- Gothaer Straßenbahn
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Die Straßenbahn Gotha ist die meterspurige Straßenbahn der Stadt Gotha in Thüringen. Sie umfasst außerdem die Thüringerwaldbahn (Überlandstraßenbahn). In Betrieb ging die Straßenbahn Gothas im Jahr 1894. Heute gibt es fünf Linien, die alle von der Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha GmbH betrieben werden.
Inhaltsverzeichnis
Liniennetz
Linie Verbindung Länge Fahrtzeit Haltestellen Taktzeit (tags) 1 Hauptbahnhof–Kreiskrankenhaus 6,1 km 23 min 15 10 min* 2 Hauptbahnhof–Ostbahnhof 3,0 km 12 min 8 20 min 3 Waltershäuser Straße–Ostbahnhof 4,0 km 14 min 10 - 4 Thüringerwaldbahn
Gotha–Waltershausen Gleisdreieck–Friedrichroda–Tabarz21,7 km 58 min 22 40 min 6 Waltershausen Gleisdreieck–Waltershausen Bahnhof 2,4 km 7 min 5 ~30 min Anmerkungen:
* Beim Takt der Linie 1 werden die Züge der Linie 4, die Fahrten der Linie 1 ersetzen, mitberücksichtigt.
Die alte Linie 3 führte von der Huttenstraße mit einer Zwischenstation zum Hauptfriedhof und wurde 1985 stillgelegt.
Die Linie 6 wurde bis 2007 der Waldbahnlinie 4 zugerechnet.
Geschichte
Zur ausführlichen Geschichte der Thüringerwaldbahn siehe dort.
Bereits im Jahre 1880 erwog man in der aufstrebenden Industriestadt Gotha, die damals auch Landeshauptstadt Sachsen-Gothas war und etwa 27.000 Einwohner zählte, eine Pferdebahn vom Bahnhof im Süden in das Stadtzentrum zu bauen. Diese Bemühungen verliefen jedoch zunächst im Sande. 1893 beschloss der Stadtrat am 24. Mai die Errichtung einer elektrischen Straßenbahn in Gotha. Ausgeführt wurde der Bau dann von der Union Electrizitäts-Gesellschaft Berlin, Eigentümer der Bahn war zunächst die Elektrizitäts-AG vormals W. Lahmeyer & Co aus Frankfurt am Main. Fertiggestellt wurde die Strecke im Frühjahr 1894, sodass sie am 2. Mai durch den Herzog von Sachsen-Gotha eröffnet werden konnte. Die Strecke führte vom Hauptbahnhof einmal um das Stadtzentrum herum zur Waltershäuser Straße und war 2,7 km lang. Die Fahrt kostete 10 Pfennig für einen Erwachsenen und 5 Pfennig für ein Kind.
Später ging die Straßenbahn in den Besitz der Electrizitäts Actien Gesellschaft über, die nun ein Überlandstraßenbahnnetz errichten wollte, wofür sie 1897 die staatsministerliche Genehmigung bekam. Um 1900 waren außerhalb der Stadt Gotha folgende Verbindungen zur Realisierung in Erwägung gezogen worden: eine Strecke nach Siebleben, eine Strecke über Waltershausen und Tabarz nach Winterstein mit Abzweigungen nach Friedrichroda und Schmerbach, eine Strecke nach Uelleben, eine Strecke nach Günthersleben-Wechmar, eine Strecke über Remstädt nach Goldbach und eine Strecke über Molschleben bis nach Töttelstädt. Letztlich sollte davon nur die Strecke über Waltershausen bis Tabarz zur Ausführung kommen.
1902 wurde dann eine Strecke südlich des Stadtzentrums zusätzlich zur bereits bestehenden, nördlich verlaufenden, in Betrieb genommen, wodurch ein Ringverkehr möglich wurde. Sie wurde jedoch bereits 1916 auf Grund des Ersten Weltkriegs eingestellt und der Betrieb dort nie wieder aufgenommen. 1912 ging die Straßenbahn in den Besitz einer Tochtergesellschaft der AEG über. Im gleichen Jahr wurde der neue Betriebshof an der Waltershäuser Straße errichtet, der den alten am Hauptbahnhof ablöste. 1914 wurde dann schließlich mit dem Bau der Thüringerwaldbahn über Waltershausen nach Tabarz begonnen, der aber 1915 wegen des Ersten Weltkriegs und seiner Folgen unterbrochen werden musste. Bis zur Wiederaufnahme der Bauarbeiten an dieser Strecke vergingen noch 13 Jahre. 1929 konnte sie dann einschließlich der Waltershäuser Stichstrecke in Betrieb genommen werden.
In Folge des Zweiten Weltkriegs wurde der Betrieb in den Jahren 1945/1946 eingestellt, außerdem wurde im Krieg eine Brücke der A 4 über die Thüringerwaldbahn zerstört, die erst wiederhergestellt werden musste, ehe wieder Zugverkehr stattfinden konnte. 1948 ging der Straßenbahnbetrieb in Staatseigentum über und wurde den Stadtwerken unterstellt, bevor er 1951 ein eigener Betrieb wurde. In den 1950er-Jahren wurde auch neues Wagenmaterial beschafft, welches die teils noch aus der Anfangszeit des Betriebs stammenden Fahrzeuge ersetzte. Alle stammten aus der Gothaer Waggonfabrik, die zu DDR-Zeiten weite Teile des Landes mit Straßenbahnwagen versorgte. 1965 folgten die ersten Gelenkwagen (Typ GT4). 1981 kamen dann auch die ersten KT4D-Triebwagen aus tschechischer Produktion zum Einsatz, die noch heute in modernisierter Form verkehren. Zwischen 1982 und 1988 gab es auf der Thüringerwaldbahn auch Güterverkehr.
1990 wurde im Zuge der Wende aus dem VEB eine GmbH als Betreiber. Gesellschafter wurden neben der Stadt Gotha die Gemeinden Friedrichroda und Tabarz sowie der Landkreis Gotha. Der Wagenpark wurde 1991 um sechs Fahrzeuge des Typs GT 6 aus Mannheim aufgestockt, 1993 folgten noch einmal vier solche Wagen.
Wagenpark
- Ein T1, Baujahr 1928, Hersteller: Gothaer Waggonfabrik, seit 1989 unter Denkmalschutz gestellt
- Zwei ET 57, Baujahre 1955 und 1963, Hersteller: Gothaer Waggonfabrik
- Ein G4, Baujahr 1965, Hersteller: Gothaer Waggonfabrik
Im Linienbetrieb:
- 12 KT4D, Baujahre 1981/82 und 1990, Hersteller: Tatra/ČKD (davon 7 modernisiert)
- 12 GT 6, Baujahre 1957 bis 1967, Hersteller: DUEWAG
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website der Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha GmbH
- Private Homepage mit Informationen zum Einsatz der Gothawagen in Gotha
- die-strassenbahn-in-gotha.de.tl, Eine Website über die Strassenbahn in Gotha mit Bildern und Infos
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