- Goze
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Goze (jap. 瞽女, dt. „blinde Frau(en)“) waren blinde japanische Frauen, die als Wandermusikerinnen ihren Lebensunterhalt damit verdienten, die Shamisen zu spielen und traditionelle japanische Lieder zu singen. Dabei verdingten sie sich für gewöhnlich bei Volksfesten (Matsuri) in ländlichen Gebieten.
Der Beruf der Goze tauchte schon im Japanischen Mittelalter auf, wurde aber erst im 16. bzw. 17. Jahrhundert von großer Wichtigkeit als Beruf für blinde Frauen. Neben Berufen wie Masseurin oder Shamanin (Itako) war er meist die einzige Möglichkeit für blinde Frauen, in der japanischen Gesellschaft einen eigenen Unterhalt zu verdienen und ihren Familien nicht zur Last zu fallen.
Sie organisierten sich oft in Gruppen von einigen blinden Frauen (und auch manchmal sehende Wegweiserinnen), die sich gegenseitig unterstützten und deren Leiterin als Führer fungierte. Große Gruppen befanden sich in Echigo (Präfektur Niigata), Kai (Präfektur Yamanashi), Shinano (Präfektur Nagano), Präfektur Shizuoka, Präfektur Gifu. Viele kleinere Gruppen, von Kyūshū bis zur Kantō-Gegend, waren bis zur Vorkriegszeit aktiv.
Die von den Goze tradierte Kultur wurde erst in der Nachkriegszeit in größerem Maße von der Forschung beachtet. Durch die veränderten sozialen Bedingungen im modernen Japan, insbesondere der staatlichen Gleichstellung bzw. Förderung von Behinderten, gibt es gegenwärtig keine aktiven Goze mehr. Die letzte Goze-Meisterin, Kobayashi Haru (小林 ハル), starb am 25. April 2005 im Alter von 105 Jahren.
Literaturverzeichnis
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- 1976 Ihira Take kikigaki: Echigo no goze 伊平タケ聞き書 越後の瞽女. Kōdan-sha.
Weblinks
- Musizierende Frauengemeinschaften in Japan - Beobachtungen von Studenten der musikwissenschaftlichen Genderforschung an der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold (mit Musikbeispiel)
- Mami Fukae: Blind musician sees more than most - Englisch
- Zwei alte Fotografien von Goze aus der Bakumatsu-Zeit: [1], [2]
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