohl
- 1981: Schadrach im Feuerofen von Robert Silverberg
- 1982: Menschenjagd von Stephen King
- ab 1982: V wie Vendetta von Alan Moore
- 1983: Das kugeltranszendentale Vorhaben von Johanna und Günter Braun
- 1984: Der Krieg der Geschlechter von Jürgen Raben
- 1984: Neuromancer von William Gibson
- 1985: Der Report der Magd (The Handmaid’s Tale) von Margaret Atwood, verfilmt von Volker Schlöndorff als Die Geschichte der Dienerin 1990
- 1985: Radio Freies Albemuth von Philip K. Dick
- 1986/87: Watchmen von Alan Moore
- 1989: Im Land der letzten Dinge von Paul Auster
- 1990 (begonnen 1982): Akira von Katsuhiro Otomo
- 1990: Hüter der Erinnerung (The Giver) von Lois Lowry
- 1991: Sin City von Frank Miller
- 1992: Snow Crash von Neal Stephenson
- ab 1994: Die 16 Chung-Kuo-Romane von David Wingrove
- 1995: Ghost in the Shell von Masamune Shirow
- 1995: Morbus Kitahara von Christoph Ransmayr
- 1996: Der Strand von Alex Garland, 2000 verfilmt von Danny Boyle als The Beach
- 1997: State of Mind von John Katzenbach
- 1998: Die Lichtung (Into the Forest) von Jean Hegland
- 1998: Der zweite Engel von Philip Kerr
- 1999: Yin von Akif Pirinçci
- 1999: The Domination von S. M. Stirling
- 2000: Battle Angel Alita von Yukito Kishiro
- 2003: Oryx und Crake (Oryx and Crake) von Margaret Atwood
- 2004: Profit (Market Forces) von Richard Morgan
- 2004: Globalia von Jean-Christophe Rufin
- 2005: Der Mastercode von Scott McBain
- 2005: Traveler (The Traveler) von John Twelve Hawks
- 2005: Metro 2033 von Dmitry Glukhovsky
- 2005: Uglies von Scott Westerfeld
- 2006: Schule der Arbeitslosen von Joachim Zelter
- 2007: Gottes Homepage von Dariusz Muszer
- 2007: Black Sheep von Ben Peek
- 2007: Unwind von Neal Shusterman
- 2008: Die Entbehrlichen (Enhet) von Ninni Holmqvist
- 2008: Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten von Christian Kracht
- 2008: Die Straße von Cormac McCarthy
- 2009: Corpus delicti von Juli Zeh
- 2009: Die Tribute von Panem (The Hunger Games) von Suzanne Collins
- 2010: Klimakapseln. Überlebensbedingungen in der Katastrophe von Friedrich von Borries
- 2010: Die Auswahl (Matched) von Ally Condie
- 2010: Beutewelt I – Bürger 1-564398B-278843 von Alexander Merow
- 2010: Beutewelt II – Aufstand in der Ferne von Alexander Merow
- 2011: Beutewelt III – Organisierte Wut von Alexander Merow
- 2011: Notschek von Jonas-Philipp Dallmann
- 2011: Godspeed - Die Reise beginnt (Across the Universe) von Beth Revis
- 2011: Das verbotene Eden - David und Juna von Thomas Thiemeyer
- 2011: Die Stadt der verschwundenen Kinder von Caragh O´Brien
- 2012: Divergent von Veronica Roth
Filme und Fernsehserien
Dies ist eine Auswahl einiger besonders bekannter dystopischer Filme. Eine ausführlichere Auflistung findet sich in einem eigenen Artikel als Liste dystopischer Filme.
Computerspiele
- Dystopia (Half-Life-2-Modifikation)
- Enter the Matrix
- Fallout-Reihe (Post-nukleare Welt mit Anomie,
Sklaverei, massiver Kriminalität) - Floyd: Es gibt noch Helden
- Half-Life 2
- Metal Gear Solid
- Mirrors Edge
- Rage
- Shadowrun
- S.T.A.L.K.E.R.: Shadow of Chernobyl
- Wasteland
- Syndicate
- System Shock
- The Fall: Last Days of Gaia
- The Moment of Silence
- Final Fantasy VII
- Freedom Fighters
- Tom Clancy's Endwar
- Metro 2033
- Homefront
Musik
- Barry McGuire – Eve of Destruction
- Michel Berger, Luc Plamondon – Starmania
- Nine Inch Nails – Year Zero
- Zager and Evans – In the Year 2525 (Exordium & Terminus)
- Radiohead – OK Computer, Hail to the Thief, In Rainbows
- Do Androids Dream of Electric Sheep – Adactapreface, Snapshot Lamento
- Kool Keith – Year 3000
- Die Firma – Nachricht aus Utopia
- Midnight Juggernauts – Dystopia
- Kreator – Enemy of God, Dystopia
- Dismantled – Dystopia
- Limp Bizkit – The Unquestionable Truth (Part 1)
- Leonard Cohen – The Future
- Megadeth – Dawn Patrol
- Iron Maiden – Brave New World
- New Model Army – Brave New World
- Rush – 2112
- The Future Sound of London – Dead Cities
- Brendan Perry – Utopia
- Genesis – Get 'Em Out by Friday
- Green Day – 21st Century Breakdown
- Dystopia
Siehe auch
Literatur
- Krishan Kumar: Utopia and anti-utopia in modern times. Blackwell, Oxford 1991, ISBN 0-631-16714-5.
- Thomas Nöske: Clockwork Orwell. Über die kulturelle Wirklichkeit negativ-utopischer Science Fiction. Unrast, Münster 1997, ISBN 3-928300-70-9.
- Stephan Meyer: Die anti-utopische Tradition: eine ideen- und problemgeschichtliche Darstellung. Lang, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-631-37492-5.
- Ralph Pordzik: Utopie und Dystopie in den neuen englischen Literaturen. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1312-3.
- Hans Esselborn (Hrsg.): Utopie, Antiutopie und Science Fiction im deutschsprachigen Roman des 20. Jahrhunderts. Königshausen und Neumann, Würzburg 2003, ISBN 3-8260-2416-8.
- Dunja Mohr: Worlds Apart? Dualism and Transgression in Contemporary Female Dystopias. McFarland, Jefferson 2005, ISBN 0-7864-2142-8.
Weblinks
Wiktionary: Dystopie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenWiktionary: Eutopie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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