Marlen (Kehl)

Marlen (Kehl)


Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Kehl
Kehl
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kehl hervorgehoben
48.5711111111117.8088888888889139Koordinaten: 48° 34′ N, 7° 49′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Ortenaukreis
Höhe: 139 m ü. NN
Fläche: 75,06 km²
Einwohner: 34.747 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 463 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 77671–77694
Vorwahl: 07851
Kfz-Kennzeichen: OG
Gemeindeschlüssel: 08 3 17 057
Stadtgliederung: Kernstadt und 10 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 85
77694 Kehl
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Günther Petry (SPD)

Kehl ist eine Stadt im Westen Baden-Württembergs am Rhein, gegenüber von Straßburg (Strasbourg) etwa gleichweit (ca. 64 km) zwischen Karlsruhe im Norden und Freiburg im Breisgau im Süden gelegen. Sie ist nach der Kreisstadt Offenburg und nach Lahr/Schwarzwald die drittgrößte Stadt des Ortenaukreises und bildet ein Mittelzentrum im Bereich des Oberzentrums Offenburg. Seit 1. Januar 1971 ist Kehl Große Kreisstadt.

Als ehemaliger Brückenkopf zu den linksrheinischen Gebieten war Kehl oft ein Ort kriegerischer Handlungen und wurde mehrfach zerstört. Die heutige Struktur der Stadt und etliche Gebäude sind jedoch noch immer von der Handschrift Friedrich Weinbrenners geprägt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Kehl liegt in der Oberrheinischen Tiefebene etwa 3 km südlich der Mündung der Kinzig in den Rhein. Daher hatte die Stadt schon von jeher Bedeutung als Hafenstadt. Sie liegt im früheren Überschwemmungsgebiet von Rhein, Kinzig und Schutter.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Kehl. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Rheinau, Appenweier, Willstätt, Offenburg, Schutterwald und Neuried (alle Ortenaukreis). Im Westen bildet der Rhein die Grenze zu Frankreich mit der Hauptstadt des Elsass, Straßburg.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Kehls besteht aus der Kernstadt und den im Rahmen der Gebietsreform der 1970er Jahre eingegliederten ehemaligen Gemeinden Sundheim, Auenheim, Bodersweier, Goldscheuer, Hohnhurst, Kork, Leutesheim, Neumühl, Odelshofen, Querbach und Zierolshofen, die seither als Ortschaften mit je einem Ortsvorsteher und einer Ortschaftsverwaltung geführt werden.

Zu einigen Ortsteilen gehören teilweise weitere oft auch räumlich getrennte Wohngebiete oder Wohnplätze mit eigenem Namen, die oft nur sehr wenige Einwohner haben und deren Grenzen teilweise auch nicht genau festgelegt sind. Hierzu gehören Kittersburg, Kittersburger Mühle, Marlen, Rheinwärterhaus und Wohnhaus Uhl in Goldscheuer, Kronenhof, Sundheim, Kommissionsinsel, Niedereich und Wolfsgrube in der Kernstadt Kehl, Auenheimer Mühle, Korker Mühle und Ziegelei in Kork sowie Honau und Leutesheimer Mühle in Leutesheim.

Raumplanung

Kehl bildet ein Mittelzentrum im Bereich des Oberzentrums Offenburg der Region Südlicher Oberrhein. Zum Mittelbereich Kehl gehören neben der Stadt Kehl noch die Stadt Rheinau und die Gemeinde Willstätt. Verflechtungen gibt es auch mit dem Raum Straßburg in Frankreich.

Geschichte der Stadt Kehl

Der Kehler Wasserturm

Kehl wurde im Jahr 1038 als erstmals urkundlich erwähnt. 1333 wurde mit dem Bau der ersten Rheinbrücke zwischen Kehl und Straßburg begonnen und ab 1388 bestand eine permanente Verbindung zwischen beiden Orten. Von jeher war Kehl ein Bestandteil der Verteidigung Straßburgs. Im 15. Jahrhundert gab es drei Siedlungen, das eigentliche Kehl (Brückenkopf), das sogenannte „Mitteldörfel“ (Nachkommen der wegen Überschwemmungen aufgegebenen Orte Iringheim, südwestlich und Hundsfeld, oberhalb des heutigen Kehls) und das Dorf Sundheim. Die Siedlungen gehörten zu verschiedenen Herrschaften, darunter die Herren von Geroldseck und von Böcklin, von Nassau, Grohstein und Bock, die sich die Rechte teilten. 1497 gelangte die Hälfte des Besitzes an die Markgrafen von Baden.

Nachdem Kehl 1678 unter Ludwig XIV. von Frankreich eingenommen wurde, begann 1683 der Bau der neuen Festung Kehl durch den Militär-Architekten Sébastien Le Prestre de Vauban. Diese Festung wurde 1698 wieder badisch und gehörte ab 1771 zur Markgrafschaft Baden-Durlach. Im Osten der Festung Kehl hatten die Bewohner des alten Dorfes Kehl ein neues Dorf Kehl gegründet, das bis 1910 eine eigenständige Gemeinde blieb.

1774 wurde die innerhalb der Festung gelegene Gemeinde Kehl durch Markgraf Karl Friedrich von Baden die Stadtrechte verliehen. Nach mehreren Wechseln zwischen Frankreich, Baden und Österreich wurden die Festungsanlagen 1815 bei der Rückgabe an Baden (Pariser Friede) zurückgebaut. Stadt und Dorf Kehl (mit Sundheim) gehörten dann zum Amtsbezirk Kehl, dessen Sitz damals in Kork war.

Zwischen 1842 und 1847 wurde die erste Hafenanlage durch die Badische Staatseisenbahnverwaltung angelegt. Durch den Bau der Eisenbahnbrücke über den Rhein 1861 war es zum ersten Mal möglich direkt von Paris nach Wien mit dem Zug zu reisen. Die hierfür notwendigen Lokwechsel wurden in Kehl durchgeführt.

Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 wurde die Stadt erneut Ziel französischer Angriffe und zerstört.

1881 wurde der Sitz des Amtes Kehl von Kork nach Kehl verlegt. Im späten 19. Jahrhundert wurde zur Verteidigung Straßburgs gegen Frankreich ein Netz bestehend aus zwölf Biehlerschen Einheitsforts angelegt. Das Fort Blumenthal bei Kehl-Auenheim wurde im Ersten Weltkrieg zerstört. Die beiden anderen „Kehler“ Forts Bose und Kirchbach wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gesprengt. Zwischen 1919 und 1930 war Kehl von Frankreich besetzt.

1924 wurde der Amtsbezirk Kehl in den Landkreis Kehl überführt, der 1936 nach Aufhebung des Landkreises Oberkirch noch einige Gemeinden erhielt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Kehl Vorort von Straßburg. Dieser Status blieb auch nach dem Ende der Zeit des Nationalsozialismus erhalten. Die Freigabe Kehls erfolgte gemäß dem Washingtoner Abkommen in 42 Teilfreigaben vom 29. Juli 1949 bis zum 8. April 1953. In jener Zeit (1945 bis 1953) war Sundheim eine eigenständige Gemeinde, die dann wieder mit der Stadt Kehl vereinigt wurde. Die Stadt und der gesamte Landkreis Kehl gehörte danach zum Regierungsbezirk Südbaden innerhalb Baden-Württembergs. 1960 wurde die Europabrücke nach Straßburg eröffnet.

Die Einwohnerzahl der Stadt Kehl überschritt 1971 im Rahmen der Gemeindereform die 20.000-Einwohner-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Januar 1972 beschloss. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Kehl aufgelöst und sein Gebiet überwiegend dem neu gebildeten Ortenaukreis zugeteilt.

Die städtebauliche Verbindung von Kehl und Straßburg wurde durch die Landesgartenschau Baden-Württemberg 2004 trotz hoher Kosten mangels einer Gesamtkonzeption nicht wesentlich verbessert. So fehlt eine sinnvolle Anbindung der Fußgänger- und Radfahrbrücke, die Kehl und Straßburg seither über den Rhein hinweg verbindet - obgleich sie Gesamtkosten von etwa 22 Millionen EURO verursachte und damit etwa doppelt so teuer wie veranschlagt wurde.
siehe auch: Burg Bierkeller, Burg Hundsfeld

Geschichte der Stadtteile Kehls

Auch die Stadtteile Kehls haben eine lange Geschichte:

Auenheim wurde 888 als Ouuanheim und Hohnhurst 1295 erstmals erwähnt. Die Orte gehörten zum Amt Willstätt der Grafschaft Hanau-Lichtenberg und kamen 1803 an Baden. Danach waren sie Gemeinden im Amtsbezirk Kork bzw. Kehl.

Bodersweier wurde 884 als Bothalaswileri, Leutesheim 1233 als Lutensheim und Zierolshofen 1295 erstmals erwähnt. Alle drei Orte gehörten später zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg und waren Teil des Gerichts Rheinbischofsheim im Amt Lichtenau. 1803 kamen die Orte an Baden und wurden dem Amt Rheinbischofsheim zugeordnet. Bei dessen Auflösung 1857 kamen sie zum Amt Kork bzw. Kehl. Von der NS-Diktatur wurden die Juden des Stadtteils verfolgt und 17 von ihnen ermordet. Seit 1984 erinnert auf dem Friedhof ein Gedenkstein an diese Opfer der Shoa.[2]

Goldscheuer wurde 1425 als Goldschure erstmals erwähnt. Es war ein Ausbauort von Marlen, zu dem es stets gehörte. Marlen wurde 1282 als Marheim erstmals erwähnt. Der zugehörige Ort Kittersburg wurde 1283 als Kuterschburg erstmals erwähnt. Alle drei Orte gehörten im Laufe der Geschichte zu wechselnden Herrschaften. Teile gehörten zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg und zur Grafschaft Ortenau. 1803 kamen die Orte an Baden und bildeten die Gemeinde Marlen im Oberamt Offenburg. 1936 wurde der Name der Gemeinde in Goldscheuer geändert und diese dem Bezirksamt bzw. Landkreis Kehl zugeordnet.

Kork wurde 778 als „villa“ in einem Schenkungsbrief an das Kloster Eschau erstmals erwähnt. Kork war Hauptort und Sitz des Schultheißenamtes einer Waldgenossenschaft für weitere Gemeinden des Umlandes. Es war Lehen der Herren von Fürstenberg, später gehörte es zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg und war Sitz des Gerichtes im Amt Willstätt, dessen Sitz Anfang des 18. Jahrhunderts nach Kork verlegt wurde. Auch nach dem Übergang an Baden blieb Kork noch Sitz des Amtes, bis dieses 1881 nach Kehl verlegt wurde.

Neumühl wurde 1271 als apud novum molendinum, Odelshofen 1310 als Otolzhofen und Querbach 1372 erstmals erwähnt. Alle drei Orte waren Ausbausiedlungen von Kork und teilten daher die Geschicke Korks. Sie gehörten zum Gericht Kork im Amt Willstätt der Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Übergang an Baden gehörten sie weiterhin zum Amtsbezirk Kork bzw. Kehl. Neumühl war ab 1919 Teil des französischen Brückenkopfs Kehl.

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden wurden in die Stadt Kehl eingegliedert:

  • 1. Januar 1910: Dorf Kehl
  • 1. Juli 1971: Neumühl, Odelshofen
  • 1. Dezember 1971: Goldscheuer, Kork (dort: Epilepsiezentrum), Querbach
  • 1. Januar 1973: Hohnhurst
  • 1. Januar 1975: Auenheim, Bodersweier, Leutesheim, Zierolshofen

Religionen

Die Gemeinde Kehl gehörte anfangs zum Bistum Straßburg. 1519 wurde der erste lutherische Geistliche in Kehl angestellt. Seither ist die Stadt mehrheitlich evangelisch. Ab 1682 gab es in der Festung Kehl wieder katholische Gottesdienste und 1783 wurde eine eigene Pfarrei gegründet. Die Gottesdienste beider Konfessionen wurden in der Kirche am Marktplatz abgehalten, die somit simultan genutzt wurde, bis die katholische Gemeinde 1914 ihr eigenes Gotteshaus, die Kirche St. Nepomuk, erhielt. 1960 entstand eine weitere katholische Kirche St. Maria. Beide bilden heute eine gemeinsame Seelsorgeeinheit. Seit 1821 gehören die Katholiken Kehls zum Erzbistum Freiburg. Sie sind dem Dekanat Offenburg zugeordnet. Auch in den Stadtteilen Kork (Herz-Jesu-Kirche) und Marlen (St. Arbogast) gibt es jeweils eine katholische Gemeinde und Kirche. Die Gemeinde Kehl betreut auch die Katholiken in Auernheim, die Gemeinde Marlen die Gemeindeglieder aus Goldscheuer und Hohnhurst und die Gemeinde Kork die Katholiken aus Neumühl, Odelshofen und Querbach. Die Stadtteile Leutesheim und Zierolshofen werden von der Pfarrei St. Michael in Rheinau-Honau betreut.

Alle evangelischen Kirchengemeinden im Stadtgebiet Kehls gehören heute zum Kirchenbezirk Kehl der Evangelischen Landeskirche in Baden. Die erste Pfarrkirche in der heutigen Kernstadt Kehl war die Christuskirche. 1917 wurde auch die Friedenskirche zur Pfarrei erhoben. Sie ist heute Sitz des Dekans des Kirchenbezirks Kehl. Weitere evangelische Kirchengemeinden in der Kernstadt sind die Martin-Luther-Gemeinde (gegründet 1955 durch Teilung der Christusgemeinde) und die Johannesgemeinden (gegründet 1972 mit Gemeindezentrum von 1979). Diese vier Kirchengemeinden bilden die Gesamtkirchengemeinde Kehl. Als landeskirchliche Gemeinschaft existiert die AB-Gemeinde.

In den Stadtteilen Auenheim, Bodersweier, Kork, Leutesheim, Neumühl (seit 1972 eigene Pfarrei mit Kirche von 1956) und Goldscheuer (Markusgemeinde) gibt es weitere evangelische Kirchengemeinden mit jeweils einer Kirche. Die Gemeindeglieder aus Odelshofen und Querbach werden von der Gemeinde Kork, die von Zierolshofen von der Gemeinde Bodersweier und die von Hohnhurst von der Nachbargemeinde Eckartsweier (Gemeinde Willstätt) betreut.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Kehl auch Freikirchen, darunter eine Freie Christengemeinde und eine Mennoniten-Gemeinde sowie eine Adventgemeinde. Auch die Neuapostolische Kirche ist in Kehl vertreten.

Seit 1980 besteht ein Islamischer Kulturverein, der dem DİTİB-Verband angeschlossen ist.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand (bis 1852 Stadt Kehl, 1871-1905 Dorf Kehl mit Sundheim, ab 1910 vereinigte Stadt Kehl). Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
1740 900
1774 1.500
1820 450
1852 1.257
1. Dezember 1871 1.791
1. Dezember 1880 ¹ 2.067
1. Dezember 1890 ¹ 3.234
1. Dezember 1905 ¹ 8.094
1. Dezember 1910 ¹ 8.858
8. Oktober 1919 ¹ 8.439
16. Juni 1925 ¹ 9.467
16. Juni 1933 ¹ 11.574
Jahr Einwohnerzahlen
17. Mai 1939 ¹ 12.199
13. September 1950 ¹ 3.540
6. Juni 1961 ¹ 13.121
27. Mai 1970 ¹ 16.030
31. Dezember 1975 29.861
31. Dezember 1980 29.924
27. Mai 1987 ¹ 28.557
31. Dezember 1990 30.389
31. Dezember 1995 33.137
31. Dezember 2000 33.509
31. Dezember 2005 34.579
31. Dezember 2007 34.747

¹ Volkszählungsergebnis

Städtebaulicher Wandel Kehls

(Stand April. 2009) Die stadtplanerische Zukunft Kehls dürfte für eine Stadt ihrer Größe ungewöhnliche Ausmaße annehmen. Eine städtebauliche Verflechtung zwischen Straßburg und Kehl war bis in die 90er Jahre durch die Nachkriegs- und Grenzzeit gar nicht oder kaum vorhanden. Während früher die Bundesstraße 28 lediglich als Durchfahrtsstraße nach Frankreich bekannt war, wurden und werden entlang der Bundesstraße Großprojekte verschiedenster Art realisiert. Die Straße soll nicht mehr als Grenze zum anliegenden Industriehafen dienen, sondern als Boulevard verstanden werden. Ebenso plant man in Straßburg in größerem Stile die Aufwertung des Stadtgebietes in Richtung Kehl.

In den 90er Jahren war es vor allem das Bankwesen, der Einzelhandel, Tankstellen und die Fastfood Branche, die Brachland von ehemaligen Industrie und Speditionsunternehmen entlang der B 28 erwarb.

2004 war der nächste städtebauliche Schub in Kehl und speziell an der Bundesstraße zu spüren. Ein privater Investor erwarb die Immobilien des Kehler Bahnhofs (ausgenommen die Gleisanlagen) von der Deutschen Bahn und sanierte die Anwesen zur Nutzung von Gewerbe und Hotelanlagen. Parallel vollzog die Stadt Kehl aufwändige Umbaumaßnahmen des Bahnhofvorplatzes (mit der Schaffung des sogenannten Ortenauplatzes) und einen weiten Teil der durch Kehl führenden B 28 bis zur Europabrücke. Gegenüber dem Bahnhof wurde 2004 außerdem ein mehrstöckiges Gebäude erworben, und zu einem Drei-Sterne-Hotel umfunktioniert. Realisiert wurden noch größere Bauprojekte. So war Ende 2007 Spatenstich für ein 10.000 m² großes Einkaufszentrum(Kehler City Center) am Nordrand der Innenstadt, welches ebenfalls entlang der B 28 empor wuchs und im April 2009 eröffnete.

Im Jahr 2009 soll dann Baubeginn für ein Projekt namens „Zweiländertor“ sein, welches direkt am Grenzübergang zu Straßburg entstehen wird. Den Namen bekommt das Projekt durch ein ca. 21 stöckiges Hochhaus, welches zusammen mit einem anderen bestehenden Hochhaus eine Art „Tor“ an der deutsch-französischen Grenze bilden soll. Insgesamt werden weitere drei 8-stöckige Gebäude, ein Parkhaus und zwei gewerblich genutzte Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Zollhofes den Höhepunkt Kehls städtebaulicher Veränderungen bilden. Das Gesamtprojekt ist mit ca. 50 Mio. € die teuerste in Kehl je getätigte Investition.

Ein weiteres, aber noch sehr unsicheres Projekt, ist die von Kehl erhoffte Rheinüberquerung der Straßburger Straßenbahn (Tram). Zwar gab es von Straßburger Seite bereits Hinweise darauf, dass dies eine interessante Möglichkeit sei, den Kehler Bahnhof quasi als „Ostbahnhof“ nutzen zu können (Straßburgs Hauptbahnhof befindet sich an der westlichen Stadtgrenze), trotzdem sind die Planungen dafür auf französischer Seite sehr unkonkret. Die oben genannten Bauvorhaben dagegen berücksichtigen größtenteils eine mögliche Gleisführung der Tram entlang der B 28 in Kehl. Die Stadt Kehl hält eine Realisierung des Projekts bis 2014 für möglich.

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:

CDU 33,3 % (-0,8) 9 Sitze (=)
SPD 21,8 % (-8,0) 6 Sitze (-2)
FWV 18,8 % (-0,4) 5 Sitze (=)
Frauenliste 9,3 % (+9,3) 2 Sitze (+2)
FDP/DVP 8,7 % (+0,3) 2 Sitze (=)
Die Grünen 8,1 % (-0,3) 2 Sitze (=)

Bürgermeister

An der Spitze der Stadt Kehl standen zunächst Vögte der jeweiligen Herrschaften. Seit 1797 gab es sowohl in der Stadt als auch im Dorf Kehl jeweils einen Bürgermeister. Seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1972 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird heute von den Wahlberechtigten auf 8 Jahre direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“, seit Januar 2006 Astrid Groß-Königs (vorher Baudezernentin in Weingarten (Württemberg)).

Stadtoberhäupter Kehls seit 1842

  • 1842–1848: Martin Gaß
  • 1848–1849: Gustav Roos
  • 1849–1853: Martin Gaß
  • 1853–1872: Schmidt
  • 1872–1882: Benz
  • 1882–1888: Fingado
  • 1888–1902: Schneider
  • 1902–1908: Beutter
  • 1908–1914: Hermann Dietrich (Nationalliberale Partei)
  • 1914–1925: Gustav Weis
  • 1925–1929: Emil Kraus
  • 1929–1933: Hans Luthmer
  • 1933–1934: Alfred Held
  • 1934–1945: Alfred Reuter
  • 1945–1951: Friedrich Geroldt
  • 1951–1960: Ernst Marcello (während dessen Suspendierung: 1952–1955 Fritz Koch, 1955–1957 Erich Burger und 1958–1960 Trudpert Müller)
  • 1960–1975: Trudpert Müller
  • 1975–1998: Detlev Prößdorf
  • 1998–heute: Günther Petry

Oberhäupter des Dorfes Kehl bis 1910

  • bis 1869: Lieber, Georg Kehret, Math. Silber, Jakob Frech und Georg Schanz
  • 1869–1871: Gustav Walter
  • 1871: Rehfus
  • 1871–1872: Durain
  • 1872–1906: Georg Kübler
  • 1906–1910: Mathias Krauß

Wappen und Flagge

Das Wappen der Stadt Kehl zeigt in Silber einen schwarzen Anker, beseitet von zwei roten Rosen. Die Stadtfarben sind rot-weiß.

Das Wappen taucht bereits in den Stadtsiegeln von 1829 auf. Der Anker weist auf die Lage am Rhein (Hafenstadt) hin. Weshalb die Rosen im Wappen zu finden sind, ist nicht bekannt. Sie wurden womöglich als Schmuck beigefügt. Seit 1910, als die Stadt mit dem Dorf Kehl vereinigt wurde, hatte Kehl ein anderes Wappen. Neben dem Anker war das Dorfzeichen von Kehl-Dorf, ein vierspeichiges Rad im Wappen abgebildet, doch verwendete man ab 1934 wieder das alte Wappen mit den Rosen, das auch nach der Gemeindereform weiterhin Gültigkeit hat. Eine offizielle Verleihung gab es nicht.

Wappen der Ortsteile

Städtepartnerschaften

Die Stadt Kehl unterhält seit 1968 mit Montmorency in Frankreich, seit 1995 mit Dinefwr (heute Carmarthenshire) in Wales und seit 2000 mit Kotor in Montenegro eine Städtepartnerschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Passerelle des deux Rives in Kehl am Rhein
Die Passerelle des deux Rives bei Nacht - eine Fußgängerbrücke, die Kehl und Straßburg über den Rhein hinweg verbindet
Weißtannenturm auf dem Kehler LGS Gelände
Das Kehler Rathaus

Theater

Theaterdarbietungen gibt es vor allem in der Stadthalle. In Kehl gibt es außerdem eine Mundart-Theatergruppe, das „Alemannische Theater Kehl“.

Museen

Das Hanauer Museum zeigt die Ur- und Frühgeschichte im Raum Kehl. Im Handwerksmuseum Kork findet man zahlreichen Exponate fast ausgestorbener Berufe, aber auch Ausstellungen zur Dorfgeschichte, zur Fischerei am Oberrhein, zum Münsterbau im Mittelalter, zur Zeitmessung, mit alten Spielzeugen und über den Fachwerkbau. Es ist eines der größten Museen der Region.

In Goldscheuer befindet sich in der Alten Schule ein Heimatmuseum.

Bauwerke

Der Wasserturm gilt als Wahrzeichen der Stadt.

Das Rathaus wurde 1910 in einem ab 1815 als Kaserne und Wohnhaus benützten Gebäude eingerichtet und 1921 erweitert. Es zählt zu den schönsten Beispielen für die Verquickung Klassizismus - Neoklassizismus in Baden. Beide Bauphasen wurden konsequent im Weinbrenner-Stil ausgeführt. Die auffälligste Partie, der monumentale Mittelrisalit entstammt der Bauphase von 1921. Im Jahr 1999 wurden im Giebel des Rathauses Wappen der Kehler Stadtgeschichte von dem Freiburger Restaurator Andreas Bauernfeind neu angebracht.

Die evangelische Pfarrkirche Kehls im alten Dorf Kehl war ursprünglich die Christuskirche, die 1822 von Friedrich Weinbrenner anstelle eines Vorgängerbaus errichtet wurde. In der Stadt Kehl gab es auf dem Marktplatz eine 1635 erbaute Filialkirche, die 1678 zerstört wurde. 1817 wurde an dieser Stelle eine Notkirche errichtet, die 1874 abgebrochen wurde. Ihr gegenüber entstand 1874 die heutige evangelische Friedenskirche, die bis 1914 simultan genutzt wurde und seit 1917 evangelische Pfarrkirche ist. 1914 erhielt die katholische Kirchengemeinde eine eigene Kirche St. Nepomuk nahe dem Altrhein. Der neoromanische Bau wurde von Johannes Schroth errichtet, dem Leiter des Erzbischöflichen Bauamts in Karlsruhe. Eine weitere katholische Kirche ist St. Maria. Weitere evangelische Kirchen sind in Sundheim die Lutherkirche von 1955 und in Kronenhof die Johanneskirche mit Gemeindezentrum von 1980.

In den Stadtteilen gibt es folgende Kirchen und Kapellen: Evangelische Kirche Auenheim (erbaut im 17. Jahrhundert mit älterem Turm), evangelische Kirche Bodersweier (romanische Chorturmkirche, 1616 erneuert), katholische Filialkapelle zur Heiligen Maria Kittersburg (erbaut 1928 anstelle eines Vorgängerbaus), katholische Pfarrkirche Marlen (erbaut 1767), evangelische Filialkirche Hohnhurst (erbaut 1855), evangelische Kirche Kork (erbaut 1730/31 mit teilweise gotischem Chor), katholische Herz-Jesu-Kirche Kork (erbaut 1906/07 im neoromanischen Stil), evangelische Kirche Leutesheim (erbaut vor der Reformation, 1740 barockisiert) und evangelische Kirche Neumühl (erbaut 1956).

Am 23. April 2004 wurde die 387 Meter lange Passerelle des deux Rives eingeweiht. Die 21 Millionen Euro teure Brücke für Fußgänger und Radfahrer verbindet Kehl mit Straßburg im „Zwei-Ufer-Garten“. Eine Plattform mit Sitzgelegenheiten stellt die Mitte der Brücke dar. Für die Landesgartenschau 2004 wurde in Kehl der 44 Meter hohe Weißtannenturm errichtet. Der Turm besteht aus drei Stämmen der Weißtanne aus dem Nordracher Forst und mehreren Aussichtsplattformen. Die höchste Plattform ist 35 m über dem Erdboden.

Parks

Nahe der Fußgängerzone liegt am Kopfende eines innerstädtischen Altrheinarmes der sogenannte Rosengarten. Ein weiteres parkähnliches Gebiet ist der „Garten der zwei Ufer“, welcher sich an den Rheinufern Kehls und Straßburgs erstreckt und durch die Passerelle des deux Rives über den Rhein verbunden ist. Der Garten der zwei Ufer war Bestandteil der Landesgartenschau 2004. Südlich des Stadtgebietes befindet sich das Kulturwehr, welches einen naturbelassener Pfad für Wanderungen darstellt.

Sport

Der Kehler Fußballverein 07 e. V. (KFV) ist ein Fußballverein und spielt die Saison 2008/2009 in der Oberliga Baden-Württemberg, welche die fünfthöchste Spielklasse im deutschen Fußball darstellt. Der Kehler FV trägt seine Heimspiele im 15 000 Zuschauer fassenden Rheinstadion in Kehl aus.

Wirtschaft und Infrastruktur

Schifffahrt

Über 3.600 Schiffe laufen jährlich die drei Hafenbecken des 320 Hektar großen Kehler Hafens an mit einem Umschlagsvolumen von über 3,6 Millionen Tonnen. Auf Grund der niedrigen Bauhöhe der heutigen Rheinbrücke (Europabrücke) stellt Kehl das Ende der Seeschifffahrt auf dem Rhein dar.

Verkehr

Auf Grund der Grenzlage ist Kehl im Jahr Durchgangsort für ca. 20 Millionen Menschen entweder per Auto oder per Bahn. Der Bahnhof liegt auf der Magistrale für Europa, eine Hochgeschwindigkeitsstrecke, welche von Paris über Straßburg, Stuttgart, München und Wien nach Budapest führt. Der Bahnhof ist vor allem für die Ortenau-S-Bahn, die Richtung Straßburg und in umgekehrter Fahrtrichtung nach Offenburg bzw. Hausach fährt, Haltepunkt. Ähnlich der Ortenau-S-Bahn verkehrt der Metro-Rhin (SNCF) von Straßburg nach Offenburg im Bahnhof Kehl. Anschlüsse an den Schnellverkehr von ICE und TGV gibt es in Offenburg bzw. Straßburg.

Die Stadt wird von den Bundesstraßen 28 (von Straßburg über den Schwarzwald (u. a. Freudenstadt) nach Ulm) und 36 (von Mannheim nach Lahr/Schwarzwald) durchzogen. Über die B 28 ist die Anschlussstelle 54 Appenweier für die Bundesautobahn 5 zu erreichen.

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Stadt und im nördlichen Ortenaukreis bedienen mehrere Buslinien der SWEG; siehe Tarifverbund Ortenau. Direkte Linien gibt es unter anderem nach Rheinau, Offenburg, Lahr/Schwarzwald und Straßburg.

Ansässige Unternehmen

Kehls Industriehafen bietet derzeit für über 100 Unternehmen mit mehr als 4000 Arbeitsplätzen Platz. Unter anderem sind das die Badischen Stahlwerke, die Koehler GmbH (Papiererzeugung), die Firma Bürstner (Caravanbau), die Spellbound Entertainment AG, PressTrade (Druck&Presstechnik), ein Raiffeisen-Kraftfutterwerk, Kehler Druck (Druckerei), Energiecontracting Heidelberg (Holzpellets und Heiztechnik). Weiter in Kehl angesiedelt sind unter anderem die Firmen Nussbaum (Hebetechnik), Maja (Maschinenbau), Sparkasse Hanauerland (Hauptsitz in Kehl), Gartner KG (Speditionsbranche), Firma Ada (Kosmetik).

Medien

In Kehl erscheint als Tageszeitung die „Kehler Zeitung“, eine lokale Ausgabe der in Offenburg ansässigen „Mittelbadischen Presse“. Die „Kehler Zeitung“ erscheint für das Gebiet der Städte Kehl und Rheinau sowie für die Gemeinde Willstätt. Sie wurde 1863 von dem Verleger August Morstadt gegründet und gehört heute zu „reiff medien“ in Offenburg.

Daneben unterhält der ebenfalls in Offenburg ansässige Stadtanzeiger-Verlag in Kehl eine Lokalredaktion. Hier entstehen die Lokalausgaben von Stadtanzeiger (mittwochs) und Der Guller (sonntags), zwei wöchentlich erscheinenden und anzeigenfinanzierten Zeitungen in der Teilausgabe Kehl, Rheinau und Willstätt.

Gerichte und Behörden

Kehl ist Sitz eines Amtsgerichts (das auch als Rheinschifffahrtsgericht zuständig ist) und eines Notariats, die zum Landgerichtsbezirk Offenburg gehören. Ferner gib es ein Finanzamt und eine Außenstelle des Landratsamts Ortenaukreis (u. a. mit Kfz-Zulassungsstelle). Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Kehl der Evangelischen Landeskirche in Baden.

In Kehl ansässig ist das Verbraucherschutzzentrum (Euro-Info-Verbraucher e. V.) für grenzüberschreitende Informationen.

Bildung

In Kehl befindet sich seit 1971 eine der beiden Hochschulen für öffentliche Verwaltung des Landes Baden-Württemberg (die andere ist in Ludwigsburg). Die Hochschule Kehl ist ein Aushängeschild der Stadt am Rhein.

Kehl hat zwei Gymnasien (Einstein-Gymnasium und Wirtschafts-Gymnasium), eine Realschule (Tulla-Realschule), eine Förderschule (Albert-Schweitzer-Schule), drei Grund- und Hauptschulen mit Werkrealschule (Hebelschule, Grund- und Hauptschule Goldscheuer und Grund- und Hauptschule Kork), zwei Hauptschulen (Hauptschule Bodersweier und Wilhelm-Hauptschule) sowie sechs Grundschulen (Falkenhausen-Grundschule und Sölling-Grundschule sowie jeweils eine in den Stadtteilen Auenheim, Leutesheim, Marlen und Sundheim). Im April 2006 wurde das neue Schulgebäude der Tulla-Realschule fertiggestellt.

Der Ortenaukreis ist Träger der Beruflichen Schulen Kehl. Dieser Schulverbund ist 2002 aus einem Zusammenschluss der Kaufmännischen Schule Kehl und der Gewerblichen Schule Kehl hervorgegangen. Die Beruflichen Schulen Kehl umfassen eine Berufsschule, das Berufsvorbereitungsjahr, Berufsfachschulen mit verschiedenen Fachrichtungen, ein Berufskolleg und das oben erwähnte Wirtschaftsgymnasium.

Die Privatschulen „Heilerziehungs- und Krankenpflegeschule Kehl“ sowie „Oberlinschule - Schule für Körperbehinderte am Epilepsiezentrum Kork“ runden das schulische Angebot Kehls ab.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Bd 1. Bonn 1995, S.51. ISBN 3-89331-208-0

Siehe auch

Literatur

  • Erich Keyser (Hrsg.): Badisches Städtebuch. Bd 4. 2. Teilband des Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Stuttgart 1959.
  • Franz Friedrich Brost (Hrsg.): Kehl. 2. erg. Aufl. Morstadt, Kehl 1980. ISBN 3-88571-028-5
  • Hartmut Stüwe: Evakuierung, Besetzung, Freigabe, Kehler Stadtgeschichte 1944–1953. Ausstellungskatalog. Kehl 2003.
  • Hartmut Stüwe: Kehl im Dritten Reich, Stadtgeschichte 1933 bis 1945. Kehl 1997.
  • Das besondere Schicksal der Stadt Kehl im Zusammenhang mit dem 2.Weltkrieg 1939/1946. Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Bonn 1968.

Weblinks


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