Grünthal (Wenzenbach)

Grünthal (Wenzenbach)

Grünthal ist ein Ortsteil der Gemeinde Wenzenbach im Landkreis Regensburg.

Geschichte

Kapelle im Ortskern

Die Entwicklung des Wenzenbacher Raumes und die Besiedlung dieses Tales lässt sich bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgen. Die genaue Zahl der Hofstellen verzeichnet das Salbuch von Schönberg. Grünthal war eine bäuerliche Ansiedlung, deren dörflicher Charakter sich bis ins 20. Jahrhundert erhalten hat. Familiennamen wie Beier, Kargl, Lingauer, Schmalzl, Schmid und Weigert lassen sich urkundlich drei Jahrhunderte zurück nachweisen. Ursprünglich gingen die Äcker und Wiesen weiter nach Osten, dazu zählte der Schönachhof, der heute Waldung ist und 1877 letztmals urkundlich genannt wurde.

Die Herrschaft Schönberg übte im Mittelalter die Gerichtsbarkeit in diesem Raume aus. 1536 verzeichnete das Steuerregister Schönberg die Orte Wenzenbach, Hohenroith, Lindhof, Höhenhof, Irlbach, Harthof und Gonnersdorf; ferner „die , die außerhalb und im Gericht schonperg guetter liegend haben“, zu denen Grünthal mit neun Steuerpflichtigen gehörte; weiterhin die im „Fürstentum“ (Pfalz-Neuburg) liegenden, aber zum Gericht gehörenden Untertanen: Schwabelweis mit acht, Thanhof mit einem Wutzlhofen mit drei und Haslbach mit einem Steuerpflichtigen.

Vom 14. bis 18. Jahrhundert waren die meisten Gebiete im Wenzenbacher Raum der Herrschaft Schönberg im Kurfürstentum Bayern zugehörig. Alle Siedlungen, die später zur Gemeinde Grünthal kamen, aber nicht zur Herrschaft Schönberg gehörten, zählten zum oberpfälzischen Amt Sallern-Zeitlarn (Grünthal) oder zum kurbayerischen Herzogtum Neuburg (Fußenberg).

Mit dem Edikt von 1808 zur Bildung der Gemeinden beginnt die Geschichte der ehemaligen Gemeinde Grünthal, die 1818 im Gericht Regenstauf beurkundet wurde und unter anderem mit Brandlberg, Thanhof, Jägerberg und Pentlhof eine Gemeinde bildete. Schönberg erhielt Grafenhofen, Irlbach und Gonnersdorf, Roith zählte zu Fußenberg (später zu Grünthal) und Thanhausen zu Hauzenstein. 1857 kamen die Steuerbezirke Hauzenstein, Hölzlhof und Schönberg zum Landgerichtsbezirk Regenstauf, Grünthal dagegen zum Rentenamt Stadtamhof.

Verschiedene Änderungen dieser Gemeindegrenzen führten erst 1924 zur Bildung der Gemeinde Grünthal mit den Orten und Weilern Grünthal, Irlbach, Fußenberg, Roith, Sandhof, Grafenhofen, Ölberg, Lettenthal, Thurnhof, Unter- und Oberackerhof, Hölzlhof, Abbachhof, Schnaitterhof, Gonnersdorf, Jägerberg und Thanhof.

1978 kam die Gemeinde Grünthal im Zuge der Gebietsreform in Bayern mit ihren über 1600 Einwohnern und 14,57 km² zu Wenzenbach und bildet gleichzeitig mit Hauzenstein eine Einheitsgemeinde.

Somit bildet der Raum Wenzenbach wieder eine Einheit, wie ihn die Herrschaft von Schönberg schon einige Jahrhunderte zuvor innehatte.

49.05472222222212.161666666667

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Grünthal — bezeichnet Ortsnamen: Grünthal (Hagelstadt), Ortsteil der Gemeinde Hagelstadt, Landkreis Regensburg, Bayern Grünthal (Jetzendorf), Ortsteil der Gemeinde Jetzendorf, Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, Bayern Grünthal (Nümbrecht), Ortsteil der… …   Deutsch Wikipedia

  • Wenzenbach — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hauzenstein — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte im Landkreis Regensburg — Die Liste der Orte im Landkreis Regensburg listet die amtlich benannten Gemeindeteile (Hauptorte, Kirchdörfer, Pfarrdörfer, Dörfer, Weiler und Einöden) im Landkreis Regensburg auf.[1] Systematische Liste Alphabet der Städte und Gemeinden mit den… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Regensburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Regensburger Verkehrsverbund — Logo des Regensburger Verkehrsverbundes Der Regensburger Verkehrsverbund (RVV) wurde im Jahr 1983 gegründet. Er bedient sowohl Stadt als auch Landkreis Regensburg sowie Teile der Landkreise Neumarkt, Schwandorf, Cham, Kelheim und Stadt Amberg… …   Deutsch Wikipedia

  • Hagelstadt — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”