- Gross national happiness
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Bruttonationalglück (BNG) ist der Versuch, den Lebensstandard in ganzheitlicher, humanistischer und psychologischer Weise zu definieren und somit dem herkömmlichen Bruttonationaleinkommen, einem ausschließlich durch Geldflüsse bestimmten Maß einen holistischeren Bezugsrahmen gegenüberzustellen.
Der Ausdruck wurde 1972 von Jigme Singye Wangchuck, dem König von Bhutan geprägt, in Entgegnung eines Kommentars der Financial Times, dass die Entwicklung der bhutanischen Wirtschaft zu langsam sei. Der König wollte damit zum Ausdruck bringen, dass er sich einer Wirtschaftsentwicklung verpflichtet fühle, die Bhutans einzigartiger Kultur und ihren buddhistischen Werte gerecht würde.
Während konventionelle Entwicklungsmodelle das Wirtschaftswachstum zum herausragenden Kriterium politischen Handelns machen, geht die Idee des Bruttonationalglücks davon aus, dass eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft nur im Zusammenspiel von materiellen, kulturellen und spirituellen Schritten geschehen kann, die einander ergänzen und bestärken. Die vier Säulen des Bruttonationalglücks sind die Förderung einer sozial gerechten Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung, Bewahrung und Förderung kultureller Werte, Schutz der Umwelt und Errichtung von guten Regierungs- und Verwaltungsstrukturen.
Bruttonationalglück lässt sich nur schwer objektiv messen und unterliegt einer Reihe von subjektiven Werturteilen. Das ist aber bei sonst üblichen Wirtschafts- und Sozialmodellen gleichermaßen der Fall. Da die entscheidende Frage ist, wer die Eckpunkte des Bezugsrahmens definiert, kommt der Art und Weise der politischen Willensbildung und der derzeit laufenden Diskussion für eine neue Verfassung große Bedeutung zu.
In einem vom New Economic Foundation's Centre for Well-Being in London erstellten Happy Planet Index, der Lebenserwartung und Zufriedenheit der Bevölkerung in Relation zu den konsumierten Gütern setzt, belegt Vanuatu den ersten Platz, gefolgt von Kolumbien. Die USA stehen in dieser Liste auf Platz 150, noch hinter Entwicklungsländern wie Burkina Faso. Der Index wurde von Robert Stavins, einem Wirtschaftswissenschaftler der Harvard University, kritisiert, weil er lediglich die ideologische Voreingenommenheit seiner Autoren widerspiegele. [1]
Quellen
- ↑ Happy math. In: Foreign Affairs, Nr. 156, 2006, S. 20
Literatur
- Dieter Brauer: Gross national happiness as development goal. In: Development and cooperation 30. 2003, 7, S. 288-292
- Frank Dixon: Gross national happiness: measuring what matters. In: Reflections ISSN 1524-1734 7. 2006, 3, S. 15-24
Weblinks
- Grossinternationalhappiness.org (englisch)
- Beispiel aus der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
- Gross National Happiness ("Bruttosozialglück")
- Bhutans offizielle Seite zu Gross National Happiness, Centre for Bhutan Studies (engl.)
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