Goldscheuer

Goldscheuer
Goldscheuer
Stadt Kehl
Wappen von Goldscheuer
Koordinaten: 48° 30′ N, 7° 50′ O48.5083333333337.825142Koordinaten: 48° 30′ 30″ N, 7° 49′ 30″ O
Höhe: 142 m ü. NN
Eingemeindung: 1971
Postleitzahl: 77694
Vorwahl: 07854
Goldwäscherbrunnen, Wahrzeichen Goldscheuers

Goldscheuer ist ein Ortsteil der Stadt Kehl und liegt rund neun Kilometer südlich der Kernstadt. Das Dorf Goldscheuer bildet zusammen mit Kittersburg und Marlen seit Jahrhunderten eine politische, jedoch territorial voneinander getrennte, Dreiergemeinde. Goldscheuer selbst wurde 1424 erstmals urkundlich erwähnt. Goldscheuer liegt in der Oberrheinischen Tiefebene direkt am Rhein in der badischen Ortenau. Im Norden grenzt Goldscheuer, bzw. der Ortsteil Marlen an Sundheim, südlich an die Gemeinde Neuried (Baden) und östlich an die Ortsteile von Willstätt. Im Westen bildet der Rhein die natürliche Grenze. Auf der westlichen Seite des Rheines befindet sich Eschau (Bas-Rhin), welches ein freundschaftliches Verhältnis mit Goldscheuer und den ortsansässigen Vereinen, pflegt.

Durch die direkte Lage am Rhein war Goldscheuer ein von der Fischerei und Goldwäscherei geprägtes Dorf. Als Erinnerung an die Goldwäscherzeit, welche in der Zeit von 1817 bis 1866 eine Blüte erlebte, wurde in Goldscheuer ein Goldwäscherbrunnen errichtet. Dieser Brunnen befindet sich zwischen dem historischen Schulhaus und dem Rathaus von Goldscheuer. Heute ist von der Goldwäscher-Ära nichts mehr zu spüren. Die Landwirtschaft konzentriert sich hauptsächlich auf den Anbau von Tabak und Kraut.

1971 verlor Goldscheuer seine Eigenständigkeit und wurde durch Eingemeindung zu einem Ortsteil der Stadt Kehl.

Inhaltsverzeichnis

Landwirtschaft

Seit vielen Jahrzehnten ist der Anbau von Tabak eine wichtige Erwerbsquelle der Landwirte in Goldscheuer. Eine weitere große Einnahmequelle bildet der Anbau von Kraut, welches den Anlass zum alljährlichen Sauerkrautfest, im Volksmund „Surkruttfeschd“ gab. Außerdem werden noch von vielen Bewohnern und Kleinbauern Spargel, Kartoffeln und Mais sowie diverse andere Pflanzen für den Eigenbedarf angebaut.

Jubiläum

Im Jahr 2008 veranstaltete Goldscheuer mit Marlen und Kittersburg zusammen eine 725-Jahr-Feier, bei der an drei verschiedenen Terminen das Jubiläum gefeiert wurde.

Bildung

Goldscheuer besitzt eine Grund-und Hauptschule (GHS). Im Ortsteil Marlen befindet sich zusätzlich eine Grundschule. Zusätzlich ist in der GHS ein Standort der Volkshochschule Kehl-Hanauerland untergebracht.

Wappen

Das Wappen von Goldscheuer zeigt eine goldene Scheune auf grünen Grund. Das grün soll die Rheinauen symbolisieren. Der Hintergrund des Wappens ist in rot gehalten.

Renovierung der Kirche Maria, Hilfe der Christen

Stefan Strumbel bei der Arbeit an der Madonna

Die 1961 errichtete katholische Pfarrkirche sollte laut Beschluss der Diözese Freiburg im Breisgau von 2005 profaniert und verkauft werden. Erst im Jahre 2010 nahm man von diesen Überlegungen Abstand, nachdem durch Spendengelder und andere Mittel die Renovierung und der Umbau der Kirche gesichert waren. Auf der Westwand des Kircheninnenraumes bringt der Graffiti-Künstler Stefan Strumbel aus Offenburg eine sechs Meter hohe Maria mit Christuskind auf dem Arm an. Im Laufe des Jahres 2011 soll die Kirche wieder der Gemeinde für Gottesdienste zur Verfügung stehen.[1][2]

Weblinks

 Commons: Goldscheuer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andreas Platthaus: Street-Art im Kirchenraum: Die Madonna aus der Spraydose, In: FAZ, 23. April 2011. Abgerufen am 9. Juni 2011
  2. Birger Menke: Graffiti gegen das Kirchensterben: Ein Segen, dieser Sprayer, Spiegel Online, 9. Juni 2011

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