Grün-Weiß Wolfen

Grün-Weiß Wolfen
FC Grün-Weiß Wolfen
Voller Name Fußballclub
Grün-Weiß Wolfen
Gegründet 21. Januar 1994
Vereinsfarben grün-weiß
Stadion Jahnstadion
Plätze 5.000
Trainer Rastislav Hodul
Homepage www.fcgww.de
Liga Oberliga Nordost-Süd
2007/08 Verbandsliga Sachsen-Anhalt, 1. Platz
Trikotfarben
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Heim
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Auswärts

Der FC Grün-Weiß Wolfen ist ein Fußballklub in der im Süden Sachsen-Anhalts gelegenen Industriestadt Bitterfeld-Wolfen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vom Ballspielclub zur Betriebssportgemeinschaft

Nachdem 1909 in Wolfen die Filmfabrik Agfa gegründet wurde, nahm die Stadt einen raschen Aufstieg, der nach dem Ersten Weltkrieg auch die Gründung des Wolfener Ballspielclubs zur Folge hatte. Er nannte sich später in VfL Wolfen und IG Farben Sportverein um. Als nach 1945 alle Sportvereine aufgelöst werden mussten und in Ostdeutschland der Sport in so genannten Betriebssportgemeinschaften (BSG) neu organisiert wurde, gründete das Agfa-Werk am 15. Dezember 1948 die BSG Chemie Agfa Wolfen. Vor allem die Sektion Fußball machte die BSG DDR-weit bekannt.

Fußball in der DDR

Die Wolfener Fußballmannschaft stieg 1950 in die Landesliga Sachsen-Anhalt auf, damals die dritthöchste Spielklasse im DDR-Fußball. In ihrer ersten Landesliga-Saison kam die Mannschaft am Ende auf einen beachtlichen sechsten Platz, und schon ein Jahr später wurde Wolfen Landesmeister Sachsen-Anhalt. Damit hatte sich die BSG Chemie für die DDR-Liga qualifiziert. In der zweithöchsten DDR-Spielklasse konnten sich die Chemiker, ab 1957 ohne den Zusatz Agfa, bis 1964 halten. Die Saison 1963/64 wurde mit dem 16. und letzten Platz abgeschlossen, das bedeutete den Abstieg in die Bezirksliga Halle. 1966 wurde die Bezirksmeisterschaft mit 0:0 und 0:1 gegen Motor Ammendorf verpasst, zwei Jahre später reichte es aber zur Meisterschaft. In der anschließenden Aufstiegsrunde belegte Chemie Wolfen den 2. Platz und qualifizierte sich damit wieder für die DDR-Liga. Nach einem 3. Platz in der Saison 1970/71 schien sich Wolfen wieder in der Zweitklassigkeit etabliert zu haben, doch dann traf der Bannstrahl des DDR-Fußballverbandes die BSG. Wegen unzulässiger Abwerbung von Spielern und „unerlaubter finanzieller Zuwendungen“ wurde die Fußballmannschaft in die Bezirksliga zurückgestuft. Zwar gelang der Mannschaft der sofortige Wiederaufstieg, kam aber über einen 10. und 1974 über einen 11. Platz nicht hinaus und fand sich zur Spielzeit 1974/75 erneut in der Bezirksliga wieder. Zwischen 1977 und 1981 folgten noch einmal vier Jahre in der DDR-Liga, danach wieder ein Jahr in der Bezirksliga und zwischen 1982 und 1985 noch einmal drei zweitklassige Ligajahre. In der Saison 1983/84 hatte Chemie Wolfen ein gutes Jahr, das mit Platz 3 in der DDR-Liga abgeschlossen wurde. Trainer Klaus Reißig bot damals in den 22 Punktspielen folgende Stammelf auf:

Bernd Oelke
(18 Spiele, 33 Jahre)
Rainer Lodyga (18/22)
Ingo Riediger (20/24), Jörg Apitzsch (22/26), Karl-Heinz Hänel (19/32)
Olaf Wawrzyniak (19/25), Uwe Seidel (21/28), Jörg Ellinger (22/21)
Gerhard Tietze (14/27), Olaf Schaller (22/22), Uwe Nicksch (21/28)


Die erfolgreiche Saison zog im Durchschnitt 1.600 Zuschauer in das damals 10.000 Zuschauer fassende Stadion an der Jahnstraße an. Den DDR-Fußballspielbetrieb beendete Chemie Wolfen ab 1985 mit weiteren fünf Jahren in der Bezirksliga Halle. Die Mannschaft wurde 1989 noch einmal Bezirksmeister, verpasste aber als 3. in der Aufstiegsrunde die DDR-Liga.

Im DDR-Pokalwettbewerb kam Chemie Wolfen 1956 am weitesten. Im Achtelfinale siegte die Mannschaft beim Meisterschafts-Dritten SC Lok Leipzig überraschend mit 2:1. Erst im Viertelfinale kam nach einer 1:2-Heimniederlage gegen den 6. der Oberliga ASK Vorwärts Berlin das Pokal-Aus.

Ligenzugehörigkeit

1950 - 1952 Landesliga Sachsen
1952 - 1964 DDR-Liga*
1964 - 1968 Bezirksliga Halle
1968 - 1971 DDR-Liga
1971/72 Bezirksliga Halle
1972 - 1974 DDR-Liga
1974 - 1977 Bezirksliga Halle
1977 - 1981 DDR-Liga
1981/82 Bezirksliga Halle
1982 - 1985 DDR-Liga
1985 - 1990 Bezirksliga Halle
* insgesamt 24 Spielzeiten in der DDR-Liga, Rang 19 in der Ewigen Liga-Tabelle

FC Grün-Weiß

Mit den wirtschaftlichen Veränderungen in Folge der politischen Wende von 1989 entfiel die weitere Sportförderung durch die Filmfabrik. Daraufhin bildete sich die Betriebssportgemeinschaft in die SG Chemie Wolfen um. Vier Jahre später verselbständigte sich die Fußballabteilung und gründete am 21. Januar 1994 den FC Grün-Weiß Wolfen. Die 1. Männermannschaft spielte bereits seit 1990 in der Landes/Verbands-Liga Sachsen-Anhalt und konnte diese Klasse (ab 1994 5. Liga) auch in der Folgezeit behaupten. Das Frauenteam spielt ebenfalls seit Jahren in der 5. Liga. Im Jahr 2008 schaffte die 1. Männermannschaft des Fußballvereins bereits 4 Spieltage vor Saisonende den Aufstieg in die 4. Liga (Oberliga). Auch auf Grund der finanziellen Unterstützung des Hauptsponsors "Q-Cells" war in der Spielzeit 2007/08 einzig und allein der Aufstieg das Ziel von Grün Weiß Wolfen. Nach dem Aufstieg wurde der Vertrag von Trainer Olaf Schaller nicht verlängert. Mit Rastislav Hodul und René Tretschok wurde ein neues Gespann den Fans vorgestellt. Beide sind ehemalige Wolfner Spieler, wobei Hodul sich als Cheftrainer um das Team kümmern wird und Tretschok als Manager fungiert. Nach einem schlechten Saisonstart mit nur einem Sieg aus acht Spielen und nach langfristigen verletzungsbedingten Ausfällen im Defensivbereich entschieden sich die Grün-Weiß-Verantwortlichen zu einem Comeback Tretschoks. Am 9. Spieltag gegen den SSV Markranstädt stand der ehemalige Bundesligaspieler dann wieder auf dem Platz, konnte aber ein 0:2-Niederlage nicht abwenden. Zur Winterpause 2008/09, nach nur neun Punkten aus 15 Partien, steht die Mannschaft im Tabellenkeller der Liga.

Frauenfußball

Erfolgreicher als die Männer war zu DDR-Zeiten die Wolfener Fußballmannschaft der Frauen. Sie gehörte zu den Vorreitern im DDR-Frauenfußball. Bei der ab 1979 durchgeführten so genannten Bestenermittlung waren die Frauen aus Wolfen bis 1982 vertreten und belegten die Plätze 4, 3, 2 und 5. Die heutige Frauenfußballmannschft von Grün-Weiß Wolfen ist allerdings nur regional von Bedeutung.

Ehemalige Spieler & Trainer

  • Als Trainer waren tätig
    • Werner Welzel (bis 1981), 1 A-Länderspiel, 156 Oberligaspiele in Dessau, Berlin (ASK) und Halle
    • Klaus Urbanczyk (1984/85), 34 A-Länderspiele, 250 Oberligaspiele für Chemie Halle
  • Oberligaspieler waren
    • Klaus Büchner, war bis 1955 sowie 1957-59 in Wolfen, 1955-57 beim SC Chemie Halle, 1959-61 bei Wismut Gera, 1961-62 beim SC Wismut Karl-Marx-Stadt (2 Oberligaspiele) und ab 1962 wieder bei Wismut Gera, 9 Nachwuchsländerspiele
    • Matthias Liebers, kam 1996 vom VfB Leipzig, 321 Oberligaspiele für Lok Leipzig, 25 Bundesligaspiele für den VfB, 59 A-Länderspiele für die DDR
    • René Tretschok, ging 1984 als Jugendlicher zu Chemie Halle (81 Oberligaspiele), später 180 Bundesligaspiele für Dortmund, Köln und Berlin
    • Roland Wawrzyniak, kam 1984 von Chemie Halle (184 Oberligaspiele)
    • Petr Dragoun, Erstligaeinsätze in Tschechien und den Niederlande

Literatur

  • Chemie Wolfen in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, ISBN 3-89784-147-9

Weblinks

offizielle Website


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