- Grand Cafe Odeon
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Das Grand Café Odeon ist ein Kaffeehaus am Bellevue in Zürich.
Geschichte
1910 liess der Kaufmann Julius Uster an der Ecke des damaligen Sonnenquais (heute Limmatquai) und der Rämistrasse den ‚Usterhof’ bauen, einen mehrstöckigen Bau mit einer Tuffsteinfassade, darin war ein Kaffeehaus nach österreichischem Vorbild im Jugendstil mit grossen Fenstern, Kronleuchtern, Messingverkleidungen und mit Marmor verkleideten Wänden.
Am Sonntag, dem 1. Juli 1911 eröffnete das ‚Grand Café Odeon’ um 18.00 Uhr erstmals seine Türen. Im Keller gab es eine eigene Konditorei und im 1. Stock einen Billardraum. Geführt wurde das Odeon vom Münchner Restaurateur Josef Schottenhaml. Internationale Zeitungen und Lexika lagen auf, oft wurde Schach gespielt. Eine Polizeistunde gab es nicht. In Zürich war das ‚Odeon’ das erste Lokal, in dem Champagner glasweise im Offenausschank serviert wurde.
Zahlreiche Schriftsteller, Maler und Musiker verkehrten regelmässig im Odeon und verliehen dem Café über Jahrzehnte hinweg den Ruf eines Intellektuellentreffpunktes. Zu den prominenten Besuchern gehörten Stefan Zweig, Hans Arp, Frank Wedekind, William Somerset Maugham, Erich Maria Remarque, Klaus Mann, Friedrich Torberg, Franz Léhar, Arturo Toscanini, Wilhelm Furtwängler, James Joyce, Albert Einstein, Lenin und viele andere. Ein Vertrauensmann der Emigranten war der Verleger Dr. Emil Oprecht, der die Werke vieler Schriftsteller druckte.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde und blieb das Odeon für mehrere Jahrzehnte Treffpunkt der jungen intellektuellen Generation. Anfang der 1970er Jahre wurde das Odeon durch die benachbarte Drogenszene oft in Mitleidenschaft gezogen, die Einrichtung wurde durch Randalierer teilweise zerstört und musste renoviert werden. Zwecks besserer Überschaubarkeit wurde die Restaurantfläche verkleinert und der nördliche Eingang aufgehoben. Im nördlichen Teil des ehemaligen Cafés ist heute eine Apotheke untergebracht.
Weblinks
47.3676988.545208Koordinaten: 47° 22′ 4″ N, 8° 32′ 43″ O; CH1903: (683583 / 246906)
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