- Borkheide
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Wappen Deutschlandkarte 52.22694444444412.85722222222258Koordinaten: 52° 14′ N, 12° 51′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Potsdam-Mittelmark Amt: Brück Höhe: 58 m ü. NN Fläche: 6,73 km² Einwohner: 1.857 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 276 Einwohner je km² Postleitzahl: 14822 Vorwahl: 033845 Kfz-Kennzeichen: PM Gemeindeschlüssel: 12 0 69 052 Adresse der Amtsverwaltung: Ernst-Thälmann-Str. 59
14822 BrückBürgermeisterin: Angelika Schulz Lage der Gemeinde Borkheide im Landkreis Potsdam-Mittelmark Borkheide ist eine Gemeinde im Zentrum des Landkreises Potsdam-Mittelmark in Brandenburg und Teil des Amtes Brück.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Borkheide liegt zwischen den Städten Beelitz und Bad Belzig, im Zauchegebiet, einem eiszeitlichen Sander. Auf dem Sand wachsen hauptsächlich Kiefern, daher wird der Ort auch als Waldgemeinde bezeichnet. Westlich von Borkheide liegt ein großer Truppenübungsplatz der Bundeswehr.
Geschichte
Entstehung
Die Gemeinde Borkheide ist, gegenüber der in der Nähe befindlichen Dörfer, wie Alt-Bork, Neuendorf oder Schäpe jüngeren Ursprunges. Erst seit 1898 gab es mit Jägern und Jagdpächtern einige Einwohner auf dem Gebiet der jetzigen Gemeinde. Der Startschuss für die Siedlung fiel mit den Bau eines Bahnhofes an der Berlin-Wetzlarer Eisenbahnstrecke. Im gleichen Jahr wurde eine Waldschänke, das heutige Fliegerheim gebaut. Diese waren zusammen mit dem Jagdschloss und dem Forsthaus Bork die ersten festen Gebäude im Ort. Bork begann durch die ruhige, waldreiche Lage für Immobilienmakler interessant zu werden. Der Geschäftsmann Poppenberg, gebürtiger Niemegker, und Georg Rothgießer erwarben große Flächen des Waldes, um sie zu vermarkten. Diese beiden Herren gelten als Gründer der kleinen Waldkolonie Bork.[2]
1909 bis 1945
Im Jahr 1909 siedelte sich der Flugpionier Hans Grade in Bork an. Im Jahr 1910 errichtete er in Bork eine Flugzeugfabrik und gründete die erste Flugschule in Deutschland. Beide waren bis 1914 in Betrieb. Es wurden 80 Flugzeuge gebaut und etwa 130 Schüler ausgebildet. Am 18. Februar 1912 fand hier die erste Flugpostbeförderung in Deutschland statt. Die Flugroute führte von Borkheide (damals noch Bork) nach Brück. Die Bestimmungen des Versailler Vertrages untersagten nach dem Ersten Weltkrieg jegliche Flugzeugbau-Aktivitäten in Deutschland, sodass sich viele Flugzeugbauer auf benachbarte Gebiete wie den Fahrzeugbau begaben. So wurde von Grade im Jahr 1921 die Grade Automobilwerke in Bork zur Herstellung von Kleinwagen gegründet. Es wurden bis 1924 bis zu 1.000 Autos produziert. In Grades Automobilwerk waren bis zu 800 Arbeiter beschäftigt. Diese ging bereits im Jahr 1927 in Konkurs.
Seit 1910 war Bork das Ausflugsziel vieler Berliner, die die Flugzeuge sehen und auch einmal selbst mitfliegen wollten. Um den Bahnhof und das Marsfeld entstanden die ersten Landhäuser und Gärten. Auch gründete sich durch die Ansiedlung der Flugzeugwerke ein Arbeitersiedlung daneben. Zu Beginn der 1930er-Jahre des vorigen Jahrhunderts war der Ort ein beliebtes Naherholungsziel und Sommerfrische für die Berliner.
Ende 1937 wurden die Dörfer des Umlands, die einen slawischen Namen trugen, umbenannt. Gleichzeitig wurde aus der Kolonie Bork die Gemeinde Borkheide. Ebenfalls in dem Jahr fanden hier die Dreharbeiten zum Film Ziel in den Wolken mit Brigitte Horney statt. Der ehemalige Flugplatz der Flugwerke wurde nach 1933, und während des Zweiten Weltkrieges militärisch genutzt. Ab 1944 haben in Borkheide viele Bewohner der näheren größeren Städte, insbesondere aus Berlin, Zuflucht vor den ständigen Fliegerangriffen gesucht.
1945 bis 1989
Die Nachkriegsentwicklung wurde dadurch geprägt, dass viele ehemalige Wochenendhäuser verfielen, da die Besitzer nicht mehr regelmäßig kamen. Dies lag zu einem großen Teil daran, dass viele der ehemaligen Besitzer aus der zerstörten Stadt Berlin weggezogen waren. Mit dem Mauerbau am 13. August 1961 wurde dann auch den Westberlinern der Zugang zu ihren Grundstücken und Wochenendhäusern endgültig abgeschnitten.
Ab den 1960er Jahren wurde Borkheide als Erholungsort von Bürgern aus dem Chemiedreieck Bitterfeld–Wolfen–Merseburg und Halle wiederentdeckt, die hier die ungenutzten Grundstück-und Wochenendhäuser übernahmen, um sich von den Luft- und Umweltbelastungen in ihren Heimatorten zu erholen. Einige größere Betriebe aus dieser Gegend betrieben hier auch ihre betriebseigenen Erholungsobjekte und Betriebsferienlager für Kinder.
Bevölkerungsentwicklung seit 1990
(ab 1990 31. Dezember):
1990 bis 1999
- 1990: 1070
- 1991: 1085
- 1992: 1109
- 1993: 1139
- 1994: 1351
- 1995: 1505
- 1996: 1650
- 1997: 1686
- 1998: 1749
- 1999: 1789
2000 bis 2009
- 2000: 1819
- 2001: 1833
- 2002: 1826
- 2003: 1824
- 2004: 1864
- 2005: 1873
- 2006: 1865
- 2007: 1875
- 2008: 1878
- 2009: 1878
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 12. Oktober 2000 genehmigt.
Blasonierung: „In Grün ein schräglinker silberner Propeller, begleitet oben von einem goldenen Posthorn und unten von zwei goldenen Pilzen.“[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Borkheide stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale.
Bilder aus dem Hans-Grade-Museum
Denkmal
Im Ort befindet sich das Grab von Hans Grade und Arthur Dizier, als eines von 16 Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft hier, der hier im Wald durch SS-Aufseher erschossen wurde, als er bei einem Transport einer Häftlingsgruppe des KZ Buchenwald fliehen wollte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Die Bahnstrecke Dessau–Berlin, ein Teil der früher auch unter dem Begriff Kanonenbahn bekannten Berlin-Wetzlarer Eisenbahnstrecke, führt durch das Gemeindegebiet und verbindet mit dem Regionalexpress RE 7 (sogenannter AirportExpress) den Ort mit Potsdam und Berlin (Fahrzeit 20 bzw. 40 min), aber auch mit den südlich gelegenen Städten Bad Belzig und Dessau. Die nahegelegene Bundesautobahn 9 ist über den Anschluss Beelitz zu erreichen.
Durch Borkheide führt der Europaradwanderweg R1 der die französische Kanalküste bei Boulogne mit St. Petersburg verbindet.
Naturbad
Das im Jahr 2003 wieder eröffnete Waldbad Borkheide ist ein künstlich angelegtes chemiefreies Naturbad, welches das im Jahr 1972 erbaute, stark sanierungsbedürftige und deshalb 1998 geschlossene alte Waldbad ersetzte. Im Bad befinden sich seit Sommer 2005 auch eine Rutsche für Kinder und ein 3-Meter-Sprungturm. Da dieses Bad durch einen Verein betrieben wird, haben viele Mitglieder hier eine ergänzende Freizeitbeschäftigung, z.B. in der DLRG gefunden.
Sport / Vereine
Unweit dieses Bades befindet sich der Sportplatz des örtlichen Sportverein BSV 90. Weiterhin besteht eine aktive Freiwillige Feuerwehr mit Jugendgruppe im Ort.
Quellenangaben
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ www.borkheide.de: Geschichtliches von Borkheide, hier online; zuletzt eingesehen am 16. Nov. 2009
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
Weblinks
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