- Grade (Automobil)
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Grade war eine Automobilmarke, die in den 1920er-Jahren in Bork (Kolonie) (heute Borkheide) in Brandenburg Kleinwagen herstellte.
Firmengeschichte
1921 wurde die Grade Automobilwerke AG vom Flugzeugkonstrukteur Hans Grade zur Herstellung von Kleinwagen gegründet - Bestimmungen des Versailler Vertrages untersagten nach dem Ersten Weltkrieg jegliche Flugzeugbau-Aktivitäten in Deutschland, sodass sich viele Flugzeugbauer auf benachbarte Gebiete wie den Fahrzeugbau begaben.
Noch im gleichen Jahr stellte die Firma einen offenen Zweisitzer auf der Berliner Automobilausstellung vor. Er wurde durch einen Einzylinder-Zweitakt-Motor mit 887 ccm Hubraum, der 12 PS entwickelte, angetrieben. Im Jahr darauf ging dieses Fahrzeug, allerdings mit einem Zweizylindermotor eigener Entwicklung, als Grade Kleinwagen 4/16 PS in Serie. 1924 war dieser Typ sogar der in Deutschland am häufigsten verkaufte Kleinwagen.
Als aber Opel und Hanomag ihre Kleinwagen auf den Markt brachten, hatte das leichte Gefährt mit bootsförmigem Aufbau keine Chance mehr. Auch ein viersitziges Nachfolgemodell und der vierzylindrige Grade F4 konnten sich nicht durchsetzen. So ging die Grade Automobilwerke AG nach ca. 2.000 gebauten Fahrzeugen Ende 1927 in Konkurs.
Technische Daten
Typ Kleinwagen 4/16 PS Bauzeitraum 1922 - 1927 Aufbauten R2 Motor 2 Zyl. Reihe 2-Takt Ventile ohne Bohrung x Hub 70 mm x 105 mm Hubraum 808 cm³ Leistung (PS) 16 Leistung (kW) 11,8 bei Drehzahl (1/min) 1800 Verdichtung 4,8 : 1 Verbrauch 8 l / 100 km Getriebe 4-Gang mit Schaltung innen links Höchstgeschwindigkeit 75 km/h Leergewicht 400 kg Elektrik 6 Volt Länge 3670 mm Breite 1250 mm Höhe 1700 mm (mit Verdeck) Radstand 2900 mm Spur vorne/hinten 1000 mm / 1000 mm Reifengröße 710 x 90 HD - R2 = 2-sitziger Roadster
Quelle
Oswald, Werner: Deutsche Autos 1920-1945. 10. Auflage, Motorbuch Verlag Stuttgart (1996), ISBN 3879435197
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