Grasbrook

Grasbrook
Karte von Hamburg um 1660: Der Durchstich des Grasbrook ist noch ein Neuer Graben, heute stellt er den Verlauf der Norderelbe dar. Die Insel Grevenhof ist ein Teil Steinwerders geworden.
Blick auf Hamburg, vom Kleinen Grasbrook über die Norderelbe auf den Großen Grasbrook, um 1700. Zwischen Stadt und Grasbrook das Brooktor mit der dazugehörigen Brücke.

Der Grasbrook war eine sumpfige Insellandschaft im Urstromtal der Unterelbe vor Hamburg, die bis in das 19. Jahrhundert hauptsächlich als Viehweide diente. Mit der Stadt verbunden war er über das Brooktor und die dazugehörige Brücke, in etwa bei der heutigen Brooktorbrücke. Die Insel war nie eingedeicht und immer vom Hochwasser der Elbe und von Sturmfluten bedroht.

Im Westen der Insel befand sich zeitweilig der Richtplatz von Hamburg, auf dem nach alten Überlieferungen unter anderem der Seeräuber Klaus Störtebeker im Jahr 1401 hingerichtet worden sein soll.

Geschichte

1532 wurde der nördliche Teil des Grasbrooks, die Inseln Kehrwieder und Wandrahm, in die befestigte Stadt einbezogen. Zwischen 1568 und 1605 wurde die Insel mit einem Durchstich für die umgeleitete Norderelbe geteilt, es entstanden die Gebiete

Dies war eine der Maßnahmen, um den Hamburger Hafen für Seeschiffe tauglich zu machen.

Mit dem Bau der neuen Hamburger Wallanlagen von 1616 bis 1628 wurde das Stadtgebiet stark vergrößert, die Befestigungsanlage auf dem Großen Grasbrook verlief in etwa an dem heutigen Straßenzug Am Sandtorkai und Brooktorkai, die mit ihren Namen noch auf die beiden Tore in der Stadtmauer verweisen, im Westen mit der Bastion Georgius vor der Kehrwiederspitze und im Osten mit der Bastion Ericus, der heutigen Ericusspitze.

Seit circa 1740 siedelten sich auf dem Großen Grasbrook namhafte Hamburger Werften an. Zu Ihnen gehörte die Werft Johns, nach der die Johns’sche Ecke benannt ist, die Sommsche Werft und einige andere. Die Blüte dieser Werften wurde um 1850 erreicht, als unter anderem die ersten Segler der neu gegründeten Reederei HAPAG hier gebaut wurden (die „Nord Amerika“, das zweite Schiff der HAPAG, wurde bei Johns gebaut). Der Hafenausbau mit der Anlage des Sandtorhafens und des Grasbrookhafens ab Mitte des 19. Jahrhunderts hatten Priorität. Die Werftbesitzer wurden vom Hamburger Senat enteignet und auf die südliche Elbseite umgesiedelt. Nach nur 100 Jahren genügten die Hafenbecken nicht mehr den Anforderungen eines modernen Containerhafens.

Seit 1997 wird an diesem Ort der neue Stadtteil HafenCity errichtet, ein anspruchsvolles städtebauliches Neubauvorhaben für Gewerbe und Wohnungen. Zu diesem Zweck wird das ganze neu zu bebauende Gelände durch Aufschüttung auf eine hochwassersichere Ebene gebracht.

Siehe auch

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