Gouvernementalité

Gouvernementalité

Unter Gouvernementalität (frz. gouvernementalité) versteht man einen umfassenden Begriff von Regierung bzw. „Regierungskunst“. Nach Michel Foucault wird mit dem Begriff die spezifische Form betont, die das Führen von Menschen heutzutage besitzt – die Herrschaft im Einverständnis mit den Beherrschten.

Inhaltsverzeichnis

Begriffsgeschichte

In seiner gegenwärtigen Verwendung vor allem in der Politikwissenschaft und Soziologie geht der Begriff der Gouvernementalität auf Michel Foucault zurück, der ihn erstmals in seiner Vorlesung am Collège de France im Studienjahr 1977-1978 verwendete. Roland Barthes verwendete den Begriff in seiner Analyse der Alltagsmythen, um mit dem „barbarischen, aber unvermeidlichen Neologismus [...] die von der Massenpresse als Essenz der Wirksamkeit aufgefaßte Regierung“ begrifflich zu fassen. [1] . Eine Verwendung des Wort Gouvernementalität im Deutschen findet sich Ende des 19. Jahrhunderts, um die Regierungsorientierung von Parteien und Einzelpersonen unter Bismarck zu bezeichnen.

Semantik

Nach Michel Senellart, der Herausgeber der französischen Ausgabe der Vorlesungsreihe am Collège de France, etablierte sich in der deutschen Foucault-Literatur mit der Übersetzung "Regierungsmentalität" für Gouvernementalität eine Fehlübersetzung, die auf dem Missverständnis beruhe, dass sich der Begriff der Gouvernementalität aus einem Zusammenziehen der französischen Begriffe gouvernement (Regierung) und mentalité (Mentalität, Denkweise) ergebe.[2]

Überblick

Mit dem Konzept der Gouvernementalität umfasst Foucault seine Forschungen zu der Genealogie von Macht-Wissens-Regimen – wie die Souveränitätsmacht, die Disziplinarmacht, die Normalisierungsgesellschaft und die darin stattfindenden Subjektivierungen, die Bio-Macht, die Technologien des Selbst – und stellt die hier aufgestellten Fragestellungen unter den Oberbegriff Gouvernementalität zusammen.

Das Konzept der Gouvernementalität bezeichnet bei Foucault Formen, Techniken und "Künste" des Regierens, die sich in einem Netzwerk aus Macht und Wissen nicht nur beim Führen eines Landes, sondern auch in den vielfältigen Machtverhältnissen zwischen Mediziner/Klient, Schüler/Lehrer oder in der Führung einer Familie bis hin zu der Führung "seiner selbst" (Subjektivierung) wiederfinden. Dabei geht er über die Erforschung der Künste der Befehlsgewalt hinaus und richtet seine Analyse ebenso auf die Künste der Verantwortung, Anleitung und Sorge wie z.B. bei dem Machtyp des "Pastorats", der unter anderem als die Umsorgung der Bevölkerung durch den Staat (vgl.Sexualitätsdispositiv) von Foucault herausgearbeitet wird.

Foucault geht hier über die herkömmliche Begriffe des Regierens hinausweisen und setzt monolithischen Vorstellungen von Machtverhältnissen oder rein juristisch definierten Formen des Regierens einen differenzierteren und komplexeren Begriff entgegen.

Mit Gouvernementalität werden sowohl Techniken und Künste des Regierens und Führens anderer, das Einfluss auf ihr Handeln nimmt, als auch die Techniken der Selbstführung in ihren wechselseitigen Eigenschaften zwischen äußeren und inneren Regierungstechniken zusammengefasst. Das Konzept erhält hier eine Scharnierfunktion zwischen den verschiedenen Herrschafts- und Machttechniken. So geht es hier einerseits sowohl um die Repräsentation und Rationalisierung von Macht in ihren Diskursen und Dispositiven als äußerliche und gesellschaftliche Form und andererseits gleichzeitig um die Techniken im Innern des Individuums, seiner Selbstführung, der Konstituierung des Subjekts, der "Subjektivierung" und der individuellen Verfolgung einer "Ethik der Existenz".

Gegenstand seiner Forschung sind somit nicht nur die Institutionen der Macht, des Wissens sowie die Handlungspraktiken und ihrer Wirkung auf die Einzelnen von außen, sondern auch von innen als Selbst-Techniken und Selbst-Führungen im Selbstverständnis der Individuen. Repräsentation und Rationalisierung von Macht wie in der Form des Homo oeconomicus ("liberale Gouvernementalität") oder die der "Staatsräson" werden dabei nicht als einfache Ideologien beschrieben, sondern in ihren Entstehungsprozessen ("Genealogie") als Macht-Wissens-Komplexe mit ihren "Wahrheitsspielen" (Machtformen, Konflikte, Sprachspiele – Legitimation durch Berufung auf eine "Wahrheit", Entstehung von Sagbarkeitsfeldern, Diskursivierungen) analysiert. Der Gouvernementalität liegt damit in ihren Machtformen jeweils eine "'politische Ökonomie' der Wahrheit" zugrunde.

Analyse

Ausgehend von der Feststellung, das Macht immer auch Widerstände erzeugt, sind es vielfach eben diese von ihm beobachteten Widerstände, anhand denen er die Forschungsfragen ausrichtet und die den ersten Zugang für die Analyse bieten. Zur Ausarbeitung der jeweiligen Gouvernementalität gehört bei Foucault die Analyse von Machtmechanismen. Er legt hier keine Theorie zugrunde, sondern eine "Analytik der Macht" [3], die am empirischen Gegenstand verdeutlicht wird:

  • In "Überwachen und Strafen" ist seine Untersuchungsgegenstand die "Mikrophysik der Macht". Diese "Mikrophysik der Macht" greift als "Disziplinarmacht" formend auf die Körper und das Denken der Menschen ein und löst im modernen Staat die "Souveränitätsmacht" ab.
  • In "Der Wille zum Wissen" untersucht er vor dem Hintergrund der entstehenden Nationalstaaten die Bio-Macht und die staatlichen Machtstrategien, die Bio-Politik, die sich auf die Bevölkerung, ihre Arbeitsfähigkeit, ihre Gesundheit und Fortpflanzung beziehen.
  • Die "Pastoralmacht", eine im modernen Staat des Abendlandes in Form der "Polizei" (Policey) aus dem Christentum entstandene Machtform, analysiert Foucault als eine sowohl auf die gesamte Gemeinschaft und dem "Seelenheil" der Einzelnen bezogenen Machttyp, der die Individuen anleitet Wahrheiten "über sich selbst" zu produzieren.[4]
  • Die "Staatsräson", untersucht Foucault als ein Konzept des Staates, die auf der Pastoralmacht aufbaut. Der Staat entwickelt hier eine "politische Technologie der Individuen". Zur institutionellen Umsetzung dieser Technologie entwickelt der Staat die "Polizei". Der Einzelne wird zur Sicherung des Glück des Staates angehalten und geleitet.[5]
  • Anhand der Politische Ökonomie, die in dem Modell des "freien Marktes" und der Figur des homo oeconomicus sich aus einer Gegenbewegung zur Staatsräson als Liberalismus auf die Gesellschaft ausrichtet, richtet Foucault sein Forschungsprojekt auf das hier produzierte Wissen und die Entwicklungen, bei denen die "Gesellschaft" als der "neue Ort natürlicher Prozesse und Verläufe auf der Tagesordnung" steht.[6]

Grundlage der Untersuchung ist das Verständnis von einer engen und wechselseitigen Verständigung zwischen Macht und Wissen. Es wird also untersucht, wie Wissen produziert wird, unter welchen Umständen, Konflikten und Kämpfen dieses Wissen für eine bestimmte Zeit als gültig angesehene wird und welche "'politische Ökonomie' der Wahrheit" - z.B. der wissenschaftliche Diskurs in der jeweiligen Zeit - einem Macht-Wissens-Komplex zugrunde liegt.

Ursprüngliche Formen des Regierens

Basis seiner Forschung zur Gouvernementalität, deren Ergebnisse er in seinen Vorlesungen in den 1970er Jahren an dem Collège de France vorträgt, sind Schriften über die Kunst des Regierens seit dem 16. Jahrhundert. Diese frühen Autoren

"die sich mit der Kunst des Regierens befassen, (erinnern) regelmäßig daran, dass man in gleicher Weise davon sprechen kann, das Haus, Kinder, Seelen, eine Provinz, ein Kloster, einen religiösen Orden und eine Familie zu regieren (...)
Regieren tun (...) viele: der Familienvater, der Superior eines Klosters, der Erzieher und der Lehrer im Verhältnis zum Kind oder Schüler, und daran sieht man, dass der Regent und die Praktik des Regierens zum einen einem Feld mannigfaltiger Praktiken angehören. Deshalb gibt es auch viele Regierungen, und die des Fürsten, der seinen Staat regiert, ist nur eine Unterart davon. Alle diese Regierungen sind zum anderen der Gesellschaft selbst oder dem Staat innerlich (...)
So gibt es zugleich Pluralität der Regierungsformen und Immanenz der Regierungspraktiken im Verhältnis zum Staat, bestehen zugleich Mannigfaltigkeit und Immanenz dieser Aktivitäten (...)".[7]

Indem Foucault die Diskurse um diese Künste des Regierens zum Gegenstand seiner "Archäologie" (die empirische Erforschung vor dem Hintergrund seiner Fragestellung nach Macht- und Herrschaftstechniken) macht und die Aussagen dieser Diskurse problematisiert, sie nach ihrem Wechselspiel zwischen Macht und Wissen in ihren "Wahrheitsspielen" befragt, will er die Genealogie - Entwicklung - des Regierens im modernen Staat, ihre Diskurse und Dispositive aufzeigen.

Aspekte der Gouvernementalität

Foucault fasst mit dem Begriff der Gouvernementalität erstmals in seiner Vorlesung „Genealogie des modernen Staates“ drei zusammenhängende Erscheinungen in einem Konzept zusammen, mit dem er die charakteristischen Weisen des Regierungsweise in der spätkapitalistischer Gesellschaften erforscht:

Politische Rationalität

Erstens soll der Begriff ein spezifisches Gefüge von Institutionen beschreiben, das Zusammenwirken von kodifizierten Verfahren, formalen Gesetzen und unbewussten Gewohnheiten zu einer bestimmten politischen Rationalität. In der klassischen Dreiteilung der Politikwissenschaft entspräche dieser erste Aspekt am ehesten dem der „polity“.

Machttypus

Schon in seinen früheren Arbeiten (z.B. Der Wille zum Wissen, 1976) plädiert Foucault vehement für eine Neukonzeption der Machtanalyse. „Die Macht ist nicht eine Institution, ist nicht eine Struktur, ist nicht eine Mächtigkeit einiger Mächtiger“[8]. Die gängige Suche nach einer verbietenden, souveränen Macht als einer kontrollierenden und überwachenden Unterdrückungsmacht beschränke unser Verständnis von dem, wie Macht außerdem noch wirken kann. Mit dem Begriff der Gouvernementalität betont Foucault also zweitens die besondere Machtform Regierung, wie sie in der modernen Gesellschaft ihre Wirkung entfalte. Diese Regierung sei gekennzeichnet durch das Zusammenwirken von äußerer Fremdführung und Disziplinierung einerseits und innerer Selbstführung, Selbstdisziplin und Selbstmanagement der Individuen andererseits.

Historischer Prozess

Zum Dritten beinhaltet der Begriff der Gouvernementalität eine Perspektive auf die spezifische historische Entwicklung moderner Gesellschaften. Aus Sicht Foucaults erscheint der geschichtliche Prozess als Übergang von einem mittelalterlichen Gerechtigkeitsstaat zu einem neuzeitlichen Verwaltungsstaat, der sich nun allmählich „gouvernementalisiere“.

Wirkung

Seit Anfang der 1990er Jahre im anglo-amerikanischen Sprachraum und gegenwärtig zunehmend auch in Deutschland gewinnen die sogenannten Governmentality Studies zunehmend an Popularität. Als Instrument der Analyse greifen viel Autoren auf das Konzept der Gouvernementalität von Foucault zurück, um die neoliberale Umgestaltung des Staates bzw. der Gesellschaft zu beschreiben: So werde durch sie der Imperativ der Selbstführung, des Selbstmanagements, der Selbstkontrolle und der Selbstregulation universalisiert.

Die Governmentality Studies stehen allerdings nicht für eine neue Forschungsdisziplin, sondern begründen vielmehr einen interdisziplinären Forschungsansatz. Die zahlreichen Analysen beschäftigen sich mit einer breiten Variation von Forschungsgegenständen. Sie reichen von Untersuchungen zur Problematik der Gentechnologie bis zur Rekonstruktion politischer Steuerungspraktiken.

Giorgio Agambens Begriff "Gouvernementalität" greift Teile des biopolitischen Konzeptes Foucaults auf und verbindet es mit den Theorien Walter Benjamins und Hannah Arendts.

Zitatnachweise

  1. Roland Barthes: Mythen des Alltags, Frankfurt/M: Suhrkamp 1964, S. 114.
  2. Zu den Schwierigkeiten der Übersetzung des Neologismus bemerkt der Herausgeber der französischen Ausgabe der Vorlesungsreihe am Collège de France, Michel Senellart: „Entgegen der von bestimmten deutschen Kommentatoren vorgelegten Interpretation kann das Wort ‚gouvernementalité‘ nicht aus der Zusammenziehung von …gouvernement und ‚mentalité‘ resultieren […], da ‚gouvernementalité‘ aus ‚gouvernemental‘ abgeleitet ist – wie ‚musicalité‘ aus ‚musical‘ oder ‚spacialité‘ aus ‚spacial‘. […] Die Übersetzung des Wortes mit Regierungsmentalität […] ist folglich eine Fehldeutung. Anmerkung des Herausgebers Michel Sennelart. In: Michel Foucault: Geschichte der Gouvernementalität, Bd.1, , Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004, S. 564,
  3. Michel Foucault: Analytik der Macht. Frankfurt am Main, 2005, S. ???
  4. Michael Foucault: Wie wird Macht ausgeübt? in: H. L. Dreyfus / P. Rainbinow / M. Foucault, Jenseits fon Strukturalismus und Hermeneutik. Frankfurt am Main, athenäum, 1987, S. ???
  5. Michael Foucault, Geschichte der Gouvernementalität (I, II), Frankfurt am Main, 2004, S. ???
  6. Rainer Keller, Foucault, Konstanz, 2008, S. ???
  7. Foucault: Gouvernementalität, In: U. Bröckling / S. Krasmann / T. Lemke, Gouvernementalität der Gegenwart, Frankfurt am Main 2000, S. 46 f.
  8. Michel Foucault: Der Wille zum Wissen, Frankfurt am Main, Suhrkamp 1976, S. 114.

Literatur

  • Michel Foucault: Geschichte der Gouvernementalität, 2 Bde., Frankfurt/M. 2004
  • Roland Barthes: Mythen des Alltags, Frankfurt/M: Suhrkamp 1964
  • Lars Gertenbach: "Die Kultivierung des Marktes. Foucault und die Gouvernementalität des Neoliberalismus". Berlin. Parados Verlag 2007. ISBN 3-938880-09-0
  • Thomas Lemke: Kritik der politischen Vernunft – Foucaults Analyse der modernen Gouvernementalität, Hamburg: Argument, 1997. ISBN 3-88619-251-2
  • Ulrich Bröckling, Susanne Krasmann, Thomas Lemke (Hg.): Gouvernementalität der Gegenwart, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2000. ISBN 3-518-29090-8) (incl. der dt. Übersetzung von Foucaults Vorlesung Die Gouvernementalität)
  • Lars Gertenbach: Die Kultivierung des Marktes. Foucault und die Gouvernementalität des Neoliberalismus, Berlin: Parodos 2007, ISBN 978-3-938880-09-8
  • Stefan Kahl: Michel Foucaults politische Analytik. Studien zum Verhältnis von Wissen und Macht. Hamburg: Kovac 2004. ISBN 3-8300-1186-5
  • Fabian Kessl: Der Gebrauch der eigenen Kräfte. Eine Gouvernementalität Sozialer Arbeit, Weinheim/München: Juventa, 2005. ISBN 3-7799-1220-1
  • Susanne Krasmann: Die Kriminalität der Gesellschaft. Zur Gouvernementalität der Gegenwart, Konstanz: UVK, 2003. ISBN 3-89669-727-7
  • Ines Langemeyer: Subjektivierung als Schauplatz neoliberaler Macht, in: Zeitschrift für politische Psychologie, Jg. 10, Nr. 3+4, 2002. ISSN: 0942-9867
  • Ines Langemeyer: Subjektivität und kollektive Erfahrung. Subjektivierung als Machtinstrument im Produktionsprozess, in: Widerspruch, 24. Jg., Heft 46 (1. Halbjahr), 2004. ISSN 1420-0945
  • Patricia Purtschert, Katrin Meyer, Yves Winter (Hg.): Gouvernementalität und Sicherheit. Zeitdiagnostische Beiträge im Anschluss an Foucault Bielefeld: transcript 2008, ISBN 978-3-89942-631-1
  • Roland Anhorn, Frank Bettinger, Johannes Stehr (Hg.): Michel Foucaults Machtanalytik und Soziale Arbeit. Eine kritische Einführung und Bestandsaufnahme. VS-Verlag 2007 ISBN 978-3-531-15020-8
  • Torsten Junge: Gouvernementalität der Wissensgesellschaft. Politik und Subjektivität unter dem Regime des Wissens, Bielefeld: transcript Verlag 2008, ISBN 978-3-89942-957-2
  • Janine Böckelmann, Frank Meier (Hg.): Die gouvernementale Maschine. Zur politischen Philosophie Giorgio Agambens. Münster 2007. ISBN 978-3-89771-456-4
  • M. Pieper, E. Gutiérrez Rodríguez (Hg.): Gouvernementalität. Ein Sozialwissenschaftliches Konzept im Anschluss an Foucault. Frankfurt am Main; New York 2003.

Weblinks


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