- Algernon Blackwood
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Algernon Blackwood (Algernon Henry Blackwood; * 14. März 1869 in Shooter's Hill; † 10. Dezember 1951) war ein englischer Autor, Esoteriker und Theosoph.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Kindheit, Berufe und Wanderleben
Blackwood wurde am 14. März 1869 als Sohn von Sir Stevenson Arthur Blackwood und Sydney, Duchess of Manchester in Shooter's Hill, damals Teil der Grafschaft Kent, heute Teil des Groß-Londoner Stadtbezirkes London Borough of Greenwich, geboren. Nach der Erziehung an Privatschulen wollte er Psychiater werden. 1885 begann er an einer Schule im damals zu Österreich-Ungarn gehörenden Königsfeld zu studieren, wechselte 1886 an das Wellington College in Crowthorne das er 1887 mit dem Bachelor of Medicine abschloss. Ein Jahr lebte er in der Schweiz, dann in Kanada um schließlich erneut ein Studium an der Universität Edinburgh zu beginnen, das er aber mangels Interesse 1890 wieder abbrach.
Im Mai 1890 reiste er wieder nach Kanada, versuchte sich dort als Farmer und im Gastgewerbe, jedoch ohne Erfolg. Um 1893 ging er nach New York, arbeitete als Journalist für die Evening Sun und die New York Times, war aber auch hier die meiste Zeit in finanziellen Nöten. 1899 kehrte er nach England zurück, gründete mit einem Partner eine Molkerei, engagierte sich aber nur wenig in diesem Geschäft sondern reiste lieber in Europa herum. Von 1908 bis 1914 lebte er in der Schweiz.
Als Theosoph
Während er 1885/1886 in Königsfeld studierte kam er mit der Indischen Philosophie und der Theosophie in Berührung und fand Gefallen daran. Später trat er der Theosophischen Gesellschaft bei und war am 16. Februar 1891 neben Emily Stowe, Augusta Stowe-Gullen und Albert Smythe in Toronto Mitbegründer der ersten theosophischen Loge in Kanada.[1]
1900 trat er dem Hermetic Order of the Golden Dawn bei, später war er in Kontakt mit Georges I. Gurdjieff und P. D. Ouspensky.
Als Autor
Als er 1899 nach England zurückkehrte begann er zu schreiben, er ist Autor zahlreicher unheimlicher Kurzgeschichten, schuf unter anderem die Figur des Shorthouse, der verschiedene übersinnliche Abenteuer erlebt. Bemerkenswert ist sein sehr psychologischer Ansatz sowie der prägnante, klare Aufbau seiner Geschichten, die oft durch ihre subtile Schilderung einer unheimlichen Stimmung bestechen. Seine Geschichten wurden u.a. auch von H. P. Lovecraft sehr geschätzt.
Blackwoods Werk wurde stark von den Eindrücken seiner zahlreichen Reisen geprägt. Weiterhin gab er an selber Geistererscheinungen gesehen zu haben und dies in seinen Geschichten umzusetzen. So erzählt die Geschichte „Der Wendigo“ von einem Dämon, der laut einer indianischen Legende die nordamerikanischen Wälder verunsichert.
Dem Publikum wurde Blackwood zuerst als Radiomoderator bekannt, seine eindringliche Art phantastische Geschichten zu erzählen, fesselte damals eine treue Schar Zuhörer an die Radioempfänger.
Zu seinen bemerkenswertesten Geschichten gehört „Die Weiden“ aus dem Band „The Listener and Other Stories“ (1907, deutsch in „Das leere Haus“), mit ihren genauen fast schon sekundenstilartigen Landschaftbeschreibungen, der morbiden Stimmung und nur langsam aufkeimenden Unruhe der Charaktere darf man diese Geschichte wohl als repräsentativ für Blackwoods Werk bezeichnen.
Werke (Auswahl)
- Besuch von drüben, Gruselgeschichten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-39201-8.
- Das leere Haus, Geschichten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-39164-X.
- Der Griff aus dem Dunkel, Gespenstergeschichten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-518-37018-9.
- Der Tanz in den Tod, unheimliche Geschichten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-39292-1.
- Die Weiden. Eine Kanufahrt auf der Donau. Heinrich & Hahn, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-86597-044-2.
- Rächendes Feuer, Erzählungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-518-38727-8.
Literatur
- Michael Ashley: Algernon Blackwood, a bio-bibliography. Greenwood Press, New York 1987, ISBN 0313251584.
- Susanne Smuda: Dem Wunderbaren auf der Spur. Besonderheiten phantastischen Erzählens bei Algernon Blackwood, in: Quarber Merkur 88, Franz Rottensteiners Literaturzeitschrift für Science Fiction und Phantastik, Passau 1999. ISBN 978-3-932621-15-4
- Michael Ashley: Algernon Blackwood, an extraordinary life. Carroll & Graf, New York 2001, ISBN 0786709286.
Weblinks
- Literatur von und über Algernon Blackwood im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Längere Biografie und Bild (englisch)
Fußnoten
- ↑ Artikel Theosophy in der Canadian Encyclopedia: englisch, französisch
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