Grafen von Vaihingen

Grafen von Vaihingen

Die Grafen von Vaihingen waren ein mittelalterliches Adelsgeschlecht in Franken und Schwaben.

Die Vaihinger Grafen stammen von einem ursprünglich um Würzburg und an der Saale ansässigen fränkischen Adelsgeschlecht mit Leitnamen Egino ab, das im hohen Mittelalter seinen Besitz durch den Erwerb von Urach und Achalm vergrößern konnte und von dem wohl auch die Grafen von Urach abstammen. Durch Heirat kam das Geschlecht in den Besitz des zuvor den Grafen von Calw gehörigen Vaihingen im Enzgau, wo sich die Linie der Grafen von Vaihingen ausbildete und reichen Besitz hatte. Über die Heirat Konrads II. von Vaihingen (1210/20–1271/75) mit Agnes von Eselsburg erwarben die Vaihinger auch die Herrschaft der um 1252 im Mannesstamm ausgestorbenen Herren von Eselsburg mit Hohenhaslach, Horrheim, Ensingen und weiteren Gütern. Sie nahmen ihre Grablege im von den Eselsburgern gegründeten Kloster Rechentshofen. Bereits Konrad II. war hoch verschuldet, was letztlich zum wirtschaftlichen Niedergang des Geschlechts führte, das sukzessive seine Besitztümer verpfänden und verkaufen musste. Sein Sohn Konrad III. stand auf Seiten König Rudolfs in Konflikt mit Württemberg. Konrad IV. heiratete Elisabeth von Schlüsselburg, die reiches Vermögen mit in die Ehe brachte, musste aber aus wirtschaftlichen Gründen Burg und Stadt Vaihingen an die Grafen von Oettingen veräußern und seinen Sitz künftig auf der Eselsburg nehmen. Heinrich von Vaihingen, der spätestens 1364 kinderlos starb, verschenkte 1356 seinen restlichen Besitz an Württemberg. Die württembergischen Grafen erwarben 1364 von Heinrichs Schwester Mechthild mit deren Ansprüchen auf einen Teil des väterlichen Erbes auch den letzten Rest des einstigen Vaihinger Besitzes.

Die Schenkungsurkunde Heinrichs von 1356 wirft verschiedene heimatgeschichtliche Fragen auf, da sie in Stuttgart aufgesetzt wurde und entgegen den sonstigen damaligen Gepflogenheiten einzig von Heinrich von Vaihingen, aber von keinen Zeugen gesiegelt ist. Die Gründe für die Hinwendung zu Stuttgart, gegen das man zwei Generationen zuvor noch zu Felde gezogen war, sind unbekannt. In der Schenkungsurkunde werden außerdem Horrheim und Hohenhaslach als Städte genannt, obwohl für beide Orte keine Verleihung des Stadtrechts bekannt ist.

Literatur

  • Weinort Hohenhaslach. Geschichte und Geschichten aus 1200 Jahren, Stadt Sachsenheim, 2000

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