Gunter Haug

Gunter Haug
Gunter Haug

Gunter Haug (* 5. August 1955 in Stuttgart-Bad Cannstatt) ist ein deutscher Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gunter Haug begann seine Berufslaufbahn als Journalist als Mitarbeiter des „Alb-Boten“ in Münsingen, ab 1971 schrieb er unter anderem auch für die Südwestpresse und die Stuttgarter Zeitung. Nach seinem Zivildienst studierte er Neuere Geschichte, empirische Kulturwissenschaft und Geschichtliche Landeskunde in Tübingen und war ab 1976 als freier Mitarbeiter beim Südwestfunk, ab 1977 auch für weitere ARD-Anstalten tätig. Nach seiner Magister-Prüfung (1980) arbeitete er zunächst als Redakteur im Landesstudio Tübingen des SWF und in den folgenden Jahren in verschiedenen Positionen bei Hörfunk und Fernsehen des SWF (später SWR). Im Jahr 1991 wurde er Fernsehnachrichtenchef von SDR und SWF. 1993 übernahm er den Posten des Abteilungsleiters Fernseh-Unterhaltung beim SWF in Baden-Baden und wurde 1994 schließlich Abteilungsleiter im Fernseh-Landesprogramm des SWF/SDR zuständig für Sondersendungen.

Bekannt geworden ist er in den letzten Jahren im In- und Ausland auch durch Vorträge über Themen der süddeutschen Landeskunde, sowie durch mehrere hundert Lesungen aus seinen Büchern. In den vergangenen Jahren widmete er sich ausschließlich und mit großem Erfolg historischen und vor allem biographischen Tatsachenromanen.

Er wohnt in Schwaigern bei Heilbronn und in Rothenburg ob der Tauber. Mit großem Erfolg schreibt Gunter Haug biographische Tatsachenromane. Ferner hat er bislang zahlreiche historische Romane, Bücher zur süddeutschen Landeskunde und (bis vor einigen Jahren) Kriminalromane veröffentlicht.

Haug ist aufgrund seines Engagements bei einem Projekt der Welthungerhilfe Ehrenbürger der Gemeinde Santo Domingo (Philippinen) und erhielt 1996 den Deutschen Preis für Denkmalschutz. Als engagierter Gegner des umstrittenen Bahnprojekts "Stuttgart 21" hat er mehrere Solidaritätslesungen für die Verletzten des Polizeieinsatzes am 30. September 2010 im Stuttgarter Schlossgarten bestritten.

Werk

In seinen Veröffentlichungen beschäftigte sich Gunter Haug zunächst mit heimatgeschichtlichen Themen der Region Schwaben, bis er 1998 mit Tiefenrausch sein Debüt als Krimi-Autor vorlegte. In seinen Romanen, die unter dem Obertitel „Schwabenkrimis“ erschienen, verband Haug Schauplätze aus Süddeutschland zunächst mit Themen aus dem Tauchsport, bevor er den Schwerpunkt auf meist aktuelle Geschehnisse aus Politik und Wirtschaft verlagerte.

Sein Buch „Dieses eine Leben“, das im September 2006 erschien und sich mit einer wahren Begebenheit (dem Leben und dem gewaltsamen Ende von August Voll, des Großvaters von Haugs Ehefrau) in den Jahren zwischen 1933 und 1945 beschäftigt, machte bundesweit Schlagzeilen, weil darin die realen Namen von Opfern und Tätern in der NS-Zeit genannt werden und weil der Autor detailliert darauf hinweist, dass in der Gemeinde Kirchardt im Kreis Heilbronn, in der ein Großteil des Buches spielt, Adolf Hitler jahrzehntelang das Ehrenbürgerrecht nicht aberkannt wurde, während es im Kirchardter Gemeindeteil Berwangen bis heute noch nicht einmal für eine kleine Hinweistafel für die während der Novemberpogrome von 1938 zerstörten Synagoge gereicht hat. Wie man dagegen verantwortungsvoll und bewusst mit Geschichte umgehen kann, hat die Stadt Winnenden bewiesen, die im Januar 2010 aufgrund der durch Haugs Buch angeregten Nachforschungen des Stadtarchivs eine "Gedenkschwelle" für die über 6500 Patienten des ehemaligen Wehrmachtslazaretts eingeweiht hat, in dem auch August Voll ums Leben kam. Außerdem wird die Geschichte des Lazaretts nun wissenschaftlich aufgearbeitet.

Haugs Bücher „Niemands Tochter“ und „Niemands Mutter“ wurden zu Bestsellern. „Niemands Tochter“ erreichte bislang 29 Ausgaben. „Niemands Mutter“ erschien in insgesamt 18 Auflagen. Mit dem Titel "So war die Zeit - Lebensgeschichten aus den Aufbaujahren" (aktuell in der 4. Auflage) wurde diese Trilogie im Jahr 2008 abgeschlossen.

Für „Die größte Radiogeschichte aller Zeiten“ erhielt er im Jahr 2008 zusammen mit Radio 8 Ansbach den Hörfunk Medienpreis der Bayerischen Landesmedienzentrale.

Inzwischen hat Haug seine Buchthemen in Richtung "die menschliche Seite der Wirtschaftsgeschichte" wie er das nennt, "bugsiert". Der Blick hinter die Kulissen, auf das Leben jener Menschen, die automobile Weltgeschichte geschrieben haben. Und so sind - ganz im Stil seiner Bestseller wie "Niemands Tochter" weitere Werke publiziert worden: Der 2009 erschienene historische Roman über "Robert Bosch - der Mann, der die Welt bewegte" liegt inzwischen in der 3. Auflage vor. Danach ging es im August 2010 weiter mit "Gottlieb Daimler - der Traum vom Fahren" - und zum 125 jährigen Jubiläum des Automobils ist im Februar 2011 der historische Tatsachenroman "Das Fräulein Mercedes - ein Mädchen erobert die Autowelt" erschienen. Im März 2011 war Haug Mitherausgeber des Buches "Mit Kanonen auf Spatzen - der 30. September 2010 im Stuttgarter Schlossgarten im Blickwinkel des Untersuchungsausschusses" und im Mai 2011 erschien sein Kriminalroman "Pumpensumpf", der sich ebenfalls mit Stuttgart 21 beschäftigt.

Im Sommer 2012 soll das Buch "Ferdinand Porsche - ein Mann und sein Mythos" folgen

Veröffentlichungen

Kriminalromane
sonstige Bücher
  • Droben stehet die Kapelle... Ausflüge in die Geschichte Schwabens. Theiss-Verlag, Stuttgart 1988. ISBN 3806205914
  • Du edle Perl’.- Ausflüge in die Geschichte Badens. Theiss-Verlag, Stuttgart 1998. ISBN 978-3806205176
  • Landesgeschichten. Silberburg-Verlag, Stuttgart, 1990. ISBN 978-3925344695
  • (als Hrsg.) Landesschau-Ferientipps. Silberburg Verlag, Stuttgart 1991.
  • Spuk - Gespenstergeschichten aus BaWü. Silberburg Verlag, Stuttgart 1993. ISBN 978-3874071666
  • Baden Württemberg. (Bildband) Stürtz-Verlag, Würzburg 1995. ISBN 978-3800306671
  • Von Rittern, Bauern und Gespenstern - Die Chronik der Grafen von Zimmern. Gmeiner Verlag, Meßkirch 1996. ISBN 978-3926633347
  • Die Herren von Gundelfingen. Baader–Verlag Münsingen 1996
  • Die Welt ist die Welt - Neue Geschichten aus der Chronik der Grafen von Zimmern. Gmeiner Verlag, Meßkirch 1997
  • Im Tal der Burgen – das Große Lautertal auf der Schwäbischen Alb. (Bildband) DRW – Verlag, Leinfelden – Echterdingen 2000
  • Burg Wildenstein - über dem Tal der jungen Donau. (Bildband) DRW Verlag 2001
  • Niemands Tochter. Hoffmann und Campe, 2002. ISBN 3455093590
  • Der erste Kreuzritter - Das abenteuerliche Leben des Swigger von Gundelfingen. 2005, ISBN 3-87181-013-4
  • In stürmischen Zeiten - Die Jugendjahre König Wilhelms I. von Württemberg. 2003. ISBN 3-87181-530-6
  • Rebell in Herrgotts Namen - Der kurze Sommer des Pfeiferhans von Niklashausen. 2004, ISBN 3-87181-529-2
  • Die Rose ohne Dorn. Historischer Roman, DRW Verlag, 2004
  • Niemands Mutter. Tatsachenroman, 2005, ISBN 3935474024
  • Die Schicksalsfürstin: Amalie Zephyrine, die Retterin von Hohenzollern. 2005, ISBN 3871810258
  • Die letzte Keltenfürstin. Historischer Roman, DRW Verlag 2006. ISBN 978-3871810374
  • Dieses eine Leben. Zeitgeschichtlicher Tatsachenroman, rotabene-Verlag, Rothenburg ob der Tauber 2006, ISBN 978-3-927374-48-5
  • Die Rose von Franken - ein Frauenschicksal in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges. 2007, ISBN 978-3-927374-53-9
  • So war die Zeit - Lebensgeschichten aus den Aufbaujahren, rotabene Verlag Rothenburg ob der Tauber Oktober 2008, ISBN 978-3-927374-70-6
  • Robert Bosch - der Mann, der die Welt bewegte. Historischer Roman, Masken-Verlag Stuttgart, September 2009, ISBN 978-3-939500-17-9
  • Gottlieb Daimler - der Traum vom Fahren. Historischer Roman, Masken-Verlag Stuttgart, August 2010, ISBN 978-3939500278
  • "So war die Zeit" - Weltbild Januar 2011
  • Das Fräulein Mercedes - ein Mädchen erobert die Autowelt Masken-Verlag Stuttgart, Januar 2011
  • "So war die Zeit" - Bastei-Lübbe März 2011
  • Mit Kanonen auf Spatzen - der 30. September 2010 im Stuttgarter Schlossgarten von Loeper Literaturverlag Karlsruhe, Februar 2011
  • Die Rose ohne Dorn - Historischer Roman, in neuer Aufmachung, Landhege-Verlag, April 2011
  • Pumpensumpf - Kriminalroman, Landhege-Verlag, Mai 2011
Theaterstücke
  • 2000 Lemberger trocken, eine Auftragsproduktion für das Theaterschiff Heilbronn
  • 2008 zum 600. Todesjahr Heinrich Topplers, des legendären Rothenburger Bürgermeisters „Die Spur des Schattenmanns“

Weblinks


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