Gräfelfing

Gräfelfing
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Gräfelfing
Gräfelfing
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Gräfelfing hervorgehoben
48.11888888888911.428888888889540
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: München
Höhe: 540 m ü. NN
Fläche: 9,58 km²
Einwohner:

12.870 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1343 Einwohner je km²
Postleitzahl: 82166
Vorwahl: 089
Kfz-Kennzeichen: M
Gemeindeschlüssel: 09 1 84 120
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Ruffiniallee 2
82166 Gräfelfing
Webpräsenz: www.graefelfing.de
Bürgermeister: Christoph Göbel (CSU)
Lage der Gemeinde Gräfelfing im Landkreis München
Starnberger See Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen Landkreis Ebersberg Landkreis Erding Landkreis Freising Landkreis Fürstenfeldbruck Landkreis Miesbach Landkreis Rosenheim Landkreis Starnberg Landkreis Weilheim-Schongau Landkreis Dachau München Forstenrieder Park Grünwalder Forst Hofoldinger Forst Höhenkirchener Forst Perlacher Forst Aschheim Aying Baierbrunn Brunnthal Feldkirchen (Landkreis München) Garching bei München Gräfelfing Grasbrunn Grünwald Haar (bei München) Höhenkirchen-Siegertsbrunn Hohenbrunn Ismaning Kirchheim bei München Neubiberg Neuried (bei München) Oberschleißheim Ottobrunn Planegg Pullach im Isartal Putzbrunn Sauerlach Schäftlarn Straßlach-Dingharting Taufkirchen (bei München) Unterföhring Unterhaching UnterschleißheimKarte
Über dieses Bild
Die Alte Kirche St. Stephanus in Gräfelfing
Innenraum von Alt St. Stephanus

Gräfelfing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis München am westlichen Stadtrand von München.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindegliederung

Für die Gemeinde Gräfelfing sind die beiden amtlich benannten Gemeindeteile Gräfelfing und Lochham ausgewiesen. Lochham, bis 1887 eine eigenständige Gemeinde, liegt im Wesentlichen nördlich der A96, während der Gemeindehauptort Gräfelfing südlich davon liegt.

Geschichte

Siedlungsspuren im Gebiet der Gemeinde reichen bis in die Bronzezeit zurück. Funde aus spätrömischer und merowingischer Zeit zeugen von ständiger Besiedelung.

Jahrhundertelang waren Gräfelfing und Lochham kleine Dörfer an der Würm. Erste urkundliche Erwähnungen der beiden Orte finden sich seit dem 8. Jh., in denen zunächst der Name „Grevolvinga“ (763) und später auch „Lohen“ auftaucht. Der Name „Grevolvinga“ verweist auf eine bajuwarische Sippensiedlung – es existieren Hypothesen, die daraus einen Sippenvater namens „Gra(u)wolf“ erschließen. „Lohen“ lässt sich auf einen mit einer „Lohe“ in den Wald gebrannten Platz zurückführen. Der Sitz der Hofmarksherren Schloss Seeholzen lag auf einer Halbinsel in der Würm.

Gräfelfing wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde, in die Lochham 1887 eingemeindet wurde.

Von 1987 bis 1993 wurde die Serie "Die glückliche Familie" mit Maria Schell und Siegfried Rauch in Gräfelfing gedreht. Inhaltlich handelt die Serie von der in Gräfelfing bei München lebenden Familie Behringer, einer typischen Mittelstandsfamilie der späten achtziger Jahre.

Politik

Bürgermeister

  1. Bürgermeister: Christoph Göbel (CSU)
  2. Bürgermeister: Peter Köstler (CSU)
  3. Bürgermeisterin: Heidi Plank-Schwab (SPD)

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Gräfelfing besteht aus 24 Mitgliedern:

Einwohnerentwicklung

  • 1870: 289
  • 1900: 465
  • 1935: 3512
  • 1950: 9924
  • 1973: 13.308
  • 1999: 13.109
  • 2005: 13.001

Durch politische Umwälzungen nach dem Zweiten Weltkrieg und die nahe Großstadt kam es zu einem stetigem Anwachsen der Wohnbevölkerung, bis sich die Zahl 1968 bei etwa 13.000 Einwohnern einpendelte.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

In einer Studie aus dem Jahr 2005 über das Kaufkraftvolumen in Deutschland belegt Gräfelfing hinsichtlich der Pro-Kopf-Kaufkraft den 5. Platz. Die Bürger in der Gemeinde westlich von München verfügen über durchschnittlich 30.072 Euro. Aktuell belegt Gräfelfing bezüglich der Einkommenssteuerkraft hinter München-Grünwald und Königstein im Taunus sogar den dritten Platz.

Verkehr

Die Anbindung an das Münchner S-Bahn-Netz wird durch zwei Stationen Lochham und Gräfelfing der Linie S 6 gewährleistet. Über die eigene Anschlussstelle an der A96 und die A99 ist Gräfelfing auch problemlos über die Autobahn zu erreichen.

Öffentliche Einrichtungen

  • Bürgerhaus
  • Feuerwehr
  • Bücherei
  • Bauhof und Wertstoffhof

Bildungseinrichtungen

  • Doemens - Brauereischule
  • Kurt-Huber-Gymnasium
  • Volks- und Hauptschule Lochham
  • Volksschule Gräfelfing
  • Akademie des bayerischen Bäckerhandwerks [ehemals Bäckerfachschule] Lochham
  • Jugendmusikschule Gräfelfing

Bauwerke

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Gräfelfing

Das 1936 von Michael Simon gebaute Gemeindebad an der Würm ("Am Anger") wurde 1939 wieder abgerissen.

In den 1930er Jahren entwarf Sep Ruf einige Wohnhäuser in Gräfelfing und Lochham, mit denen er versuchte, die offiziellen von der Reichskulturkammer vorgegebenen Leitlinien der Heimatschutzarchitektur mit modernen Elementen wie kubischen Grundformen, asymmetrischen Fensterordnungen, Fensterbändern, Satteldächern mit geringer Neigung, über Eck laufenden Balkonen zu ergänzen. Erhalten sind das Wohnhaus Professor Karl Hetzel in der Hermann-Hummel-Straße, das Wohnhaus Alois Johannes Lippl in der Geigerstraße, das Einfamilienhaus für Friedrich Brückner in der Scharnitzerstraße sowie das Wohnhaus Prof. Oswald Schloffer in der Aribostraße.

In der Nähe des Friedhofs erinnert eine Bronze-Skulptur an den Todesmarsch von 6.887 KZ-Häftlingen, welcher am 26. April 1945 durch das Würmtal und Gräfelfing führte. Acht identische Denkmäler wurden an den anderen Stationen der Marschroute aufgestellt.[3]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Josef Geiger, Landtagsabgeordneter und Kgl. Oberlandesgerichtsrat
  • Simon Spitzelberger, Dekan und Pfarrer 1887–1918
  • Josef Huber, Bürgermeister 1916–1933
  • Josef Weinbuch, Stifter des Geländes für das Altenheim St. Gisela
  • Rudolf von Hirsch, Schlossherr von Planegg
  • Paul Diehl, Bürgermeister 1948–1960
  • Sigi Segl, Heimatdichter und 3. Bürgermeister ab 1978
  • Johann Winter, Vorstand Wohbaugenossenschaft Am Anger
  • Dr. Eberhard Reichert, Bürgermeister 1972 - 2002
  • Josef Schmid, 2. Bürgermeister 1972 - 2002

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen, die in Gräfelfing geboren wurden

Personen, die in Gräfelfing wohn(t)en

Literatur

  • Gemeinde Gräfelfing (Hrsg.): Gräfelfing, 1979
  • Siegfried Segl: Gräfelfing - Vom Bauerndorf zur Gartenstadt im Würmtal, München: Hugendubel Verlag 1984, ISBN 3-88034-249-0
  • Gemeinde Gräfelfing (Hrsg.): Gräfelfing im Wandel. Dorf - Villenkolonie - "Gartenstadt", Horb am Neckar: Geiger Verlag 2008, ISBN 978-3-86595-238-7

Quellen

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. www.graefelfing-information.de
  3. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 143

Weblinks

 Commons: Gräfelfing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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