Gorm der Ältere

Gorm der Ältere

Guthrum der Ältere († um 890), auch bekannt als Gorm der Ältere, getauft auf Æthelstan, König der dänischen Wikinger im Danelag.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Guthrums Einnahme des Danelag

Obwohl unklar ist, wie es Guthrum gelang, sich zum König über die anderen dänischen Fürsten im Danelag aufzuschwingen, steht zumindest fest, dass er 874 einen ausgedehnten Krieg gegen Wessex unter Alfred dem Großen führte. Bereits 876 hatte Guthrum Teile der Königreiche Mercia und Northumbria unter seine Kontrolle gebracht. Danach wandte er sich gegen Wessex.

Der Kampf um Wessex

Zu seiner ersten großen Konfrontation mit Alfred dem Großen kam es nahe der walisischen Grenze. Guthrum segelte mit seinem Heer um Poole und vereinigte sich dann mit weiteren Wikingerstreitkräften, die in Alfreds Gebiet zwischen Frome und dem Trent einfielen.[1] Asser zufolge erzielte Guthrum in seiner ersten Schlacht mit Alfred einen Sieg; er eroberte die Festungen von Exeter und Wareham. Alfred konnte ein Friedensabkommen aushandeln, das bereits 877 durch Guthrum gebrochen wurde, als dieser sein Heer tiefer nach Wessex führte. Auch diese Auseinandersetzungen konnte Guthrum zu seinen Gunsten entscheiden.

Die Schlacht von Edington

878 griff Guthrum erneut an, während Alfred nahe Chippenham, Wiltshire, überwinterte. Alfred konnte nur knapp entkommen und zog seine Kräfte zusammen, um im Frühling Guthrum in der Schlacht von Edington (eine kleine Stadt in Wiltshire) zu schlagen. Wessex entging so nur knapp der vollständigen Besetzung durch die Dänen. Bei dieser entscheidenden Schlacht wurde Guthrums Heer durch das von Alfred in sein Feldlager zurückgedrängt, wo es belagert wurde. Nach zwei Wochen sandten die Wikinger (wie die Angelsächsische Chronik berichtet), „durch Hunger, Kälte und Angst“ eingeschüchtert, einen Unterhändler zu Alfred, um Frieden zu vereinbaren.

Der Vertrag von Wedmore

Alfred akzeptierte Guthrums Kapitulation unter der Bedingung, Geiseln zu stellen und „zu schwören, dass sich Guthrum zum Christentum bekennen würde. Außerdem mussten die Dänen sich umgehend aus Wessex zurückziehen. Dieser Friedensvertrag ist als „Vertrag von Wedmore“ bekannt geworden.[2] Drei Wochen später kamen Guthrum und dreißig seiner wichtigsten Leute nach Aller (nahe Athelney), wo Guthrum von König Alfred getauft wurde und von Alfred als Adoptivsohn angenommen wurde. Bei der Taufe nahm er den Namen Aethelstan an. Danach zogen sich Guthrum und seine Männer aus Wessex zurück, behielten aber die Herrschaft über den Danelag.

Der Vertrag schrieb die Aufteilung Englands zwischen Alfred dem Großen und Guthrum fest.[3] Wichtiger erscheint aus heutiger Sicht jedoch die offizielle Annahme des christlichen Glaubens – die vor allem politisch Wirkung zeigte. Dadurch sicherte sich Guthrum neben der Anerkennung durch die eigenen Leute auch die Anerkennung durch die Christen in seinen Ländern, was seinen Herrschaftsanspruch verstärkte. Durch die Annahme eines christlichen Namens (Aethelstan war auch der Name von Alfreds ältestem Bruder), verstärkte er den Eindruck, dass seine Gefolgsleute nun von einem christlichen König regiert würden.

Nach dem unbehelligten Rückzug aus Wessex wandte sich Guthrum den Ländern im Osten seines Königreiches zu. Er zog sein Heer von der Westgrenze ab und ließ sich mit seinen Leuten 879 im Königreich Guthrum (bestehend aus East Anglia und Fens) nieder.

Vertrag von Alfred und Guthrum und Tod Guthrums

Bereits 884 unternahm Guthrum erneut einen Angriff auf Wessex, wurde aber erneut zurückgeschlagen. Daraufhin schlossen die beiden Könige den Vertrag von Alfred und Guthram, in dem neuerlich die Grenzen von Danelag und Wessex und die dänische Hoheit über Danelag festgeschrieben wurden.

Guthrum starb 890 und wurde in Headleage, das dem heutigen Hadleigh, Suffolk, zugeordnet wird, begraben.

Anmerkungen

  1. Collingwood, M.A. and Powell, F.Y. "Scandinavian Britain“ New York. Society for Promoting Christian Knowledge: 1908 S.94
  2. Anglo Saxon Chronicle Trans. by M.J. Swanton (New York, Routledge: 1996)
  3. Davis, R.H.C. From Alfred the Great to Stephen (London, The Manbledon Press:1991) S.48

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gorm — Runenstein Gorm, Vorderseite Runenstein Gorm, Rückseite …   Deutsch Wikipedia

  • Der Stechlin (Roman) — Titel der ersten Buchausgabe Der Stechlin ist ein Roman von Theodor Fontane. Er entstand in den Jahren 1895 bis 1897 und wurde erstmals 1897 in der Zeitschrift Über Land und Meer publiziert. Die Buchausgabe erschien 1899. Der Stechlin ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Der Unterschied zwischen grün und blau in der Sprache — Farbverlauf Der Unterschied zwischen grün und blau in der Sprache wird in manchen Sprachen nicht oder nur teilweise wiedergegeben. Zahlreiche Völker tropischer Regionen wie im südlichen Afrika oder auf Papua Neuguinea verwenden für die Farben… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Tr — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Jellinge — Runensteine vor Grabhügel Panorama mit den beiden Grabhügeln, den beiden Runensteinen und der Kirche von Jelling Das 5000 Einwohnerdorf Jelling [ …   Deutsch Wikipedia

  • Jelling — Vorlage:Infobox Ort in Dänemark/Wartung/Fläche fehltVorlage:Infobox Ort in Dänemark/Wartung/Höhe fehlt  Jelling …   Deutsch Wikipedia

  • Guthrum — der Ältere († um 890), auch bekannt als Gorm der Ältere, getauft auf Æthelstan, König der dänischen Wikinger im Danelag. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Guthrums Einnahme des Danelag 1.2 Der Kampf um Wessex …   Deutsch Wikipedia

  • Dänische Geschichte — In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Geschichte von 1120 bis 1397 fehlt ganz, der Abschnitt Auseinandersetzungen mit Lübeck und den Hansestädten ist bloß eine Hülse ZZ 17:39, 29. Jul. 2008 (CEST) Du kannst… …   Deutsch Wikipedia

  • Runensteine — Runenstein von Sandavágur (Färöer) auf einer Briefmarke Björketorpsstenen bei Björketorp (Ronneby) Runensteine sind zumeist hohe aufrechtstehende Steine oder …   Deutsch Wikipedia

  • Runenstein — von Sandavágur (Färöer) auf einer Briefmarke …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”