Rothenburg ob der Tauber

Rothenburg ob der Tauber
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Rothenburg ob der Tauber
Rothenburg ob der Tauber
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rothenburg ob der Tauber hervorgehoben
49.37718888888910.178938888889430
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Ansbach
Höhe: 430 m ü. NN
Fläche: 41,45 km²
Einwohner:

11.025 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 266 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91541
Vorwahl: 09861
Kfz-Kennzeichen: AN
Gemeindeschlüssel: 09 5 71 193
Stadtgliederung: 39 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
91541 Rothenburg ob der Tauber
Webpräsenz: www.rothenburg.de
Oberbürgermeister: Walter Hartl („Für Rothenburg“)
Lage der Stadt Rothenburg ob der Tauber im Landkreis Ansbach
Landkreis Donau-Ries Ansbach Fürth Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim Landkreis Fürth Landkreis Roth Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Unterer Wald Lehrberg Adelshofen (Mittelfranken) Bechhofen (Mittelfranken) Bruckberg (Mittelfranken) Buch am Wald Burk Colmberg Dentlein am Forst Diebach Dietenhofen Dinkelsbühl Dombühl Ehingen (Mittelfranken) Feuchtwangen Flachslanden Gebsattel Gerolfingen Geslau Heilsbronn Insingen Langfurth Leutershausen Lichtenau (Mittelfranken) Merkendorf (Mittelfranken) Mönchsroth Neuendettelsau Neusitz Oberdachstetten Ohrenbach Petersaurach Röckingen Rothenburg ob der Tauber Rügland Sachsen bei Ansbach Schillingsfürst Schnelldorf Schopfloch (Mittelfranken) Steinsfeld Unterschwaningen Wassertrüdingen Weidenbach (Mittelfranken) Weihenzell Weiltingen Wettringen (Mittelfranken) Wieseth Windelsbach Windsbach Wittelshofen Wörnitz (Gemeinde) Wolframs-Eschenbach Wilburgstetten Ornbau Mitteleschenbach Herrieden Dürrwangen Burgoberbach Aurach (Landkreis Ansbach) Arberg Baden-WürttembergKarte
Über dieses Bild

Rothenburg ob der Tauber ist eine Kleinstadt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach. Bis 1803 war sie eine Reichsstadt und ist heute mit ihrer weitgehend erhaltenen mittelalterlichen Altstadt eine weltbekannte Touristenattraktion. Die Stadt war bis 1972 kreisfrei und Sitz des gleichnamigen Landkreises Rothenburg ob der Tauber. Bei der Gebietsreform in Bayern 1972 kamen Stadt und Landkreis zum Landkreis Ansbach. Zum Ausgleich für den Verlust der Kreisfreiheit und den Sitz des Landkreises wurde die Stadt zugleich zur Großen Kreisstadt erhoben.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Rothenburg ob der Tauber liegt am Fluss Tauber und am Rande des Naturparks Frankenhöhe. In geologischer Hinsicht befindet sich der Trauf der Frankenhöhe außerhalb, und zwar östlich der Stadt.

Stadtgliederung

Die politische Gemeinde Rothenburg ob Tauber besteht offiziell[2] aus den 39 Ortsteilen:

  • Burgstall
  • Bettenfeld
  • Bronnenmühle
  • Brundorf
  • Detwang
  • Dürrenhof
  • Fuchsmühle
  • Haltenmühle
  • Hammerschmiede
  • Hansrödermühle
  • Hemmendorf
  • Herrenmühle
  • Herrnwinden
  • Hohbach
  • Hollermühle
  • Kaiserstuhl
  • Langenmühle
  • Leuzenbronn
  • Ludlesmühle
  • Lukasrödermühle
  • Mittelmühle
  • Obere Walkmühle
  • Obermühle
  • Reusch
  • Rothenburg ob Tauber
  • Sankt Leonhard
  • Schandhof
  • Schlößlein
  • Schmelzmühle
  • Schnepfendorf
  • Schwarzenmühle
  • Siechenmühle
  • Steinbach
  • Steinmühle
  • Untere Walkmühle
  • Vorbach
  • Weißenmühle
  • Wildbad
  • Ziegelhütte


Rothenburg ob der Tauber, 1572
Rothenburg ob der Tauber, 1572


Rothenburg ob der Tauber, 2010
Rothenburg ob der Tauber, 2010

Nachbargemeinden

Das weltberühmte Plönlein mit dem Sieberstor (links) und dem Kobolzeller Tor (rechts), 2008

Die Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn):


Geschichte

Stadtsiegel Rothenburg von 1320

Die Wurzeln von Rothenburg liegen in Detwang, einem heutigen Stadtteil von Rothenburg. Diese Pfarrei wurde um 970 von einem ostfränkischen Adligen namens Reiniger errichtet. Es folgten die Errichtung der Comburg bei Schwäbisch Hall, sowie die der Grafenburg oberhalb der Tauber, aus deren Standort sich der Namenszusatz ob der Tauber ableitet.

Das Burgtor aus dem 12. Jahrhundert, ältester und größter Torturm mit Vorbauten aus dem 16. Jahrhundert

Bis zu deren Aussterben im Jahr 1108 befand sich die Burg, die durch das Erdbeben von 1356 zerstört wurde, im Besitz der Grafen von Comburg-Rothenburg. Neben Rothenburg ob der Tauber gründete die Familie Comburg-Rothenburg sechs weitere Städte mit dem Namen Rot(h)enburg. Vier von ihnen liegen heute innerhalb Deutschlands und eine in der Schweiz. Rothenburg an der Oder gehört seit 1945 zu Polen und trägt den Namen Czerwieńsk. Graf Heinrich von Rothenburg, das letzte Familienmitglied, vermachte die Burg dem Kloster Comburg.

Heinrich V., der diese Schenkung nicht bestätigte, gab den Besitz an seinen Neffen Konrad III. als Lehen. Dieser erlangte 1137 die Königswürde, hielt Hof in Rothenburg und errichtete die Reichsburg. Sein Sohn, Friedrich von Rothenburg, wurde vorerst von seinem Vetter Friedrich I. bevormundet (er war noch minderjährig, als sein Vater starb) und erhielt mit seinem Ritterschlag von 1157 den Titel „Herzog von Rothenburg“. Durch Friedrich I. wurde Friedrich von Rothenburg auch das Egerland übergeben.

Die Erhebung von Rothenburg zur Reichsstadt erfolgte am 15. Mai 1274 durch König Rudolf von Habsburg. Prominenteste Figur des Mittelalters war Heinrich Toppler (ca. 1340–1408), der mit seiner energischen Politik und seinen Landkäufen das Schicksal der Stadt weit über seinen umstrittenen Tod hinaus beeinflusst hat. Im Jahre 1474 logierte der König von Dänemark, Norwegen und Schweden Christian I. eine Woche lang in einem Gasthaus am Markt (heute "Altehrwürdige Ratsstube").

Nachbildung des „Meistertrunks“ im Historiengewölbe im Rothenburger Rathaus

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt 1631 von 60.000 Mann unter General Graf von Tilly belagert und eingenommen. Der damalige Bürgermeister Georg Nusch lehrte auf Befehl General Tillys 3,25 Liter Wein auf einen Zug und bewahrte damit die Stadt vor der Zerstörung. Aus diesem Anlass findet noch heute jährlich das Festspiel „Der Meistertrunk“ statt (siehe unten). Nachdem 1650 die letzten Soldaten die Stadt verlassen hatten versank die Stadt in eine Art Dornröschenschlaf. Die Entwicklung stand praktisch still und die Stadt verlor ihre Bedeutung. Dies ist der Grund, warum sich die Stadt bzw. ihre alte Bausubstanz in einem dermaßen gut erhaltenen Zustand befindet.

Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 ist die Stadt ein Teil Bayerns. Bereits um die Jahrhundertwende wurde Rothenburg dann ein beliebtes Tourismusziel für Engländer und Franzosen. Noch vor dem Ersten Weltkrieg trafen Ausflugsbusse mit gehobener Gesellschaft ein, die im Hotel Eisenhut residierte, das heute noch existiert.

In der Weimarer Republik entwickelten sich Stadt und Wahlbezirk Rothenburg zu einer Hochburg der NSDAP, die 1933 dort 83 % der Stimmen auf sich vereinigen konnte.

Spendentafel Stadtmauer
Röderbogen und Markusturm, um 1900
Zerstörter Teil der Altstadt, 1945

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, am 31. März 1945, wurden etwa 40 % der original erhaltenen Bausubstanz Rothenburgs durch den Angriff einer Staffel der 386. Bombardement Group der US-Luftwaffe beschädigt oder zerstört[3]. Der Bombenangriff galt eigentlich einem Öllager im oberfränkischen Ebrach, das aber wegen Vernebelung nicht angegriffen werden konnte, so dass Rothenburg – obwohl ohne militärische Bedeutung – als Ersatzziel angegriffen wurde. Die Zerstörung betraf hauptsächlich den neueren Ostteil der Altstadt, so dass die bedeutendsten Baudenkmäler erhalten blieben. Nach dem Krieg wurden die Gebäude originalgetreu aufgebaut bzw. saniert. Die später befragten Piloten sagten aus, sie hätten nicht geahnt, welche Kulturstadt sie bombardierten. Nach Kriegsende beteiligten sich die Amerikaner mit Spenden am Wiederaufbau, wie noch heute die Spendertafeln am Wehrgang belegen.

Am 17. April 1945 ging der Krieg für die Rothenburger zu Ende, während andernorts drei Wochen lang weitergekämpft wurde. Der damalige US-Hochkommissar für Deutschland, McCloy, erklärte 1950 schriftlich, er habe einen auf Rothenburg geplanten Artillerieangriff durch seine Intervention beim zuständigen General Devers verhindert. McCloy kannte Rothenburg nur aus Erzählungen seiner Mutter, die die Stadt vor dem Krieg besucht hatte und von dem mittelalterlichen Ort schwärmte.

Bis ins Jahr 1972 war die Stadt kreisfrei und auch Sitz des Landkreises Rothenburg und führte deshalb ein eigenes Kfz-Kennzeichen: ROT (Stadt: Gruppe Ia, also z. B. ROT-H 123, Landkreis: Gruppe Ib, also z. B. ROT-CX 12). Mit der bayerischen Gebietsreform wurde die Stadt und der bisherige Landkreis dem Landkreis Ansbach zugeordnet. Die Stadt behielt allerdings den Status einer Großen Kreisstadt.

Siehe auch: Terziarenkloster, Franziskanerkloster

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat von Rothenburg ob der Tauber hat 24 Mitglieder.

CSU SPD Grüne FRV UR FDP Gesamt
2002 9 8 2 4 0 1 24 Sitze
2008 6 8 2 5 3 0 24 Sitze
Luftbild der Altstadt von Rothenburg, 2005
Renaissance-Fassade des Rathauses mit barockem Arkadenvorbau. Dahinter der gotische Teil mit 60 Meter hohem Turm
Historiengewölbe im gotischen Teil des Rathaus
Das Fleisch- und Tanzhaus und das Jagstheimerhaus am Marktplatz, 2010
Klingentor, 2010
Das sogenannte Hegereiterhaus von 1591

Die parteiunabhängige Gruppierung „Für Rothenburg“ wurde zum Oberbürgermeisterwahlkampf 2006 gegründet. Ihr Kandidat Walter Hartl wurde im Wahlkampf auch von Bündnis90/Die Grünen unterstützt. Hartl setzte sich gegen Jochen Müssig (FRV/CSU) und Bürgermeister Kurt Förster (SPD) überraschend durch. Nach Hartls Erfolg trat der Vorsitzende der unterlegenen Rothenburger CSU Hans-Peter Nitt aus seiner Partei und seiner Stadtratsfraktion aus, um sich wenig später der FRV-Fraktion anzuschließen. Damit verfügte die CSU ab April 2006 nur noch über acht Sitze im Rothenburger Stadtrat, die FRV dafür über fünf. Nach dem Austritt von drei weiteren CSU-Stadträten aus ihrer Fraktion im Juli 2007 schrumpfte die CSU-Fraktion auf nur noch fünf Mitglieder und eine weitere unabhängige Fraktion – die „Unabhängigen Rothenburger e. V.“ (UR)– bildete sich. Bei der Kommunalwahl am 2. März 2008 trat „Für Rothenburg“ nicht an. Die CSU verlor drei Sitze und verfügt damit nur noch über 6 Stadtratsmandate. Die „Unabhängigen Rothenburger“ gewannen auf Anhieb 3 Mandate und erreichten damit wieder Fraktionsstatus. Damit verfügt Rothenburg nun über zwei parteiunabhängige Wählergruppen.

Bürgermeister

Aufgrund des Status als Große Kreisstadt ist Rothenburg auch nach der Auflösung des Landkreises Rothenburg ob der Tauber berechtigt, einen Oberbürgermeister zu wählen. Bei der letzten Wahl gewann Walter Hartl, der für die parteiunabhängige Gruppierung „Für Rothenburg“ angetreten war und im zweiten Wahlgang auch von der SPD unterstützt wurde. Hartl ist seit 2. Mai 2006 im Amt. Er folgt auf den langjährigen Oberbürgermeister Herbert Hachtel (SPD), der nicht wieder zur Wahl angetreten war.

Städtepartnerschaften

Rothenburg ob der Tauber unterhält Städtepartnerschaften seit 1976 mit der Gemeinde Athis-Mons in Frankreich und seit 1988 mit der russischen Stadt Susdal. Unter anderem bestehen offizielle Städtefreundschaften mit dem italienischen Montagnana seit 1983, dem polnischen Czerwieńsk seit 1990, dem tschechischen Teltsch seit 1992 und der Stadt Uchiko in Japan seit 1995.

Wappen

Blasonierung: „In Silber eine rote Burg, bestehend aus einer beidseitig unten bogig eingeschnittenen Mauer, überragt von zwei roten Zinnentürmen, ein spitzbedachtes rotes Häuschen auf zwei Pfosten einschließend.“

Wappenerklärung und -geschichte: Die Burg aus Mauer und Türmen mit dem Häuschen, der Gerichtslaube, symbolisiert als redendes Wappen den Namen der Stadt Rothenburg. Andere Darstellungen des Wappens besonders im 19. Jahrhundert zeigen eine beidseitig unten abgeschrägte dreizinnige Mauer ohne das Häuschen. Ein ähnliches Wappen verwendet die Stadt Rothenburg auf ihren historischen Hinweistafeln (Wappenbild, alte Wappendarstellung als Relief).

Das älteste Siegel stammt aus dem Jahr 1303. Es zeigt die Umschrift S.[IGILLUM] CONSILII ET VNIVERSITATIS CIVIVM IN ROTENBVRCH (SIEGEL DES RATES UND DER GESAMTHEIT DER BÜRGER IN ROTHENBURG). Zwischen den beiden Zinnentürmen steht ein kleines Haus mit Spitzdach auf zwei Säulen bzw. Wänden und offener Front - der so genannten Gerichtslaube - ein möglicher Hinweis auf den Landgerichtssitz. Die zweitürmige Burg entstammt dem Siegel der Rothenburger Burgvögte und Schultheißen von 1227 aus der Familie der Küchenmeister von Nortenberg. Seit 1555 zeigt das Wappen statt der Burg den Reichsadler aus dem Siegel des kaiserlichen Landgerichts mit Brustschild, darin das Stadtwappen mit der Burg. Im 19. Jahrhundert ist die Burg wieder ohne Adler im Wappen, oft ohne Gerichtslaube.

Wirtschaft und Infrastruktur

Rothenburg ist stark touristisch geprägt, beheimatet darüber hinaus aber ein Werk des großen Hausgeräteherstellers Electrolux, ein Werk eines großen Baumaschinenherstellers Terex GmbH, mittelständische Maschinenbaubetriebe sowie mit der D. Lechner GmbH Europas zweitgrößten Produzenten für Küchenarbeitsplatten. Rothenburg ist ein fränkischer Weinort an der Tauber ohne eigene Lagenbezeichnung, zudem gibt es einen Rebsortenlehrpfad mit über 120 verschiedenen Rebsorten. Die Stadt Rothenburg stellt damit den südlichsten Punkt des umfangreichen fränkischen Weinlandes dar. In Rothenburg gibt es neben vielen alteingesessenen Weinschänken auch ein selbstausbauendes Weingut. Früher war der Weinbau ein sehr bedeutender Wirtschaftszweig, heute wird der erzeugte Wein überwiegend an Touristen verkauft.

Verkehr

Rothenburg o. d. T. liegt an der Autobahn A7 mit der Anschlussstelle Rothenburg ob der Tauber in geringer Entfernung zur Stadt.

Die Staatsstraße 2419 verläuft parallel zu A7 von Nord nach Süd als deren Ausweichroute.

Die Romantische Straße führt von Würzburg über das Taubertal nach Rothenburg. Über die ehemalige B25 führt sie weiter durch Feuchtwangen und Dinkelsbühl bis nach Füssen. In Rothenburg wird die Romantische Straße von der in west-östlicher Richtung verlaufenden Burgenstraße gekreuzt.

Die Stadt ist Endpunkt der am 1. November 1873 eröffneten Bahnstrecke nach Steinach an der Hauptbahn Würzburg–Ansbach. Heute verkehrt hier die Regionalbahnlinie R82 innerhalb des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg.

Von 1905 bis 1971 bestand über die heute in Rothenburg endende Strecke auch eine Bahnverbindung über Schillingsfürst nach Dombühl an der Hauptstrecke Ansbach–Crailsheim.

Rothenburg o. d. T. wird zudem von zahlreichen Radwanderwegen berührt. Der bekannteste ist der Radweg „Liebliches Taubertal“, der auf 100 km bis nach Wertheim führt.

Ca. drei Kilometer nordöstlich der Stadt befindet sich der Verkehrslandeplatz (Kl. II, 5700 kg, 1000 m Landebahn) von Rothenburg ob der Tauber. Dort testet gelegentlich das Mercedes-Benz/AMG-DTM-Team seine Rennwagen.

Tourismus

Rothenburg ist bekannt für seine gut erhaltene Altstadt aus dem Mittelalter mit vielen verschachtelten Gässchen, Türmen und von Fachwerkhäusern umstandenen kleinen Plätzen. Aus diesem Grund wurde die Stadt zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt und gilt im Ausland als Prototyp einer mittelalterlichen deutschen Stadt. Insbesondere Besucher aus Japan machen bei organisierten Reisen durch Europa hier Halt. Die Stadt bietet neben Hotels und Gasthöfen auch einen nahe gelegenen Campingplatz und zwei Reisemobil-Stellplätze sowie eine Jugendherberge, die in der ehemaligen Rossmühle der Stadt untergebracht ist.

Wegen der gut erhaltenen Altstadt diente Rothenburg auch als Kulisse für zahlreiche Filmproduktionen (siehe Abschnitt: Rothenburg als Filmkulisse).

Ansässige Unternehmen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Schandkorb des Mittelalterlichen Kriminalmuseums
  • Das Kriminalmuseum ist das bedeutendste deutsche Rechtskundemuseum und gibt einen Einblick in das Rechtsgeschehen der letzten 1000 Jahre. Ausstellungsstücke sind Folter- und Hinrichtungsinstrumente, Halsgeigen, Schandmasken, Richtschwerter, Richträder, mittelalterliche Gesetzestexte und Anleitungen zu Hexenprozessen.
  • Das Reichsstadtmuseum im ehemaligen Dominikanerinnenkloster mit den städtischen Sammlungen, den Sammlungen des Vereins Alt-Rothenburg und der Stiftung Baumann
  • Das Puppen- und Spielzeugmuseum
  • Das Schäfertanzmuseum in der Wolfgangskirche
  • Das Deutsche Weihnachtsmuseum
  • Das Handwerkerhaus welches in 11 Räumen das Alltagsleben von Handwerkerfamilien in Rothenburg zeigt.
  • Das Historiengewölbe mit Staatsverlies

Bauwerke

Das 1500 bis 1505 geschaffene Heiligblut-Retabel in der Stadtkirche St. Jakob
  • St.-Jakobs-Kirche mit Heiligblut-Retabel von Tilman Riemenschneider, ein weiterer Riemenschneideraltar (Heilig-Kreuz-Altar) ist in der Detwanger Kirche.
  • Stadtmauer mit Wehrgang und Mauertürmen, innere Stadtmauer um 1172, äußere Stadtmauer um 1360-1388
  • Stadttore: Klingentor (Norden), Würzburger- oder Galgentor (Nordosten), Rödertor (Osten), Sieberstor (Südtor), Spitaltor (1556, Süden), Kobolzellertor (Taubertal), Burgtor (Westen), Weißer Turm (1. Stadtmauer, Nordosttor), Markusturm mit Röderbogen (1. Stadtmauer, Osttor).
  • Plönlein (von lat. planellum - kleine Ebene, Platz), Straßengabelung und ehemaliger Fischstapelplatz mit Fachwerkhäusern und Blick auf Sieberstor und Kobolzellertor
  • Spitalbastei, erbaut vom Rothenburger Baumeister und Steinmetz Leonhard Weidmann
  • Hegereiterhaus, erbaut von Leonhard Weidmann 1591; ehemaliger Sitz des Spitalbereiters und der Spitalküche. Die Hegereiter, verantwortlich für die Landhege, wohnten in den Orten ihrer Zuständigkeit.
  • Baumeisterhaus, Werk und Wohnhaus des Steinmetzen Leonhard Weidmann
  • Wolfgangskirche am Klingentor (Wehrkirche)
  • Burgpalas (Blasiuskapelle)
  • Topplerschlösschen im Taubertal
  • Doppelbrücke über die Tauber
  • Das Wildbad Rothenburg wurde zwischen 1898 und 1903 von Friedrich Hessing als Kurhotel erbaut. Seit 1982 findet es Verwendung als evangelische Tagungsstätte.
  • Historisches Rathaus mit Glockenturm
  • Ratstrinkstube mit Kunstuhr (1446), zeigt jede volle Stunde von 11:00-15:00 und 20:00-22:00 Uhr die legendäre Meistertrunkszene
  • Altes Brauhaus


Blick vom Standort Burgtor, 2008
Blick vom Standort Burgtor, 2008

Regelmäßige Veranstaltungen

Die 1446 erbaute Ratstrinkstube, 2010
  • Der Meistertrunk[4]: Es gibt keine historischen Belege dafür, dass der Feldherr Tilly die eroberte Stadt betreten hat. Glaubt man aber dem Theaterstück von Adam Hörber, dann soll sich die Geschichte folgendermaßen zugetragen haben: Tilly hatte die Ratsherren zum Tode verurteilt und wollte die Stadt brandschatzen lassen. In ihrer Not boten ihm die Ratsherren als Willkommenstrunk Wein in einem prachtvollen bunten Glasbecher dar, der 3 1/4 Liter fasste. Tilly wurde dadurch milde gestimmt und sagte, wenn jemand diesen Becher voll Wein in einem Zuge austrinken könne, würde er die Stadt verschonen. Altbürgermeister Georg Nusch[5] meldete sich freiwillig, und zu jedermanns Erstaunen gelang es ihm, den Becher in einem Zuge zu leeren. Tilly war dadurch so beeindruckt, dass er die Stadt verschonte.
  • Die Münzer von Rothenburg o. d. T.
  • Reichsstadttage
  • Taubertal-Festival
  • Weihnachtsmarkt „Reiterlesmarkt“
  • Schäfertanz
  • Kirchenmusik in St.Jakob
  • Toppler-Theater
  • Volksfest mit Krämermarkt
  • Herbstmesse

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Nachbildung des Labors von Andreas Libavius im Historiengewölbe im Rathaus

Mit Rothenburg o.d. Tauber verbundene Persönlichkeiten

  • Rolf Trexler, Puppenspieler, leitete in Rothenburg o.d. Tauber das international bekannte Figurentheater Der Lustigmacher

Rezeption

Als Sinnbild einer gut erhaltenen mittelalterlichen Stadt wird der Name Rothenburg gerne auf Städte außerhalb Frankens oder sogar Deutschlands übertragen, deren historische Ortsbilder sich ebenfalls (zumindest im regionalen Vergleich) überdurchschnittlich gut erhalten haben. Als Bayerisches Rothenburg bezeichnet man die oberbayerische Kreisstadt Landsberg am Lech aufgrund ihrer mit Rothenburg ob der Tauber vergleichbar gut erhaltenen, mittelalterlichen Bausubstanz. Beilstein an der Mosel nennt sich Miniatur-Rothenburg. Die niedersächsische Stadt Hornburg wird aufgrund ihrer Fachwerkhäuser oft als Rothenburg des Nordens bezeichnet, und der kleine im heutigen Italien liegende Ort Glurns nennt sich gerne Das Rothenburg Südtirols. Dank seines gut erhaltenen Ortskernes mit seinen zahlreichen Fachwerkhäusern wird die im Kreis Steinfurt gelegene Stadt Tecklenburg manchmal als westfälisches Rothenburg apostrophiert. Bis zu ihrer schweren Zerstörung 1945 und dem Verlust der Zugehörigkeit zu Deutschland wurden die Städte Pyritz und Preußisch Holland als pommersches bzw. ostpreußisches Rothenburg bezeichnet. Herborn in Hessen wird oft als naussaisches Rothenburg bezeichnet.

Rothenburg als Filmkulisse

In der Altstadt von Rothenburg wurden zahlreiche Filme gedreht, darunter:

Für Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1 wurden zwar zwei Tage lang Luftaufnahmen der Stadt angefertigt, jedoch wurden diese im Film nicht verwendet.[6] Eine weitere Szene, in der Grindelwald den Elderstab stiehlt, wurde jedoch in Rothenburg gedreht und ist auch im Film zu sehen.[7] Der Abspann des Filmes enthält eine Danksagung an die Stadt.

Literatur

  • Karl Heller: Rothenburg ob der Tauber in Wehr und Waffen (Nachdruck der Ausgabe von 1926), Degener & Co., Insingen 2007, ISBN 978-3-7686-9313-4
  • Michael Kamp: Die touristische Entdeckung Rothenburgs ob der Tauber im 19. Jahrhundert – Wunschbild und Wirklichkeit, Schillingsfürst 1996. ISBN 3-00-000491-2.
  • Eugen Mayer: Das Bürgerhaus zwischen Ostalb und oberer Tauber (Das deutsche Bürgerhaus, Band 26) Tübingen 1978.
  • Manfred Vasold: Geschichte der Stadt Rothenburg ob der Tauber. Überarbeitete Neuauflage, Ostfildern 2008.
  • Johann David Wilhelm von Winterbach: Geschichte der Stadt Rothenburg an der Tauber und ihres Gebietes. Rothenburg 1826–1827 (Digitalisat: Bd. 1, Bd. 2).

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20110802/193441&attr=OBJ&val=1358
  3. Rothenburg ob der Tauber im II. Weltkrieg
  4. Zum Festspiel Meistertrunk
  5. Georg Nusch (* 8. Januar 1588, † 8. Januar 1668) war im Jahr 1630 regierender Bürgermeister und Spitalpfleger. Nusches Wohnhaus war das sogenannte „Jaxtheimerische“ gegenüber dem Rothenburger Rathaus in der heutigen Marienapotheke. Sein Geburtshaus war die Weinwirtschaft „Zum Roten Hahn“ (heute ein Hotel).
  6. Magdi Aboul-Kheir: Von Kaspar Hauser bis Harry Potter: Rothenburg ob der Tauber ist beliebte Filmkulisse. In: tagblatt.de (Schwäbisches Tagblatt). 21. Dezember 2010, abgerufen am 11. April 2011: „„Wir sind nicht drin in dem Film“, weiß Birgit Marion vom Tourismus Service.“
  7. http://www.imdb.com/title/tt0926084/locations

Weblinks

 Commons: Rothenburg ob der Tauber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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