- HGÜ-Konversion
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Als HGÜ-Konversion bezeichnet man den Umbau einer Drehstromleitung in eine Leitung zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung. Da Drehstromleitungen stets über drei Leiterseile, HGÜ-Leitungen hingegen je nachdem, ob sie bipolarer oder monopolarer Natur sind, nur über ein bis zwei Leiterseile verfügen, ist der Umbau der Leitung einfach. Entweder legt man alle drei Leiterseile der umzubauenden Drehstromleitung parallel und speist diese mit dem Hochspannungspol des Stromrichters (bei monopolaren Anlagen) oder man legt zwei Leiterseile parallel (bei bipolaren Anlagen) und nutzt das verbliebene dritte Seil für den zweiten Pol. Der dritte Leiter kann in diesem Fall auch im Verlauf der Leitung abwechselnd mit dem einem oder den anderen Polen parallel liegen, um beiden Polen einen gleichen Widerstand zu ermöglichen.
Vorteile der Umstellung einer Leitung auf HGÜ: höhere Übertragungsleistung, da wegen des fehlenden Spitzenwertfaktors eine höhere Übertragungsspannung benutzt werden kann, geringerer Widerstand, da kein Skineffekt auftritt, bei Masten mit Dreiebenenanordnung ermöglicht die HGÜ-Konversion die bessere Nutzung des Gebiets unter der Leitung, da die beiden untersten Leiterseile nach Durchführung der Maßnahme demontiert werden können (siehe Bild).
Andere Formen von Leitungskonversionen
Es kommt auch vor, dass Bahnstromleitungen in Drehstromleitungen umgebaut werden und umgekehrt. So wurden die einstigen Bahnstromleitungen in Schlesien nach der Demontage der Oberleitungen 1945 in Drehstromleitungen für einen Stromkreis umgebaut, in dem ein Leiterseil entfernt wurde. Auch nicht benötigte Drehstromleitungen wurden in Bahnstromleitungen umgewandelt. Hierzu wurden zwei Leiterseile des Drehstromsystems mit der Bahnstromleitung verbunden, während das dritte Leiterseil ungenutzt blieb. Eine in dieser Art realisierte Anlage ist die Elbekreuzung 2.
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