HIJMS Kii

HIJMS Kii

Die Kii war das vierte von fünf Schlachtschiffen der Yamato-Klasse. Diese Schiffe waren die größten, schwerstbewaffneten und am stärksten gepanzerten Schiffe aller Zeiten. Die Schiffe waren neben der Kii selbst die Schiffe Yamato, Musashi, Shinano und ein weiteres, für das bei Abbruch der Bauarbeiten noch kein Name ausgewählt worden war.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kii war niemals der offizielle Name des Schiffes, sondern lediglich der von der Admiralität bevorzugt wurde, da es nie zur eigentlichen Schiffstaufe kam. Namensgeber sollte die, auf der Kii-Halbinsel gelegene, Provinz Kii werden.

Das Schiff hat allgemein die Bezeichnung Rumpf 111. Hierbei bezieht sich die Zahl auf die Zahl der Bauaufträge, die die japanische Marine vergab. So hatte die Yamato die Nr.1 und ihr Schwesternschiff Musashi die Nr. 2. Sie wurde bereits durch das Flottenbauprogramm von 1934 als erstes Schiffe in Auftrag gegeben. Shinano, weil viel später geplant, erhielt die Nr.110 und Kii die Nr. 111, da sie erst 1937 in Auftrag gegeben wurden nachdem man die Planungen für Yamato und Musashi abgeschlossen hatte.

Die Kii wurde als vorletztes Schiff seiner Klasse vom japanischen Kabinett 1937 bewilligt. Nachdem die Shinano notgedrungen in Yokosuka zum Flugzeugträger umgebaut wurde, zwang die kriegsbedingte Materialknappheit dazu, auch den Weiterbau der letzten beiden Schiffe der Klasse aufzugeben. Gebaut wurde sie in der Kure Kaigun Kosho (Marinewerft Kure) im gleichen Dock wie die Yamato. Die Kiellegung fand am 7. November 1940 statt. Nachdem sie zu circa 30 bis 40 Prozent fertig gestellt war, hatten die Admiräle endgültig den Glauben an Schlachtschiffe verloren und man ließ die Arbeiten an der Kii einstellen. Sie lag bis Ende des Krieges in den Docks und da es den Japanern nach dem Krieg verboten wurde, Kriegsschiffe zu bauen, war der Schiffstorso wertlos geworden. Da man auch nicht warten wollte, bis es wieder erlaubt war eine Selbstverteidigungsflotte, wie die japanische Marine heute bezeichnet wird, aufzustellen, in der so gigantische Schlachtschiffe wie die Kii so oder so nicht mehr gebraucht werden würden, wurde der Rumpf aus den Docks geschleppt und abgewrackt. Das Material, das dabei gewonnen wurde, wurde für zivile Zwecke verwendet.

Technische Daten

Da die Kii nicht mehr bewaffnet wurde nie mit eigener Kraft gefahren ist, entsprechen alle hier genannten Angaben bis auf die Panzerung, die fertiggestellt wurde, denen der Yamato und der Musashi, da die Kii die gleiche Ausrüstung bekommen sollte.

Abmessungen

  • Einsatzverdrängung: max. 72.089 ts
    • Schiffskörper 20.212 ts
    • Panzerung 22.896 ts
    • Maschinen 6.408 ts
    • Bewaffnung 11.661 ts
    • Ausrüstung 2.268 ts
    • Brennstoff 6.201 ts
    • Konstruktionsverdrängung 69.646 ts
  • Maße:
    • Länge: 263 m
    • Breite: 38,90 m
    • Tiefgang: 10,80 m

Antrieb

  • Geschwindigkeit: 28,05 Knoten
  • Treibstoffreserven: 6.201 t
  • Fahrbereich: 17.500 sm bei 16 kn, 7.200 sm bei 27 kn
  • Kesselanlage: 12 Kampon-Kessel
  • Leistung: 150.000 PS (110.294 kW) konstruktiv, 165.000 PS (121.323 kW) maximal

Panzerung

  • Rumpfanzerung:
    • Gürtelpanzer: 410 mm
    • Zitadelle: 75 - 340 mm
    • Außenhaut: 20 mm
    • Panzerdeck: 200 - 230 mm
    • Oberdeck: 35 - 50 mm
  • Turmpanzerung:
    • 45,7 cm Türme
      • Front: 650 mm
      • Decke: 270 mm
      • Seiten: 440 mm
      • Rückseite: 190 mm
    • 15,5 cm Türme
      • Front / Decke / Seiten / Rücken: jeweils 50 mm
    • Vorderer Kommandoturm
      • Decke: 200 mm
      • Seiten: 500 mm
      • Verbindungsschacht: 300 mm

Bewaffnung

    • Hauptbewaffnung: 9 Geschütze 45,7 cm SK L/45 Type 94 in drei Drillingstürmen (540 Schuss)
      • Turmgewicht: 2.774 t
      • Rohrgewicht: 162,4 t
      • Rohrlänge: 21,13 m
      • Geschossgewicht: 1.460 kg durchschlägt auf 44 km 60 cm Panzerstahl
      • Feuerrate: 1,5 - 2 Schuss/min
    • Nebengeschütze: 6 Geschütze 15,5 cm L/60 in zwei Drillingstürmen (900 Schuss)
    • Flugabwehr:
      • 114 MK 25 mm L/60 Type 96 in 38 Drillingslafetten
      • 12 Startgeräte Type 5 für je 28 Flugabwehrraketen 120 mm
  • Flugzeuge: 7 Aichi E13A und Mitsubishi F1M

Sonstiges

  • Beiboote:
    • 2 Motorpinassen
    • 1 Motorboot
    • 1 Verkehrsboot
    • 4 Motorlaunches
    • 1 Motorarbeitsboot
    • 4 Kutter
    • 1 Dingi

Literatur

  • Gino Galuppini: Enzyklopädie der Kriegsschiffe. Weltbildverlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89350-828-7. S.93/94

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