Gosteli

Gosteli

Marthe Gosteli (* 1917 in Worblaufen bei Bern) ist eine Schweizer Publizistin und Frauenrechtlerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Marthe Gosteli wurde 1917 auf dem Bauernhof ihrer Eltern in Worblaufen bei Bern geboren. Während des 2. Weltkrieges arbeitete sie in der Abteilung Presse und Rundfunk des Armeestabes. Nach dem Krieg leitete sie die Filmabteilung des Informationsdienstes an der US-amerikanischen Botschaft in Bern.

Ihre Erfahrungen mit den Medien stellte sie ab Mitte der 1960er Jahre ausschliesslich in den Dienst der Frauenbewegung. In den Jahren von 1964 bis 1968 war sie Präsidentin des bernischen Frauenstimmrechtsvereins. Anschliessend war sie Vizepräsidentin des Bundes Schweizerischer Frauenvereine BSF. 1970/1971 präsidierte sie die Arbeitsgemeinschaft der schweizerischen Frauenverbände für die politischen Rechte der Frau. Diese Organisation trug mit ihrem Verhandlungsgeschick mit dem Bundesrat wesentlich zur Annahme des Frauenstimmrechts auf eidgenössischer Ebene bei. Marthe Gosteli gründete das "Archiv zur Geschichte der schweizerischen Frauenbewegung" und im Jahr 1982 die Gosteli-Stiftung. Sie wurde 1989 mit dem Trudi-Schlatter-Preis, 1992 mit der Burgermedaille der Stadt Bern und 2008 mit der Silbernen Verdienstmedaille der Oekonomischen und Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Bern ausgezeichnet.

Gosteli Stiftung

Das Gosteli-Archiv und die Stiftung betreuen das Archivmaterial der meisten Frauenverbände sowie die Nachlässe wichtiger Frauen der Zeitgeschichte. Das Archiv ist eine einmalige Institution in der Schweiz und könnte als "historisches Gedächtnis der Schweizer Frauenbewegung" bezeichnet werden.

Die Universität Bern verlieh Marthe Gosteli 1995 die Ehrendoktorwürde für ihre Verdienste.

Im Jahr 2000 veröffentlichte sie ihr Buch "Vergessene Geschichte – Histoire oubliée" über die Schweizer Frauenbewegung von 1914–1963.

Literatur

  • Gosteli Marthe: Vergessene Geschichte – Histoire oubliée. Illustrierte Chronik der Frauenbewegung 1914–1963. Chronique illustrée du mouvement féministe 1914–1963. Stämpfli Verlag, Bern, 2000. ISBN 3-7272-9256-3
  • Gosteli Stiftung unter der Leitung von Müller Verena E.: Bewegte Vergangenheit. 20 Jahre Archiv zur Geschichte der schweizerischen Frauenbewegung. Stämpfli Verlag, Bern, 2002. ISBN 3-7272-1270-5
  • Moser Peter, Gosteli Marthe (Hrsg.): Une paysanne entre ferme, marché et associations. Textes d'Augusta Gillabert-Randin 1918-1940 Verlag hier+jetzt, Baden, 2005. ISBN 3-03-919012-1

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gosteli — is a rare yet distinguished surname of Swiss origin. This surname s history can be traced back to as early as the 12th century where it was held by many nobles and people of great importance. Information on the Gosteli surname turns up randomly… …   Wikipedia

  • Marthe Gosteli — (* 22. Dezember 1917 in Worblaufen; heimatberechtigt in Bolligen) ist eine Schweizer Frauenrechtlerin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gosteli Stiftung 3 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Cheadle, Alberta —   Hamlet   …   Wikipedia

  • Frauenstimmrecht (Schweiz) — Das Frauenstimmrecht in der Schweiz wurde durch eine eidgenössische Abstimmung am 7. Februar 1971 eingeführt. Formell wurde das Frauenstimmrecht am 16. März 1971 wirksam. Die Schweiz war somit eines der letzten europäischen Länder, welches seiner …   Deutsch Wikipedia

  • Frauenwahlrecht (Schweiz) — Das Frauenstimmrecht in der Schweiz wurde durch eine eidgenössische Abstimmung am 7. Februar 1971 eingeführt. Formell wurde das Frauenstimmrecht am 16. März 1971 wirksam. Die Schweiz war somit eines der letzten europäischen Länder, welches seiner …   Deutsch Wikipedia

  • Worblaufen — Ittigen Basisdaten Kanton: Bern Amtsbezirk: Bern BFS Nr …   Deutsch Wikipedia

  • Robert James Shuttleworth — ( * 1810 1874) fue un naturalista, ornitólogo y botánico inglés que vivió y trabajó en Suiza y en Francia. Vivió su infancia y juventud en Ginebra. Estudia en Edinburgo, y retorna a Suiza, casándose con una mujer de Solothurn; y viven en Berna,… …   Wikipedia Español

  • Augusta Gillabert — Randin (* 22. November 1869 in Orbe; † 1. April 1940 in Lausanne) gründete 1919 die erste Bäuerinnengenossenschaft der Schweiz, die Association des paysannes de Moudon (ab 1930: Association agricole des femmes vaudoise). Augusta Gillabert setzte… …   Deutsch Wikipedia

  • Frauenemanzipation — Die Suffragette „Mrs. Suffern“ hält ihr Transparent hoch. (1914, vermutlich in New York) Die Frauenbewegung ist eine internationale soziale Bewegung, die sich für die Rechte der Frauen in der Gesellschaft einsetzt. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Frauenfrage — Die Suffragette „Mrs. Suffern“ hält ihr Transparent hoch. (1914, vermutlich in New York) Die Frauenbewegung ist eine internationale soziale Bewegung, die sich für die Rechte der Frauen in der Gesellschaft einsetzt. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”