- Grandfey-Viadukt
-
Der Grandfey-Viadukt an der Bahnlinie von Bern nach Freiburg gehört zu den grössten Brücken der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Bei Grandfey rund vier km östlich des Bahnhofs von Freiburg überquert die Bahn das tief in den Molassefelsen eingeschnittene und breite Tal der Saane. Die Bahngesellschaft Chemins de fer fribourgeois beauftragte 1856 den Ingenieur Leopold Blotnicki mit Studien für diese aufwändigste Bauaufgabe in ihrem Streckennetz.
Geschichte
Von 1858 bis 1862 wurde die 334 m lange und 82 m hohe Brücke von der Baufirma Schneider & Cie. in Le Creusot als Stahlfachwerkkonstruktion ausgeführt. Sechs auf mächtigen Steinfundamenten stehende Gitterpfeiler trugen einen starken Fachwerkbalken, auf den der Oberbau der Schienen zu liegen kam. Im Innern des Fachwerkträgers gab es eine Passage für Fussgänger und kleine Karren. Damit erschloss der Grandfeyviadukt für den leichten Landverkehr eine neue Passage über die lang gestreckte und sehr unwegsame Schlucht der Saane.
Mit der Elektrifizierung des Schienennetzes der Schweizerischen Bundesbahnen musste die Brücke verstärkt werden, um die schwereren und schneller fahrenden Lokomotiven und Zugskompositionen tragen zu können. Nach einem Konzept des Brückenbaubüros der SBB erhielt der Grandfey-Viadukt von 1925 bis 1927 seine neue Gestalt. Dazu hatten die SBB den Pionier grosser Betonbauten in der Schweiz, Robert Maillart, als beratenden Ingenieur beigezogen. Zwischen den sechs vollständig einbetonierten Stahlfachwerkstützen liegen weite Betonbögen, über deren Scheitel der erneuerte Fussgängerweg verläuft. Die sieben Bögen weisen lichte Weiten von 42 m auf. Auf den mächtigen Hauptbögen ruht eine lange Reihe schlanker Arkaden, die das Bett der Geleiseanlagen tragen. Mit der doppelten Bogenreihe gewinnt das grosse Bauwerk eine monumentale klassizistische Form.
Durch den Bau der Staumauer Schiffenen, welche 1964 beendet wurde, steht der untere Teil nun im Wasser des Schiffenensees.
Passage und Skulptur von Richard Serra
Die Passage durch den Grandfey-Viadukt gehört zu den schönsten Punkten im Streckennetz der Wanderwege und der Radwege des Kantons Freiburg. Bei dieser Passage befindet sich eine moderne Skulptur des amerikanischen Künstlers Richard Serra. Das Kunstwerk stellt einen L-förmigen Stahlträger dar und wurde im Jahr 1987 erstellt. Im August 2007 liess die SBB aus Sicherheitsgründen zwei Handläufe an das Kunstwerk anbringen, die wieder entfernt wurden. Bei der Bevölkerung ist die Skulptur umstritten, da sie für die Radfahrer störend und gefährlich ist.[1]
Literatur
- Gesellschaft für Ingenieurbaukunst: Schweizer Eisenbahnbrücken. vdf Hochschulverlag AG (ETH Zürich), Zürich 2001, ISBN 3-7281-2786-8, S. 106–111.
- Josef Brunner: Beitrag zur geschichtlichen Entwicklung des Brückenbaus in der Schweiz. Promotionsarbeit, Bern 1924, S. 48
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ SBB «ergänzt» 4-Mio-Kunstwerk mit Handlauf - 20min.ch
46.82657.168Kategorien:- Eisenbahnbrücke in der Schweiz
- Verkehr (Kanton Freiburg)
- Bauwerk im Kanton Freiburg
- Kulturgut von nationaler Bedeutung im Kanton Freiburg
- Erbaut in den 1860er Jahren
- Granges-Paccot
- Düdingen
Wikimedia Foundation.