- Gottfried Kölwel
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Gottfried Kölwel (* 16. Oktober 1889 in Beratzhausen; † 21. März 1958 in Gräfelfing) war ein deutscher Lyriker, Dramatiker und Erzähler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er studierte in Amberg und München. Im Jahre 1914 erschien, von Martin Buber besonders gefördert, sein erstes Gedichtbuch »Gesänge gegen den Tod« im renommierten Leipziger Kurt Wolff-Verlag. [1] Kölwel stand mit Hermann Hesse in Kontakt und fand Aufmerksamkeit in Kreisen der Literatur. 1916 machte er Bekanntschaft Franz Kafkas anlässlich einer Lesung dessen Werke in München.
Gottfried Kölwel zählt zu den Autoren des literarischen Spätexpressionismus. Kölwels kulturkritischer Ansatz und seine Kritik der Moderne gehen auf die Jugendbewegung der zwanziger Jahre zurück. Er bekämpft weniger einen Gegensatz zwischen Stadt und Land als vielmehr Egoismus und soziale Fehlhaltungen. Seine Kapitalismuskritik ist Kritik an der Ausbeutung des Menschen und der Zerstörung der Natur. Auch die Zerstörung vorgeblich unwerten Lebens im Nationalsozialismus wird kritisiert.
Werke
Gedichte
- Gesänge gegen den Tod (1914)
- Die frühe Landschaft (Gde. u. Skn., 1917)
- Erhebung (1918)
- Irdische Fülle (1937)
- Münchner Elegien (1947)
- Gedichte (1949)
- Wir Wehenden (1959)
Erzählungen und Romane
- Bertolzhausen (1925)
- Volk auf alter Erde (1929)
- Der vertriebene Pan (1930, umgearbeitet u. d. T. Franz Sebas, 1940)
- Das Jahr der Kindheit (1935) = Das glückselige Jahr (1941)
- Das Glück auf Erden (1936)
- Die Wanderung nach Rödelsee (1938)
- Der geheimnisvolle Wald (1938)
- Franz Sebas (1939)
- Der Bayernspiegel, 2 Bde., die heitere Welt von Spiegelberg, das Tal von Lauterbach (1940/41)
- Die schöne Welt (1942)
- Der verborgene Krug (1944)
- Die Stimme der Grille (1950)
- Das Himmelsgericht (1951)
- Aufstand des Herzens (1952)
Dramen
- Der Hoimann (1933)
- Franziska Zachez (1934)
Hörspiele
- Am Strom (1936)
- Das Drachenspiel, dramatische Dichtung (als Hörspiel gesendet 1951)
Rezensionen
Rezensionen zum Gedichtband Wir Wehenden durch diese Welt:
- »Diese Gedichte trommeln mir zeilenweise förmlich gegen die Stirn. So rein, so sündenrein in allem waren sie, aus reinem Atem kamen sie, … Es sind trostreiche Gedichte, Trostgesänge alle; sie halten sich förmlich nur mit einer Hand im Dunkeln, vielleicht um nicht ganz losgebrochen zu werden aus der Erde, alles andere ist Helligkeit, gute und warhaftige.« Franz Kafka (1917)
- »Der Band enthält so viel Frisches, Natürliches, liebevoll und klaräugig Geschautes und Ausgesprochenes, daß ich entschieden zu seinen Liebhabern gehöre«
Thomas Mann (1950)
- »Gottfried Kölwels ›Gedichte‹ preisen in Ehrfurcht die Wunder der Schöpfung. Der helle und heitere Ton der frühen Gedichte wandelt sich unter dem Eindruck der Kriegszerstörung später in den Klagen des Elegikers (›Münchner Elegien‹), der trotzdem selbst in dem düsteren Memento mori seines Kerngedichts ›Wir Wehenden‹ den Glauben an ein Unvergängliches nicht aufzugeben vermag. Kölwel ist ein Lyriker von Geblüt. Was bei ihm glänzt, ist lauteres Gold.« Oskar Jancke
Ehrungen
Die Volksschule in seinem Geburtsort wurde nach ihm benannt.
Literatur
- Gottfried Kölwel, zum 70. Geburtstag am 16. Oktober 1959, Kuratorium zur Pflege des dichterischen Werkes von Gottfried Kölwel. München 1959.
- Gottfried Kölwel. Studien zu seinem erzählerischen und dramatischen Werk (Broschiert), Ingrid Girlinger, Regensburger Beiträge zur deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft, Reihe B: Untersuchungen, Band 50, 1991.
- Otto Heuschele: Kölwel, Gottfried. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, S. 327 f.
Weblinks
Einzelnachweise
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