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Grubebach
(Bokel-Mastholter Hauptkanal)Der Bokel-Mastholter Hauptkanal südlich von Rietberg
Daten Gewässerkennzahl DE: 3116 Lage Nordrhein-Westfalen, Deutschland Flusssystem Ems Quelle Im Delbrücker Ortsteil Ostenland
51° 47′ 57,9″ N, 8° 37′ 14,6″ O51.7994222222228.6207111111111103Quellhöhe 103 m ü. NN[1] Mündung Nordwestlich von Rietberg in die Ems 51.8210611111118.361983333333372Koordinaten: 51° 49′ 16″ N, 8° 21′ 43″ O
51° 49′ 16″ N, 8° 21′ 43″ O51.8210611111118.361983333333372Mündungshöhe ca. 72 m ü. NN[1] Höhenunterschied ca. 31 m Länge 22,2 km[2] Einzugsgebiet 99,93 km²[2] Rechte Nebenflüsse Hoppenmeer, Lannertbach Linke Nebenflüsse Forthbach Gemeinden Delbrück und Rietberg Der Grubebach, im Unterlauf als Bokel-Mastholter Hauptkanal bezeichnet, ist ein orografisch linkes Nebengewässer der Ems in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Er hat eine Länge von 22,2 km.
Inhaltsverzeichnis
Flussverlauf
Der Grubebach entspringt im Delbrücker Ortsteil Ostenland als Flachlandbach in ca. 104 Metern Höhe. Er nimmt bereits nach wenigen Metern einen Zufluss mit eigenem Quelltopf auf und fließt daraufhin in westliche Richtung durch das Delbrücker Land hindurch. Hierbei fließt der Grubebach durchweg über ländliches Gebiet südlich an der Ortschaft Lippling entlang und unterquert nördlich von Nordhagen die Bundesstraße 64. Daraufhin verläuft das Gewässer nördlich an Westenholz vorbei. Nachdem rechtsseitig das aus Richtung Schöning zufließende 6,8 Kilometer lange Gewässer Hoppenmeer aufgenommen wurde ändert der Grubebach seinen Namen in Bokel-Mastholter Hauptkanal, was seinem kanalartigen Ausbau im Unterlauf geschuldet ist. Faktisch handelt es sich aber nach wie vor um ein natürliches Fließgewässer.
Der Hauptkanal setzt seinen Verlauf auf dem Gebiet der Stadt Rietberg fort, fließt südlich an Rietberg vorbei und passiert daraufhin den Ortsteil Bokel. Nördlich von Bokel wird zunächst rechtsseitig der Lannertbach, und kurz darauf der linksseitig zufließende Forthbach aufgenommen. Nur unweit dieser Zuflüsse mündet der Hauptkanal dann in die Ems.
Das Gewässer überwindet während seiner Fließstrecke einen Höhenunterschied von 31 Metern, somit ergibt sich ein mittleres Sohlgefälle von 1,4 ‰.
Charakteristik
Über den Grubebach bzw. den Bokel-Mastholter Hauptkanal werden die Meliorationswässer aus der Mastholter Niederung zur Ems hin abgeführt. Vor allem diese Zuflüsse machen das Gewässer zum größten linksseitigen Zufluss der Ems in ihrem Oberlauf.
Der Grubebach verläuft nur knapp nördlich der Ems-Rhein-Wasserscheide. So entspringt z.B. der in die Glenne mündende Schwarze Graben nur wenige Meter südlich von dessen Verlauf und stellt bei Hochwasser bereits dort eine Verbindung zwischen den Flusssystemen her. Darüber hinaus existiert diese Verbindung auch dauerhaft durch den Zufluss des Schwalenbaches, der über den Landgraben mit der Glenne verbunden ist.
Geschichte
Nach dem Ende der letzten Eiszeit erhob sich das Bett des Grubebaches vor allem im Niederungsbereich südlich von Rietberg bis zu drei Meter über das umgebende Auenniveau, was durch die Wechselwirkung von Tiefenerosion und Sedimentation hervorgerufen wurde. Bei Hochfluten kam es daher regelmäßig zu Überschwemmungen, da sich das Wasser des Baches im Falle eines Bruches des Uferwalles ungehindert in die Niederungsflächen ergießen konnte.[3]
Aus diesem Grund wurde seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein Entwässerungsprojekt vorangetrieben, in dessen Folge das Bett des Grubebaches im Bereich von Rietberg und Bokel vertieft und in den kanalartigen Zustand versetzt wurde, in dem es sich bis heute befindet. Hierdurch ergibt sich gegenwärtig ein Konflikt zwischen den Zielen des Hochwasserschutzes und dem nach der Wasserrahmenrichtlinie angestrebten naturnahen Ausbau von Gewässern.
Im Juli 2002 kam es im Bokel-Mastholter Hauptkanal nach einem Großbrand im Rietberger Gewerbegebiet zu einem massiven Fischsterben, dem etwa 90 Prozent der im Gewässer heimischen Fischfauna zum Opfer fiel. Grund hierfür war über die Grabensysteme eingeflossener kontaminierter Löschschaum, der sich im Bereich Bokel teilweise meterhoch auf der Gewässeroberfläche türmte. Mittlerweile haben sich die Bestände jedoch wieder weitestgehend erholt, als Reaktion auf dieses Ereignis wurde die örtliche Kanalisation grundlegend überarbeitet.[4]
Einzelnachweise
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