- Grubber
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Der Grubber (englisch to grub ‚graben‘) ist ein landwirtschaftliches Gerät zur nichtwendenden Bodenbearbeitung, der zur Lockerung und Krümelung des Bodens sowie zur Unkrautbekämpfung und Einarbeitung von humosen Materialien in den Boden eingesetzt wird. Kleinformen als Gartengeräte (mit beweglichen messerähnlichen Räder oder drei Zinken an einem Stiel) werden ebenfalls als Grubber bezeichnet.
- In den leichteren, ursprünglichen Ausführungsarten wird er auch Feingrubber, Kultivator oder Krümler genannt. Das überwiegende Einsatzgebiet bei der Saatbettbereitung wird nachfolgend beschrieben.
- In Kombination mit Eggen und anderen Bodenbearbeitungsgeräten werden Grubber als Saatbeetkombination zur Saatbettbereitung verwendet.
- In Kombination mit Saat- und Pflanzmaschinen sind Grubberschare auch an Direkt- und Mulchsaatgeräte angebracht.
- Die widerstandsfähige Weiterentwicklung des Grubbers ist der Schwergrubber. Dieser kann den Ackerboden ohne Vorarbeit krumentief lockern, ein Verfahren im Zusammenhang mit der pfluglosen Bodenbearbeitung.
Geschichte
Der Grubber ist die Mechanisierung des Sauzahns (vom hakenfömigen Grabstock abgeleitet), beziehungsweise von Karst und Krail. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Grubber in starrer Bauweise gefertigt. Der Tiefgang, die Arbeitsbreite und die Zahl der Zinken war aufgrund der geringen Zugkraft der Zugtiere beschränkt. Der Grubber wurde von Beginn an zur Einsparung von Pflugarbeiten benutzt. Er diente der Lockerung der Winterfurche im Frühjahr bzw. auf unkrautfreien Ackerflächen der Saatbettbereitung für Frühjahrskulturen. In Regionen mit sandigen Böden wurde er auch zur Stoppelbearbeitung und Saatbettbereitung für Sommerzwischenfrüchte benutzt.
Mit dem Beginn der Mechanisierung wurden ab 1900 sehr unterschiedliche Grubbertypen entwickelt. Federzahnzinken – und in neueren Versionen an Hydraulikzylindern befestigte Zinken – lösten die ursprünglich – durch Scherbolzen gesicherten – starr am Rahmen befestigten Zinken ab.
Aufgaben
- Mit dem Kultivator ( = leichter Federzinkengrubber) werden gepflügte Ackerflächen aufgelockert, die nach der winterlichen Vegetationsruhe oder heftigen Regenfällen verdichtet sind und daher mit einer Egge nicht mehr zweckentsprechend bearbeitet werden können. Er ersetzt den früher vielerorts üblichen Zwiebruch, das nach dem Winter nochmalige Pflügen des abgesetzten Ackers.
- Bei der Gabe von Gülle oder Jauche auf das gepflügte Feld reichen Eggen zur fachgerechten Einarbeitung dieser Dünger oft nicht aus. In diesen Fällen ist ein Grubber mit genügend großem Zinkenabstand ein ideales Bearbeitungsgerät.
- Als Teil einer Saatbettkombination zur Bereitung eines optimales Saatbettes dient der Grubber zum Aufreißen und Lockern der obersten Bodenschicht. Die nachlaufenden Geräte, meist Schrägstab-Wälzeggen (Krümler) oder auch Saateggen, krümeln den gelockerten Boden weiter und drücken ihn zur Vorbereitung des notwendigen Erdschlusses des einzubringenden Saatgutes in Saattiefe an. Der Tiefgang des Grubberteils der Kombination wird hierbei so begrenzt, dass untergepflügtes Material nicht wieder an die Oberfläche gelangt
- Auf leichten Böden eignet sich der Feingrubber auch als Gerät zur Stoppelbearbeitung. Allerdings ist dazu die Abfuhr des Strohs notwendig.
Literatur
- Udo Bols: Landwirtschaftliche Anbaugeräte für Traktoren in früherer Zeit. Verlag Podszun-Motorbücher GmbH, Brilon, ISBN 978-3-86133-441-5
- Die Landwirtschaft: Band 3 - Landtechnik Bauwesen. BLV Verlagsgesellschaft, München, ISBN 3-405-14349-7
- Bodo Frahm: BGJ Agrarwirtschaft. 4. Auflage, Ulmer, Stuttgart, 1980, 1991, S. 116 ff., ISBN 3-8001-1049-0
- Wilhelm Martin: Handbuch der Landwirtschaft. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1895.
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