Goldnugget

Goldnugget
Etwa 15 cm langes Nugget, ausgestellt im National Museum of Natural History

Als Nugget bezeichnet man einen Gold- oder Platinklumpen, der auf natürliche Weise entstanden ist. Nuggets kommen in Seifen vor und sind normalerweise staub- oder korngroß. Allerdings gibt es auch andere Metalle, von denen Nuggets vorkommen, z. B. Kupfer (sehr selten). Auch natürlich vorkommendes gediegenes Silber wird heute umgangssprachlich als „Nugget“ bezeichnet, obwohl es sich dabei weniger um Klumpen als um Fäden handelt (sog. „Lockensilber“).

Die beiden größten je gefundenen Goldnuggets sind das Riesennugget Holtermann Nugget aus Australien, das im Oktober 1872 gefunden wurde und 214,32 kg wog, und ein Nugget aus Chile mit mehr als 153 kg. Im Ural (Russland) wurde 1843 ein 12 kg schweres Platinnugget gefunden.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Kupfer-Nugget

Nuggets entstehen durch die Erosion von goldführenden Mineralgängen. Gold ist chemisch sehr beständig, so dass durch Verwitterung und Transport in Bächen und Flüssen das umgebende Gestein oder der oft mit Gold zusammen auftretende Quarz entfernt werden, ohne dass das Gold zerfällt. Große Bereiche gediegenen Goldes, aus denen sich Nuggets bilden könnten, sind allerdings sehr selten, da das Gold im Erz meist fein verteilt vorkommt. Aus diesem Grund besteht der größte Teil von Goldlagerstätten, die durch die Verwitterung von goldführenden Erzen zustande kommt, aus feinen Goldteilchen.

Eine zusätzliche Möglichkeit der Bildung besteht darin, dass Goldnuggets durch bakterielle Aktivitäten in Biofilmen zustande kommen. Bestimmte Bakterien wandeln für sie giftiges gelöstes Gold in ungiftiges metallisches Gold um, das sie ausscheiden.[1] Im Jahr 2006 veröffentlichte eine Gruppe australischer Forscher um Frank Reith vom Forschungszentrum für Umwelt und Mineralienexploration in Bentley, Perth, in Science, dass sie in zwei Goldminen auf fast allen Goldkörnern Biofilme mit dem Bakterium Ralstonia metallidurans gefunden hätten. Damit konnte erstmals Hinweise darauf gefunden werden, dass diese Art der Nugget-Bildung möglich ist.[2]

Nuggetfunde in Deutschland

Verschiedene Nuggets im Naturhistorischen Museum Wien

Anfang Mai 2004 fand Heinz Martin, ein damals 64jähriger Rentner aus Katzhütte, im oberen Schwarzatal beim Durchfahren eines Baches zufällig ein funkelndes Goldnugget von 9,64 Gramm.[3] Die Echtheit des Goldes und die Natürlichkeit des Nuggets, sowie die wahrscheinliche Authentizität des Auffindungsortes wurden durch Dr. Markus Schade verifiziert.[4] Es handelt sich um das zweitschwerste je in Deutschland gefundene Nugget, es hatte einen damals geschätzten Sammlerwert von ca. 1.500 Euro. Der Fund löste einen lokalen Goldrausch aus, es war der erste Fund in Deutschland seit ca. 400 Jahren. Das schwerste in Deutschland (ebenfalls im Schwarztal) gefundene Nugget wiegt 10,2 Gramm. Es ist in ein Schmuckkörbchen aus dem 16. Jahrhundert eingearbeitet und besitzt somit als verarbeitetes Nugget heute wahrscheinlich einen geringeren Sammlerwert als der unverarbeitete Nuggetfund aus dem Jahre 2004.

Quellen

  1. Regulation der Schwermetall-Homöostase in Ralstonia metallidurans (forschung-sachsen-anhalt.de) [1]
  2. Bakterien spinnen Gold (scienceticker.info) [2]
  3. Medienbericht über den Fund (Google Cache, bild.t-online.de) [3]
  4. Beschreibung des Fundes 2004 im Schwarzatal und Foto des Nuggets (gasthof-korn.de) [4]

Literatur

Frank Reith et al.: Biomineralization of Gold: Biofilms on Bacterioform Gold. In: Science. Nr. 313, 2006, S. 233. doi:10.1126/science.1125878


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