- Grafische Programmiersprache
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Als Grafische Programmiersprache (englisch visual programming language, VPL) bezeichnet man eine Programmiersprache, in der ein Programm, Algorithmus oder Systemverhalten durch grafische Elemente und deren Anordnung definiert wird.
Da Grafische Programmiersprachen intuitiver zu bedienen sind als textuelle Programmiersprachen, können sie auch von Endbenutzern verwendet werden, man spricht dann von End User Development.
VPLs können nach Art der visuellen Darstellung in Icon, Tabellen und Diagramm basierende Sprachen unterteilt werden.
Häufig erfolgt die grafische Darstellung in der Form eines Blockdiagramms, in dem ein Block, dargestellt meist durch ein Rechteck, eine bestimmte Daten- oder Signalverarbeitung repräsentiert, während Linien, die mehrere Blöcke miteinander verbinden, den Datenstrom bzw. Signalfluss abbilden. Die zweite große Gruppe bilden Sprachen, die auf Zustandsdiagrammen basieren. Hier stellt ein Flächenelement wie das Rechteck einen möglichen Zustand dar, Linien zwischen Zuständen Zustandsübergänge. Mit Blockdiagrammen verbindet man auch den Begriff der Datenstromorientierten Programmierung, während man bei Zustandsdiagrammen in Anlehnung an die Kontrollstrukturen textueller Programmiersprachen von Programmierung im Kontrollfluss spricht.
Es gibt praktisch keine Software-unabhängige Definition einer grafischen Programmiersprache, allerdings diente die aus der Regelungstechnik stammende Darstellung als Blockschaltbild Mitte der 1980er Entwicklungsumgebungen wie LabVIEW oder Simulink als Vorlage und ist damit auch Ursprung des allgemeineren Blockdiagramms. Auch die Semantik von Zustandsdiagrammen variiert zwischen Implementierungen wie Stateflow oder ASCET-Zustandsdiagramm zu stark, als dass daraus eine allgemeingültige Sprachdefinition abgeleitet werden könnte.
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