- Gräfelfing
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Wappen Deutschlandkarte 48.11888888888911.428888888889540Koordinaten: 48° 7′ N, 11° 26′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: München Höhe: 540 m ü. NN Fläche: 9,58 km² Einwohner: 12.870 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 1343 Einwohner je km² Postleitzahl: 82166 Vorwahl: 089 Kfz-Kennzeichen: M Gemeindeschlüssel: 09 1 84 120 LOCODE: DE GRF Adresse der
Gemeindeverwaltung:Ruffiniallee 2
82166 GräfelfingWebpräsenz: Bürgermeister: Christoph Göbel (CSU) Lage der Gemeinde Gräfelfing im Landkreis München Gräfelfing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis München am westlichen Stadtrand von München.
Inhaltsverzeichnis
Gemeindegliederung
Für die Gemeinde Gräfelfing sind die beiden amtlich benannten Gemeindeteile Gräfelfing und Lochham ausgewiesen. Lochham, bis 1887 eine eigenständige Gemeinde, liegt im Wesentlichen nördlich der A96, während der Gemeindehauptort Gräfelfing südlich davon liegt.
Geschichte
Siedlungsspuren im Gebiet der Gemeinde reichen bis in die Bronzezeit zurück. Funde aus spätrömischer und merowingischer Zeit zeugen von ständiger Besiedelung.
Jahrhundertelang waren Gräfelfing und Lochham kleine Dörfer an der Würm. Erste urkundliche Erwähnungen der beiden Orte finden sich seit dem 8. Jh., in denen zunächst der Name „Grevolvinga“ (763) und später auch „Lohen“ auftaucht. Der Name „Grevolvinga“ verweist auf eine bajuwarische Sippensiedlung – es existieren Hypothesen, die daraus einen Sippenvater namens „Gra(u)wolf“ erschließen. „Lohen“ lässt sich auf einen mit einer „Lohe“ in den Wald gebrannten Platz zurückführen. Der Sitz der Hofmarksherren Schloss Seeholzen lag auf einer Halbinsel in der Würm.
Gräfelfing wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde, in die Lochham 1887 eingemeindet wurde.
Von 1987 bis 1993 wurde die Serie "Die glückliche Familie" mit Maria Schell und Siegfried Rauch in Gräfelfing gedreht. Inhaltlich handelt die Serie von der in Gräfelfing bei München lebenden Familie Behringer, einer typischen Mittelstandsfamilie der späten achtziger Jahre.
Politik
Bürgermeister
- Bürgermeister: Christoph Göbel (CSU)
- Bürgermeister: Peter Köstler (CSU)
- Bürgermeisterin: Heidi Plank-Schwab (SPD)
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Gräfelfing besteht aus 24 Mitgliedern:
- CSU 10 Sitze
- Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing 4 Sitze
- Bürgerverein Gräfelfing-Lochham 3 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen 2 Sitze
- SPD 2 Sitze
- Anliegerinitiative Gartengemeinde 2 Sitze
- FDP 1 Sitz [2]
Einwohnerentwicklung
- 1870: 289
- 1900: 465
- 1935: 3512
- 1950: 9924
- 1973: 13.308
- 1999: 13.109
- 2005: 13.001
Durch politische Umwälzungen nach dem Zweiten Weltkrieg und die nahe Großstadt kam es zu einem stetigem Anwachsen der Wohnbevölkerung, bis sich die Zahl 1968 bei etwa 13.000 Einwohnern einpendelte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
In einer Studie aus dem Jahr 2005 über das Kaufkraftvolumen in Deutschland belegt Gräfelfing hinsichtlich der Pro-Kopf-Kaufkraft den 5. Platz. Die Bürger in der Gemeinde westlich von München verfügen über durchschnittlich 30.072 Euro. Aktuell belegt Gräfelfing bezüglich der Einkommenssteuerkraft hinter München-Grünwald und Königstein im Taunus sogar den dritten Platz.
Verkehr
Die Anbindung an das Münchner S-Bahn-Netz wird durch zwei Stationen Lochham und Gräfelfing der Linie S 6 gewährleistet. Über die eigene Anschlussstelle an der A96 und die A99 ist Gräfelfing auch problemlos über die Autobahn zu erreichen.
Öffentliche Einrichtungen
- Bürgerhaus
- Feuerwehr
- Bücherei
- Bauhof und Wertstoffhof
Bildungseinrichtungen
- Doemens - Brauereischule
- Kurt-Huber-Gymnasium
- Volks- und Hauptschule Lochham
- Volksschule Gräfelfing
- Akademie des bayerischen Bäckerhandwerks [ehemals Bäckerfachschule] Lochham
- Jugendmusikschule Gräfelfing
Bauwerke
Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Gräfelfing
Das 1936 von Michael Simon gebaute Gemeindebad an der Würm ("Am Anger") wurde 1939 wieder abgerissen.
In den 1930er Jahren entwarf Sep Ruf einige Wohnhäuser in Gräfelfing und Lochham, mit denen er versuchte, die offiziellen von der Reichskulturkammer vorgegebenen Leitlinien der Heimatschutzarchitektur mit modernen Elementen wie kubischen Grundformen, asymmetrischen Fensterordnungen, Fensterbändern, Satteldächern mit geringer Neigung, über Eck laufenden Balkonen zu ergänzen. Erhalten sind das Wohnhaus Professor Karl Hetzel in der Hermann-Hummel-Straße, das Wohnhaus Alois Johannes Lippl in der Geigerstraße, das Einfamilienhaus für Friedrich Brückner in der Scharnitzerstraße sowie das Wohnhaus Prof. Oswald Schloffer in der Aribostraße.
In der Nähe des Friedhofs erinnert eine Bronze-Skulptur an den Todesmarsch von 6.887 KZ-Häftlingen, welcher am 26. April 1945 durch das Würmtal und Gräfelfing führte. Acht identische Denkmäler wurden an den anderen Stationen der Marschroute aufgestellt.[3]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Josef Geiger, Landtagsabgeordneter und Kgl. Oberlandesgerichtsrat
- Simon Spitzelberger, Dekan und Pfarrer 1887–1918
- Josef Huber, Bürgermeister 1916–1933
- Josef Weinbuch, Stifter des Geländes für das Altenheim St. Gisela
- Rudolf von Hirsch, Schlossherr von Planegg
- Paul Diehl, Bürgermeister 1948–1960
- Sigi Segl, Heimatdichter und 3. Bürgermeister ab 1978
- Johann Winter, Vorstand Wohbaugenossenschaft Am Anger
- Dr. Eberhard Reichert, Bürgermeister 1972 - 2002
- Josef Schmid, 2. Bürgermeister 1972 - 2002
Söhne und Töchter der Gemeinde
Personen, die in Gräfelfing geboren wurden
- Florian Jungwirth (* 27. Januar 1989), Fußballspieler
- Frank Kleber (* 11. Februar 1981), Skeletonpilot
- Patrick Nothhaft (*14. Januar 1995), Fußballspieler
- Clara Schöne (* 6. Juli 1993), Fußballspielerin
- Adrian Sutil (* 11. Januar 1983), Automobilrennfahrer
- Michael Wolf (* 19. Dezember 1967), Schauspieler
- Patrick Ziegler (* 9. Februar 1990), Fußballspieler
Personen, die in Gräfelfing wohn(t)en
- Hans Billian, Filmregisseur
- Heidi Brühl, deutsche Schlagersängerin und Schauspielerin
- Peter Carsten, deutscher Schauspieler (08/15, Katanga, Drillinge an Bord)
- Hermann Diehl und Ferdinand Diehl, Gründer der Diehl Film und Schöpfer berühmter Trickfilme
- Ludwig Erhard, später zweiter Bundeskanzler der Bundesrepublik, lebte in Gräfelfing, als er Direktor der Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebiets war
- Gerhard Frey, Verleger und DVU-Vorsitzender
- Christian Frosch, Künstler
- Walter Goetz, Geschichtsprofessor in Tübingen, Straßburg und Leipzig
- Karl Hetzel, Professor für Tunnelbau und Baubetriebslehre an der Technische Hochschule München
- Reinhard Hickel, Ordinarius und Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung an der Ludwig-Maximilians-Universität München
- Kurt Huber, Mitglied der Weißen Rose wohnte bis zu seiner Festnahme in der heute nach ihm benannten Straße
- Mirok Li, koreanischer Schriftsteller
- Bata Illic, serbischer Schlagersänger
- Heribert Illig, Chronologiekritiker und Verleger
- Dirk Ippen, Verleger
- Gottfried Kölwel, Schriftsteller
- Georg Kostya, deutscher Radio- und Fernsehmoderator
- Stefan Lindl, Essayist und Publizist
- Alois Johannes Lippl, war ein bayerischer Intendant, Regisseur, Film- und Hörspielautor
- Heinz Maegerlein, bekannter Sportreporter und Fernsehmoderator des Fernsehquiz' „Hätten Sie’s gewusst?“
- Fritz Rasp, Schauspieler (Grundeis in Emil und die Detektive, Raffl in der Judas von Tirol, Der Schmale in Metropolis, viele Edgar Wallace Filme)
- Patrick Roche, deutscher Synchronsprecher
- Julius Schreck, enger Vertrauter Adolf Hitlers und einer der Begründer der SS
- Günther Sigl, Sänger und Mitgründer der Spider Murphy Gang
- Wolfgang Stegmüller, Philosoph und Professor an der Universität München
- Adrian Sutil, Formel-1-Rennfahrer Force India
- Horst Tappert, Schauspieler und Derrick-Darsteller in der gleichnamigen Krimi-Serie
- Claas Triebel, Autor und Psychologe
- Oswald Völkel, Kunstmaler und Freskant
- Paul Wühr, Schriftsteller und ehemaliger Lehrer an der Volksschule Gräfelfing
- Richard Fiedler, SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei, Politiker sowie SS- und Polizeiführer
Literatur
- Gemeinde Gräfelfing (Hrsg.): Gräfelfing, 1979
- Siegfried Segl: Gräfelfing - Vom Bauerndorf zur Gartenstadt im Würmtal, München: Hugendubel Verlag 1984, ISBN 3-88034-249-0
- Gemeinde Gräfelfing (Hrsg.): Gräfelfing im Wandel. Dorf - Villenkolonie - "Gartenstadt", Horb am Neckar: Geiger Verlag 2008, ISBN 978-3-86595-238-7
Quellen
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ www.graefelfing-information.de
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 143
Weblinks
Commons: Gräfelfing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Homepage der Gemeinde Gräfelfing
- Gräfelfing: Wappengeschichte vom HdBG
- Gräfelfing: Amtliche Statistik des LStDV
Verwaltungsgliederung im Landkreis MünchenStädte und Gemeinden: Aschheim | Aying | Baierbrunn | Brunnthal | Feldkirchen | Garching b.München | Gräfelfing | Grasbrunn | Grünwald | Haar | Hohenbrunn | Höhenkirchen-Siegertsbrunn | Ismaning | Kirchheim b.München | Neubiberg | Neuried | Oberhaching | Oberschleißheim | Ottobrunn | Planegg | Pullach i.Isartal | Putzbrunn | Sauerlach | Schäftlarn | Straßlach-Dingharting | Taufkirchen | Unterföhring | Unterhaching | Unterschleißheim
Gemeindefreie Gebiete: Forstenrieder Park | Grünwalder Forst | Perlacher Forst
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