Greuth (Höchstadt an der Aisch)

Greuth (Höchstadt an der Aisch)

Greuth ist ein Stadtteil von Höchstadt an der Aisch.

Geschichte

Als Gerüte, was so viel bedeutet wie Ort auf gerodetem Grund, wurde Greuth erstmals im Jahr 1303 urkundlich erwähnt.

Bereits in vorgeschichtlicher Zeit diente das Gebiet um Greuth als Siedlungsraum. Belege dieser frühen Siedlungstätigkeit sind vier Grabhügel nördlich und nordwestlich von Greuth. Der Ortsname und die Lage lassen darauf schließen, dass Greuth zu den Orten zählt, die im 10. oder 11. Jahrhundert im Zuge des Landesausbaus durch Rodung angelegt wurden. Motiv für die Gründung dürfte die bessere Nutzung der Wälder als herrschaftlich beaufsichtigte Zonen innerhalb der Wildbanngrenzen der Bistümer Würzburg und Bamberg gewesen sein.

Im Jahr 1303 war Greuth Lehen des Würzburger Hochstifts, vertreten durch die Ministerialen von Naisdorf, den späteren Truchseß von Pommersfelden. Nach mehreren Besitzwechseln kam Greuth an das Kloster Schlüsselau, was vom Bamberger Bischof 1333 bestätigt wird.

Greuth war ein „ungezimmertes Rittergut“, also ein adeliger Besitz ohne Haus, zu dem einige Teich- und Baumfällrechte gehörten. Ursprünglich zur Pfarrei Schnaid gehörend, wurde der Ort 1455 der neu gebildeten Pfarrei Zentbechhofen, das damals noch Linhardsbechhofen hieß, zugeordnet. Im 16. Jahrhundert im Besitz der Seckendorffs, ging Greuth 1601 an Ursula von Eyb, eine Tochter des Sigmund von Seckendorff, über. Bereits 1692 wurde in Greuth eine Ziegelei errichtet. Eine Kapelle wurde 1710 erstmals erwähnt, 1885 wurde sie erweitert und restauriert.

Im Jahr 1723 erwarben die Grafen von Schönborn das ehemalige Rittergut von den Erben des Bamberger Domdekans Reinhard Anton von Eyb für 6.883 Gulden. Im 18. Jahrhundert lag die Dorf- und Gemeindeherrschaft für das einstige Rittergut, das Greuth und Förtschwind umfasste, bei der Herrschaft Pommersfelden. Die Hochgerichtsbarkeit beim Centamt Bechhofen zählte elf Güter, zwei Halbgüter und zwei Sölden.

Die elf Familien, die am Ende des 18. Jahrhunderts in Greuth lebten, hatten eine Bauholzgerechtigkeit am fürstlichen Windwald. 1852 zählte Greuth als Gemeinde mit zwei Siedlungseinheiten zum oberfränkischen Distrikt und zum Landgericht Höchstadt. 1972 wurde Greuth mit seinem Ortsteil Förtschwind im Rahmen der Gebietsreform der Stadt Höchstadt an der Aisch zugeordnet. Heute präsentiert sich Greuth als ansehnlicher Ort mit einem schönen gewachsenen Kern und stattlichen Neubauten am Ortsrand.


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